Winterzeit ist Grippezeit. Deshalb raten Ärzte und Ärztinnen alle Jahre wieder, sich gegen die Influenza impfen zu lassen. Vor allem dann, wenn man regelmäßig mit vulnerablen Gruppen in Kontakt kommt oder selbst einer Risikogruppe angehört.
In diesem Jahr empfehlen auch Kinderärzt*innen die Impfung vom Kleinkind bis zum Jugendlichen. Und zwar nicht nur für Kinder mit Risikofaktoren für Grippekomplikationen, sondern allen Kindern. Deshalb plädieren sie für eine Ausweitung der offiziellen Impfempfehlung.
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Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) breite sich die Influenza aktuell unter Kindern im Schulalter und jungen Erwachsenen besonders rasant aus. Einen möglicherweise zweiten Höhepunkt der Grippewelle erwarten Ärzt*innen gegen Ende Februar.
Sollte man sein Kind jetzt also noch impfen lassen? Was spricht für die Grippeschutzimpfung und was dagegen?
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Vorteile der Grippeimpfung für Kinder
Oft argumentieren Eltern gegen die Grippeimpfung ihrer Kinder mit der Begründung, dass ihr Immunsystem ja noch im Aufbau sei. Deshalb, so ihre Erklärung, könne es nicht schaden, wenn es gegen diverse Viren und Bakterien aktiv wird. So auch gegen Grippeviren.
Falsch ist das nicht. Allerdings schützt eine Grippeimpfung keinesfalls vor der Infektion selbst. Sie kann jedoch dafür sorgen, dass die Erkrankung, hat man sich doch angesteckt, sehr viel milder verläuft als ohne Schutzimpfung. Das heißt, klassische Grippesymptome wie hohes Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit treten milder, kürzer oder auch gar nicht auf.
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Weiterer Vorteil: Grippegeimpfte Kinder tragen dazu bei, die Verbreitung des Virus zu reduzieren, besonders in Schulen, Kindergärten und anderen Tageseinrichtungen. Weniger kranke Kinder bedeuten auch, dass weniger Eltern zu deren Betreuung zu Hause bleiben müssen.
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Nachteile der Grippeimpfung für Kinder
Jeder kennt wohl jemanden oder hat schon einmal von jemandem gehört, der (vermeintlich) durch die Grippeimpfung erst recht an Grippe erkrankt ist. So etwas kann passieren. Anzunehmen ist in einem solchen Fall aber, dass das Immunsystem bereits geschwächt war, durch andere Viren oder sogar das Grippevirus.
Die Impfung einer gesunden Person wird in den seltensten Fällen zur Erkrankung führen. Es kann jedoch Impfreaktion geben, die kurzzeitig zu Symptomen wie Gliederschmerzen oder Fieber führen. Diese sind jedoch nicht mit einer Grippeinfektion gleichzusetzen, sondern lediglich eine Reaktion des Körpers auf die geimpften Viren.
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Die Körperreaktion kann eigentlich sogar als positives Zeichen gewertet werden. Denn Fieber und Gliederschmerzen zeigen, dass das Immunsystem aktiv wird. Schwere Nebenwirkungen einer Grippeimpfung sind äußerst selten.
Als Nachteil lässt sich auch auslegen, dass Eltern die Grippeschutzimpfung ihres Kindes zum Teil selbst zahlen müssen, sofern das Kind nicht zu einer Risikogruppe zählt. Einige gesetzliche Krankenkassen haben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg entschieden, für die Saison 2023/2024 die Kosten für die Influenzaimpfung auch bei gesunden Kindern (bis zum 18. Geburtstag) voll zu übernehmen.
Zugesichert haben dies bisher:
- DAK
- Techniker
- AOK Rheinland Hamburg
- Barmer
- Knappschaft
Zum Teil übernehmen auch andere gesetzliche Krankenkassen die Kosten voll oder teilweise. Am besten erfragt ihr telefonisch, ob auch eure Kasse sich beteiligt.
Fazit: Kind impfen oder nicht impfen?
Eltern sollten die Vor- und Nachteile einer Grippeschutzimpfung für ihr Kind abwägen. In der Regel wird ein gesundes Kind, das nicht der Risikogruppe angehört, eine Grippeinfektion ohne Komplikationen überstehen. ‚Richtig krank‘, wie man gerne sagt, kann es dennoch werden und für eine oder mehr Wochen zu Hause bleiben müssen.
Gesamtgesellschaftlich ist eine Grippeschutzimpfung für alle Kinder und Erwachsenen aber durchaus sinnvoll.