Inhaltsverzeichnis
- Was steckt hinter dem Rülpsen?
- Was löst Rülpsen aus?
- Wie entsteht das Geräusch?
- Was hilft gegen Rülpsen?
- Mit Rülpsen zum Arzt?
Entwischt euch nach einer guten Mahlzeit auch hin und wieder ein Bäuerchen? Während Rülpsen am Tisch im Mittelalter noch vollkommen in Ordnung war, ist es heutzutage eher verpönt, in Anwesenheit anderer aufzustoßen.
Aber warum rülpsen wir überhaupt? Und wie wird das Geräusch erzeugt? Hier könnt ihr es nachlesen.
Was steckt hinter dem Rülpsen?
Wusstet ihr, dass ihr beim Essen, Trinken und sogar beim Sprechen Luft schluckt? Diese Luft landet im Magen und möchte von dort wieder herausbefördert werden. Das geschieht bevorzugt über das Rülpsen, aber auch durch Pupsen oder über das Blut.
Im Normalfall ist der Magenmund, also der Übergang von der Speiseröhre in den Magen, verschlossen. Anders beim Rülpsen. Gastroenterologe Prof. Christian Trautwein erklärt gegenüber unseren Kolleg*innen von Onmeda:
„Ab einem gewissen Druck, der durch die Luft im Magen entsteht, kommt es jedoch zu einer Art Ventilmechanismus: Der Magenmund öffnet sich für einen Moment und die Luft entweicht nach oben“. Und schon müssen wir Luft aufstoßen.
Was löst Rülpsen aus?
Während manche Menschen äußerst häufig rülpsen, müssen andere das seltener. Aufstoßen ist eine ganz normale Körperfunktion, die wir alle haben. Diese Dinge fördern das „Bäuerchen“ jedoch:
- Beim Essen viel Luft geschluckt, z.B. durch Reden
- Kohlensäurehaltige Getränke
- Eiskalte Getränke
- Schnelles, gestresstes Essen
- Große Portionen beim Essen
- Schwangerschaft
Auch bestimmte Lebensmittel, die bei der Verdauung viele Gase erzeugen, sind Auslöser. Dazu gehören unter anderem Hülsenfrüchte, Zwiebeln oder Knoblauch.
Gewusst? Unsere Rülpse können leicht sauer riechen. Das liegt daran, dass im Magen die Verdauung am Arbeiten ist und dabei Gase produziert werden. Entweichen die mit dem Rülpser, riecht er.
Wie entsteht das Geräusch?
Dass die Luft beim Rülpsen nicht einfach lautlos entweicht, liegt daran, dass der Eingang der Speiseröhre auch die engste Stelle der Speiseröhre ist.
Der sogenannte „Ösophagusmund“ liegt direkt hinter dem Kehlkopf und wird durch die Muskulatur fest verschlossen. Schlucken wir, dann öffnet er sich, damit Nahrung zum Magen gelangen kann.
Wird der Druck im Magen zu hoch, und Luft möchte ihren Weg durch den Mund in die Freiheit finden, drückt sie gegen die winzige Engstelle in der Speiseröhre. Dabei entsteht dann laute (oder leise) Geräusch.
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Was hilft gegen Rülpsen?
Am besten ist es, den Rülpser herauszulassen. Schließlich gibt es einen guten Grund für den Vorgang – den Druck im Magen. Es gibt aber Wege, die Häufigkeit des Aufstoßens zu reduzieren:
- Langsamer essen und gut kauen
- Kleinere Portionen wählen
- Kohlensäurehaltige Getränke reduzieren
- Blähende Zutaten vermeiden
- Alkohol, Koffein und Nikotin einschränken
- Unverträglichkeiten, etwa Laktoseintoleranz, nicht ausschließen
Bestimmte Lebensmittel können den Magen-Darm-Trakt zudem beruhigen und so Aufstoßen vorbeugen. Dazu gehören etwa Pfefferminz-, Kamillen- oder Fencheltee. Auch Ingwer kann Wunder wirken.
Übrigens: Von Rülpsen wird in der Regel gesprochen, wenn nur Luft aufgestoßen wird. Gelangt dabei auch Mageninhalt in die Speiseröhre, ist das ein Reflux oder „saures Aufstoßen“.
Mit Rülpsen zum Arzt?
In den meisten Fällen ist Rülpsen vollkommen unbedenklich. Aufmerksam solltet ihr allerdings werden, wenn ihr plötzlich deutlich öfter aufstoßen müsst, ein ständiges Völlegefühl im Bauch habt oder mit Magenproblemen kämpft.
Möglicherweise verbirgt sich eine Unverträglichkeit oder eine Erkrankung dahinter, die ihr abklären lassen solltet.
Auch wenn ihr andauernd Sodbrennen habt, lohnt sich ein Gang zum Arzt oder zur Ärztin. Denn wenn immer wieder Magensaft nach oben schießt, kann das die Speiseröhre beschädigen.
Jetzt wisst ihr, was es mit dem Rülpsen auf sich hat. Für noch mehr spannende Artikel und interessante Fakten schaut regelmäßig auf gofeminin.de vorbei!