Dürfen wir bald wieder ohne Schutzmaske in den Supermarkt, in Geschäften bummeln oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren? Geht es nach dem Corona-Expert*innenrat der Bundesregierung, könnte das schon bald möglich sein.
Allerdings müssen für diese Lockerungen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Das hat das Gremium, in dem unter anderem Top-Virologen wie Christian Drosten und Hendrik Streeck sitzen, in einer Stellungnahme am Sonntag (13.02.2022) mitgeteilt.
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Das sagt der Expert*innenrat
„Die Zahl der Sars-CoV-2 Infektionen ist bisher kontinuierlich angestiegen, eine Plateaubildung und ein nachfolgender Abfall für die Omikron (BA.1) Welle ist aber in den kommenden Wochen zu erwarten“, heißt es in dem jüngst veröffentlichen Papier des Experten*innenrates.
Für diesen Zeitpunkt sei es wichtig, vorausschauend Öffnungsstrategien zu planen und diese Schritte verständlich zu kommunizieren. „Ein Zurückfahren staatlicher Infektionsschutzmaßnahmen erscheint sinnvoll, sobald ein stabiler Abfall der Hospitalisierung und Intensivneuaufnahmen und -belegung zu verzeichnen ist“, so die Stellungnahme. Ein zu frühes Öffnen berge die Gefahr eines erneuten Anstieges der Krankheitslast.
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Maskenpflicht könnte bald fallen
Zur Maskenpflicht heißt es in der Stellungnahme: „Die Möglichkeit zur Anwendung der Maskenpflicht, insbesondere in öffentlichen Räumen, sollte grundsätzlich beibehalten werden; bei hinreichend niedrigen Infektionszahlen kann sie temporär aufgehoben werden, allerdings begleitet von einer klaren Kommunikation zur zeitlichen Befristung.“
Die Expert*innen rechnen damit, dass die Maskenpflicht in Innenräumen im kommenden Herbst und Winter dann wieder notwendig werden könnte.
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Aus Sicht des Rates sollte die Bevölkerung unter anderem weiter zu umsichtigem und eigenverantwortlichem Handeln aufgefordert werden. Isolation und Testen bleiben demnach „in der aktuellen Phase von hoher Wichtigkeit“.
Zu bedenken bleibe zudem, „dass im Rahmen etwaiger Öffnungsschritte ungeimpfte und ältere Menschen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf verstärkt in das Infektionsgeschehen einbezogen werden. Weiterhin tragen diese Gruppen das höchste Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und müssen geschützt werden.“
Neue Corona-Welle im Herbst?
Nicht nur der Experten*innenrat der Bundesregierung befürchtet im Herbst eine neue Corona-Welle, sondern auch das Robert-Koch-Institut. Wie die WELT berichtet, liegt der Zeitung eine interne Lageeinschätzung des RKI vor, die derzeit in der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) kursieren soll.
Hier soll unter anderem stehen: „Die Endemie ist noch nicht erreicht – wir befinden uns in einer Übergangsphase.“ Und mit einer neuen Corona-Welle im Herbst sei „fest zu rechnen“.