<p>„Zwischen den Jahren keine Wäsche waschen!“ &#8211; Diesen Satz hast du bestimmt schon einmal gehört. Aber warum hält sich dieser Brauch bis heute? Ist es wirklich nur ein Mythos oder steckt mehr dahinter?</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-warum-du-zwischen-weihnachten-und-neujahr-keine-wasche-waschen-sollst">Warum du zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen sollst</h2>



<p>Weiße Tisch- oder Bettwäsche, die an der Leine im Wind flattert, soll dem Brauch zufolge böse Geister anlocken. Diese könnten sich in den Tüchern verfangen und ins neue Jahr geholt werden &#8211; mit schlimmen Folgen für die Familie. Eine andere, ebenfalls düstere Deutung setzt die weißen Tücher mit Leichentüchern gleich. Das Aufhängen solcher Tücher könnte symbolisch den Tod eines geliebten Menschen im kommenden Jahr ankündigen.</p>



<p>Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti erklärt im Interview mit <a href="https://www.domradio.de/artikel/traditionen-sitzen-tief-und-fest-brauchtumsforscher-becker-huberti-spricht-ueber-die" target="_blank" rel="noreferrer noopener">domradio.de</a>, dass solche Überlieferungen tief in der menschlichen Kultur verwurzelt sind. Traditionen und Bräuche sind eine Art Orientierungshilfe, besonders in Zeiten des Übergangs – wie eben zwischen Weihnachten und Neujahr.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-der-zusammenhang-mit-den-rauhnachten">Der Zusammenhang mit den Rauhnächten</h2>



<p>Die Ursprünge dieses Brauchs sind eng mit den sogenannten <strong>Rauhnächten</strong> verbunden, einer mystischen Zeitspanne zwischen dem <strong>25. Dezember und dem 6. Januar</strong>. Diese zwölf Nächte galten früher als eine Phase, in der die Häuser ausgeräuchert wurden. Denn die Grenzen zwischen der irdischen und der jenseitigen Welt verschwimmen. Der Glaube besagt, dass in diesen Nächten das Geisterreich geöffnet ist und die Seelen Verstorbener frei umherwandeln können. Der Rauch bzw. Weihrauch bietet dann Schutz vor bösen Geistern.</p>



<p>Laut Becker-Huberti wurde Weihnachten um 12. Tage verlegt, vom 6. Januar auf den 24. Dezember. So entstanden &#8222;Löcher im Kalender&#8220;, in denen böse Geister und Dämonen einfallen konnten. </p>



<blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
<p>&#8222;Wenn [Geister] sich in der Wäsche verfangen, dann rächen sie sich dafür.&#8220;</p>
<cite><strong>Prof. Manfred Becker-Huberti</strong>, <a href="https://www.domradio.de/artikel/traditionen-sitzen-tief-und-fest-brauchtumsforscher-becker-huberti-spricht-ueber-die" target="_blank" rel="noreferrer noopener">domrado.de</a></cite></blockquote>



<p><br><br>Solche Zeiten des Übergangs sind jeher von Ritualen geprägt, wie das Wasch-Verbot: „Die Dämonen und die Geister könnten sich in der Wäsche verfangen, wenn sie draußen aufgehangen ist. Wenn sie sich in der Wäsche verfangen, dann rächen sie sich dafür“, erklärt Becker-Hubertli weiter. <br><br>Das Wäschewaschen galt daher als Tabu, da es die Geister in ihrem Treiben stören könnte. Insbesondere das <a href="https://dev.gofeminin.de/wohnen/alternativen-zum-bleigiessen-s4055574.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener"><strong>Bleigießen</strong></a> oder andere Orakel-Rituale, die noch heute praktiziert werden, sind Überbleibsel dieser mystischen Zeit.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-ist-der-aberglaube-berechtigt">Ist der Aberglaube berechtigt?</h2>



<p>Natürlich gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür, dass das Wäschewaschen zwischen den Jahren tatsächlich Unglück bringt. Doch wie Becker-Huberti erklärt, sind solche Bräuche nicht einfach nur Aberglaube, sondern tief verwurzelte kulturelle Traditionen: „Traditionen sitzen tief und fest und sie verbinden. Traditionen sind ja etwas, das man lebt und dass auch eine Gegend prägen kann.“</p>



<p>In zahlreichen ländlichen Gegenden wird dieser Brauch bis heute gelebt. Ab dem 25. Dezember bleiben die Waschmaschinen dort ausgeschaltet – sei es aus Achtung vor den alten Traditionen oder schlicht aus dem Wunsch heraus, lieber „auf Nummer sicher“ zu gehen.</p>


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<p><strong>Lesetipp:</strong> <a href="https://dev.gofeminin.de/horoskop/kaffeesatz-lesen-s2553525.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Kaffeesatz lesen: Hier erfährst du, wie du die Symbole deutest</a></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-ein-alter-brauch-mit-viel-symbolik">Ein alter Brauch mit viel Symbolik</h2>



<p>Ob du dich an diesen alten Brauch hältst oder nicht, liegt ganz bei dir. Unbestritten ist jedoch, dass die Tradition des Wäschewasch-Verbots auf eine lange Geschichte zurückblickt, die bis in die heidnische Zeit reicht. Sie gibt uns einen faszinierenden Einblick in die Welt unserer Vorfahren und verdeutlicht, wie bedeutend Rituale und Bräuche gerade in Zeiten des Wandels waren – und für viele Menschen noch immer sind.</p>


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</ul>


<p>Vielleicht bietet dieser Aberglaube dir auch einfach eine gute Gelegenheit, die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr entspannt anzugehen. Lass die Wäscheberge ruhig mal liegen, gönn dir eine Pause und genieße die besondere Stimmung dieser Zeit. Schließlich verabschiedet sich das Jahr ganz ohne deine Waschmaschine – und ein bisschen Ruhe tut garantiert gut!</p>

Weiße Wäsche, böse Geister: Der mystische Aberglaube zwischen den Jahren
© Adobe Stock/ Steffi
Alter Mythos: Keine Wäsche waschen zwischen den Jahren
Deshalb solltest du deine Wäsche zwischen Weihnachten und Silvester nicht waschen.
Zwischen Weihnachten und Neujahr keine Wäsche waschen? Erfahre, was hinter diesem alten Aberglauben steckt und welche Mythen damit verbunden sind.
