Bei der ganzen Aufregung geht es um Titandioxid, das bisher als unbedenklich galt. Der Zusatzstoff wird von der Industrie vor allem als Bleichmittel angewandt: Papier, Mozzarella, Mayonnaise, Tabletten und Zahnpasta werden so optisch aufgehellt. Erkennen kann man das auf der Verpackung an der Kennzeichnung „E171“.
Eine neue Studie schlägt nun Alarm: Forscher der University of Sydney School of Medicine haben untersucht, wie sich Titandioxid bei Mäusen auswirkt. Sie stellten fest, dass der Stoff die Darmflora negativ beeinflusste. Die Bakterien im Darm verklebten sich und bildeten einen sogenannten Bio-Film, der zu Entzündungen und im schlimmsten Fall zu Krebs führen kann.
Die Forscher vermuten daher, dass Titandioxid auch eine ähnlich schädliche Wirkung auf die Darmgesundheit von Menschen haben kann, doch bewiesen ist das bisher noch nicht. Dennoch erhoffen sich die Mediziner, dass in Folge ihrer Studie die Verwendung von Titandioxid strenger reguliert wird.
Frankreich reagiert, Deutschland noch nicht
Frankreich hat bereits auf die Ergebnisse der Studie reagiert: Ab dem 1. Januar 2020 darf E171 dort nicht mehr als Zusatzstoff verwendet werden. In Deutschland hingegen ist noch kein allgemeines Verbot geplant. Hier ist Verwendung bisher nur in Bio-Lebensmitteln untersagt.
Der aktuelle Wissensstand lautet also: Titandioxid wirkt sich negativ auf die Darmflora von Mäusen aus. Das muss nicht heißen, dass es beim Menschen auch so ist. Wenn du dennoch auf Nummer sicher gehen und nicht auf ein Verbot warten möchtest, solltest du fortan auf Verpackungen nach E171 Ausschau halten und diesen Zusatzstoff meiden.