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Psychologie: Was sind intrusive Gedanken und sind sie gefährlich?

Frau auf dem Sofa, die mit einem Kissen auf dem Beinen liegt und sich nachdenklich an den Kopf packt
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Intrusive Gedanken - Was steckt dahinter?

Intrusive Gedanken können uns wie aus dem Nichts erwischen und zutiefst beunruhigen. Aber was steckt eigentlich dahinter?

Triggerwarnung: In diesem Beitrag geht es um intrusive Gedanken. Manche Menschen können von diesen Vorstellungen getriggert werden. Solltest du selber davon betroffen sein, lese den Beitrag lieber nicht oder in Begleitung einer Person deines Vertrauens.

Nur für einen kurzen Moment das Auto in die falsche Richtung lenken oder einen Menschen von einer Erhöhung herunter schubsen: Intrusive Gedanken überraschen uns meist aus dem Nichts und können uns nachhaltig verstören.

Bei intrusiven Gedanken handelt es sich um absurde Vorstellungen, die gesellschaftlich inakzeptabel sind. Meist lassen sie uns mit einem unwohlen oder ängstlichen Gefühl zurück.

Aber was genau versteckt sich hinter diesen komischen Gedanken? Wir verraten euch, ob intrusive Gedanken gefährlich sind und was genau hinter dem Phänomen steckt.

Was steckt hinter intrusiven Gedanken?

Entgegen vieler Gerüchte müssen intrusive Gedanken keine psychische Erkrankung als Ursache haben. Viele Menschen haben hin und wieder Vorstellungen, die aufdringlich und beängstigend sein können. Dennoch sind Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung oder Zwangsstörung häufiger betroffen.

Laut der Anxiety & Depression Association of America leiden knapp sechs Millionen Amerikaner*innen unter intrusiven Gedanken. Aktuelle Zahlen zu Betroffenen aus Deutschland gibt es zurzeit keine. Auch deshalb, weil es sich dabei in vielen Fällen nicht um eine Krankheit handelt, die diese auslöst.

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Sind intrusive Gedanken gefährlich?

Keine Sorge: Auch wenn intrusive Gedanken manchmal ganz schön angsteinflößend sein können, liegen ihnen in der Regel ganz normale Prozesse des Gehirns zugrunde. Oftmals werden die Gedanken von Situationen, die mit Stress oder Angst behaftet sind, getriggert.

„Jeder Stressfaktor im Leben kann, wenn er groß genug ist, das Risiko für aufdringliche Gedanken erhöhen“, so Dr. Kerry-Ann Williams, Dozentin für Psychiatrie an der Harvard Medical School. Sogar die Hormone können eine Rolle spielen: Nach der Geburt können Frauen beispielsweise häufiger intrusive Gedanken haben als zuvor.

Dennoch können intrusive Gedanken ihren Ursprung in psychischen Erkrankungen haben: Sollten die Gedankengänge den Alltag erheblich einschränken oder die Möglichkeit bestehen, die Gedanken in die Tat umzusetzen, ist es sinnvoll, psychologische Hilfe anzunehmen.

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Wie geht man mit intrusiven Gedanken um?

Viele schämen sich für ihre Gedanken und können es kaum glauben, wie diese Art von Vorstellungen in den Kopf geraten. Deshalb schweigt man lieber darüber, statt die Dinge auszusprechen, oftmals auch aus Angst, abgelehnt oder verurteilt zu werden.

Häufig kann es allerdings helfen, seine Gedankengänge mit anderen zu teilen und darüber zu sprechen.

Zuerst sollte man sich im Klaren darüber sein, ob es sich um intrusive Gedanken handelt oder nicht. Um diese zu erkennen, gibt es laut Dr. Williams drei Fragen, die einem dabei helfen können:

  • Sind die Gedanken abnormal oder eher unüblich für dich?
  • Sind die Gedanken störend und lästig?
  • Hast du Schwierigkeiten, die Gedanken zu kontrollieren?


Je mehr man über die intrusiven Gedanken philosophiert, desto mehr nehmen sie Platz ein. Man fühlt sich ängstlich und vielleicht sogar etwas panisch. Um das zu verhindern, empfiehlt Dr. Williams folgende Schritte:

1. Die intrusiven Gedanken anerkennen: In dem man sich klarmacht, dass es sich um intrusive Gedanken handelt und nicht um Dinge, die man in die Tat umsetzen möchte, kann man mit der Situation besser umgehen.

2. Nicht dagegen ankämpfen: Indem man versucht, den Gedanken wieder loszuwerden, steigert man sich immer mehr in die Situation hinein.

3. Sich nicht verurteilen: Nur weil man einen bösartigen oder absurden Gedanken hat, macht es einen nicht zu einem schlechten Menschen.


Weitere Quellen:
Harvard University
Max-Planck-Institut

Sollte dennoch die Gefahr bestehen, dass du dich selbst oder andere verletzen könntest, ist es ratsam, psychologische oder therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hilfsangebote und Anlaufstellen findest du hier:

Telefonseelsorge
Deutsche Gesellschaft für Zwangserkrankungen e.V.
Deutsche Angst-Hilfe e.V.