Basierend auf der Bindungstheorie des Psychiaters und Psychoanalytikers John Bowlby werden vier Bindungsstypen für Erwachsene identifiziert. Wir erklären dir, was es mit diesen Bindungstypen auf sich hat.
1. Der ängstliche Bindungstyp
Menschen, die dem ängstlichen Bindungstyp entsprechen, haben ein negatives Selbstbild, brauchen ständig Bestätigung und tun sich schwer damit, wenn ein geliebter Mensch Zeit alleine verbringen möchte.
Sie über analysieren außerdem alles, was innerhalb ihrer Beziehung passiert und haben große Angst vor Ablehnung, Kritik, Untreue oder davor, verlassen zu werden, weshalb sie in Beziehung schwer Grenzen setzen können. Zudem streben sie nach Intimität, fürchten sich aber ebenso davor aus Angst, verletzt zu werden.
Lesetipp: Beziehung stärken – Mit diesen Tipps funktioniert es wirklich!
2. Der vermeidende Bindungstyp
Vermeidende Beziehungstypen ziehen sich in schwierigen Situationen zurück und möchten die Dinge am liebsten alleine bewältigen.
Sie versuchen Konflikten so gut wie es geht aus dem Weg zu gehen und unterdrücken lieber Emotionen, um sich Konfrontationen nicht stellen zu müssen. Das zeigt sich durch passiv-aggressives und distanziertes Verhalten.
Insgesamt sind sie verschlossene Typen, die sich anderen gegenüber nicht öffnen oder verletzlich zeigen wollen. Zudem tun sie sich schwer mit körperlicher Nähe und empfinden diese als einengend, weshalb sie selten ein Bedürfnis nach Nähe zeigen.
3. Der desorganisierte Bindungstyp
Desorganisierte Bindungstypen sehnen sich entweder nach extremer Nähe oder extremer Distanz.
Sie werden oft von ihren Gefühlen übermannt, handeln impulsiv und unvorhersehbar, wenn sie von ihren Gefühlen geleitet werden und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Außerdem fällt es ihnen schwer, zu vertrauen, weshalb sie oft misstrauisch gegenüber anderen Menschen sind.
Aus diesem Grund sind ihre Freundschaften und Beziehungen meist kurzlebig, da sie sich zwar nach Liebe sehnen, gleichzeitig aber zurückziehen, weil sie sich nie sicher fühlen mit ihren Mitmenschen. Das führt auch dazu, dass sie insgesamt ein negatives Bild über sich selbst und andere haben.
Auch lesen: Fünf schwierige Beziehungsphasen, die jedes Paar durchläuft!
4. Der sichere Bindungstyp
Sichere Bindungstypen sind in der Lage, offen zu kommunizieren und sich selbst zu reflektieren. Sie scheuen keine Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten und haben keine Angst vor Ablehnung. Zudem können sie klare Grenzen setzen.
Sie schätzen Unabhängigkeit in Beziehungen und unterstützen andere in ihrer Unabhängigkeit, weshalb sie mit Nähe ebenso gut klarkommen wie mit Distanz.
Außerdem haben sie kein Problem damit, andere um Hilfe zu bitten, können aber auch Verantwortung für ihre eigenen Taten übernehmen. Da sie insgesamt ein positives Selbstbild haben und auch von anderen positiv denken, sind ihre Beziehungen stabil und langjährig.