Inhaltsverzeichnis
- Ursachen für Halsschmerzen beim Kind
- Halsschmerzen beim Kind: Wann zum Arzt?
- Wie werden Halsschmerzen beim Kind behandelt?
- Hausmittel gegen Halsschmerzen
Kinder sind zu Beginn ihrer Kita-Zeit und auch noch in der Grundschule viel häufiger krank als Erwachsene. Ihr Immunsystem befindet sich einfach noch im Aufbau und ist in jungen Jahren viel anfälliger für Erkältungsviren. Bis zu 12 Erkältungen pro Jahr sind normal und zunächst kein Grund zur Sorge.
Mehr dazu: Häufiger Schnupfen beim Kind: Wie oft ist normal?
Erkältungsviren helfen zwar, das Immunsystem zu stärken und zu verbessern, aber sie machen unseren Kindern leider auch zu schaffen. Denn neben einer verstopften Nase und lästigem Husten sind Halsschmerzen eine häufige Begleiterscheinung einer Infektion. Oft treten sie sogar auf, bevor ein Schnupfen oder eine andere Erkrankung ausbricht.
Warum Kinder Halsschmerzen haben, welche Mittel, Hausmittel und Tipps Linderung bringen und vieles mehr.
Ursachen für Halsschmerzen beim Kind
Kratzen und Brennen im Rachen oder gar Schluckbeschwerden sind in jedem Alter unangenehm bis schmerzhaft. Aber warum bekommen Kinder und Erwachsene überhaupt Halsschmerzen?
Die Ursachen für Halsweh sind vielfältig. Schon zu trockene Luft kann unseren Hals austrocknen und leichte Schluckbeschwerden oder Kratzen im Hals auslösen. Schlafen Menschen mit offenem Mund, können die Schleimhäute zusätzlich austrocknen. Und schließlich kann auch ein grippaler Infekt, eine ganz normale Erkältung, zu Beschwerden im Rachen führen. Oft durch Viren ausgelöst.
Eher selten sind Fremdkörper oder Medikamente der Grund für Halsschmerzen. Bei Kindern sollte man diese Ursache dennoch immer im Hinterkopf haben, vor allem wenn kleine Kinder Halsschmerzen oder gar Schluckbeschwerden aufweisen.
Auch Bakterien können Halsschmerzen verursachen. So können beispielsweise eine Streptokokken-Infektion oder entzündete Mandeln hinter den Schluckbeschwerden des Kindes stecken.
Lies auch: Mein Kind hat Fieber: Wann sollte ich Medikamente geben und wann nicht?
Halsschmerzen beim Kind: Wann zum Arzt?
Schon ein nahender Schnupfen kann dazu führen, dass der Hals bzw. Rachen entzündet ist und Beschwerden verursacht. Allerdings geht kaum jemand (mit seinem Kind) wegen einer Erkältung zum Arzt oder einer Ärztin.
Es gilt jedoch: Beeinträchtigen die Halsschmerzen das Kind, isst und trinkt es weniger oder treten sie in Kombination mit Fieber auf, sollte ärztlich abgeklärt werden, welche Ursache hinter den Halsschmerzen steckt. Schließlich kann auch eine Streptokokken-Infektion oder entzündete Mandeln der Grund dafür sein.
Gut zu wissen: Eine eitrige Mandelentzündung kann, entgegen des weit verbreiteten Glaubens, nicht nur von Bakterien, sondern auch von Viren ausgelöst werden. Mit einem Antibiotikum wird aber nur eine bakterielle Mandelentzündung behandelt.
Angeberwissen: Bakterielle Mandelentzündungen sind im Schulalter wesentlich häufiger als im Vorschulalter.
Wie werden Halsschmerzen beim Kind behandelt?
Sind die Ursachen für Schmerzen im Hals oder Probleme beim Schlucken ein viraler Infekt, können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente Erleichterung verschaffen. Lutschtabletten, oder Halsschmerzsaft sind auch bei kleineren Patient*innen ein gutes Hilfsmittel. Sie sind in der Regel ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.
Wer unsicher ist, welche, auch pflanzlichen, Medikamente das Kind nehmen darf, sollte immer in der Apotheke oder beim Kinderarzt bzw. der Kinderärztin nachfragen.
Bei einer bakteriellen Infektion als Ursache für Halsschmerzen verschreiben Ärzt*innen in der Regel ein Antibiotikum. Das führt innerhalb von 24 – 48 Stunden zu einer wesentlichen Verbesserung der Symptome und sorgt vor allem dafür, dass das Kind nicht mehr ansteckend ist.
Lies auch: 3 Ideen, wie dein Kind Nase putzen lernt
Hausmittel gegen Halsschmerzen
Bei Hausmitteln gegen Halsschmerzen bei Kindern geht es vor allem um den schmerzstillenden Effekt. Beschleunigen lässt sich die Heilung damit leider nicht.
Viel trinken
Besonders wirksam gegen Beschwerden ist, den Rachen bzw. die Schleimhäute feucht zu halten. Das klappt am besten, wenn man viel trinkt. Am besten eignen sich Wasser oder Tee gegen Kratzen und Jucken im Rachen.
Kamille- und Salbeitee helfen dabei, eine mögliche Entzündung im Rachenraum abzumildern. Damit es einem Kleinkind besser schmeckt, darf auch ein bisschen Honig in den Tee. Der unterstützt die entzündungshemmende Wirkung sogar.
Aber Achtung: Um die wertvollen Inhaltsstoffe von Honig nicht zu verlieren, sollte man den Bienensaft erst in das Getränk geben, wenn es maximal 40 Grad Celsius warm ist.
Übrigens sollte auch bei einer Mandelentzündung vermehrt zu warmen Getränken gegriffen werden. Zwar fühlen sich kalte Getränke oder Eis für den Moment besser an, sie vermindern aber die Durchblutung und können den Heilungsprozess verlangsamen.
Feuchte Raumluft
Zu trockene Luft kann Halsschmerzen beim Kind noch verschlimmern. Deshalb ist es im Sommer wie auch Winter wichtig, die Luftfeuchtigkeit im Zimmer zu erhöhen, besonders in der Nacht. Dafür kann man entweder Wasserschalen auf die Heizung stellen oder ausnahmsweise die Wäsche im Kinderzimmer zum Trocknen aufhängen.
Auch lesen: Tipps, damit dein Kind bei Husten besser schläft
Halswickel
Schon Oma wusste, dass feuchte Halswickel eine Entzündung aus dem Hals ziehen können. Zwar ist das wissenschaftlich nicht bewiesen, dennoch helfen feuchte Tücher um den Hals Kindern bei Halsschmerzen. Sie ziehen vielleicht nicht wirklich die Schmerzen aus dem Körper, lindern aber in jedem Fall die Symptome.
Gegen akute Halsschmerzen beim Kind nutzt man idealerweise einen kühlen Wickel, bspw. mit Quark gefüllt. Bei länger währenden Halsschmerzen hilft einem Kind eher ein wärmender Wickel.
Gurgeln
Mit gut vier Jahren kann ein Kleinkind gurgeln, um das Halsweh ein bisschen erträglicher zu machen. Dazu eignet sich zum Beispiel lauwarmes Salzwasser. Das fördert die Durchblutung der Schleimhäute und sorgt so für eine bessere Befeuchtung. Außerdem säubert das Gurgeln mit Salzwasser die Schleimhäute und wirkt antibakteriell.
So mischst du eine Salzwasserlösung an: 1 TL (Meer) Salz in ein Glas Wasser (200–250 ml).
Wer sich nicht sicher ist, ob das Kind schon richtig gurgeln kann (und das Salzwasser nicht verschluckt), übt am besten erst einmal nur mit Wasser, bis es sicher klappt.
(Zuckerfreie) Bonbons
Ab einem Alter von vier Jahren sind die meisten Kinder zudem in der Lage, Bonbons sicher und ohne Verschlucken zu lutschen. Gegen Halsschmerzen beim Kind oder störendes Jucken oder Kratzen im Hals darf es deshalb auch mal ein Kräuterbonbon sein, am besten ohne Zucker.
Davon aber bitte nicht Unmengen konsumieren lassen. Zwei bis drei Stück über den Tag verteilt sind aber erlaubt.
Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Kinderarzt oder der Kinderärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr immer eure*n Ärzt*in kontaktieren.