Veröffentlicht inLifestyle, Wohnen & Lifestyle

Gärtnern ohne Risiko: Wann Rasenmähen wirklich verboten ist

Rasen mähen, Gras schneiden mit einem professionellen Rasentrimmer
© Adobe Stock

Erlaubt oder verboten? Darf ich sonn- und feiertags Rasen mähen?

Rasenmähen am Sonntag oder am Feiertag? Finde heraus, wann es erlaubt ist und vermeide Ärger mit den Nachbarn!

Noch mal schnell mit dem Rasenmäher durch den Garten, damit das Gras auch schön aussieht? Nicht immer hat man Zeit für die notwendige Gartenpflege. Klar, der Alltag ist hektisch und man hat sowieso schon genug zu tun!

Leider sind unsere Zeitprobleme den Grashalmen völlig egal und sie sprießen fröhlich in die Höhe. Da muss man sich schon anstrengen. Und wann haben die meisten von uns ein paar freie Minuten? Ganz klar: an Sonn- und Feiertagen. Aber ist es überhaupt erlaubt, an Sonn- und Feiertagen den Rasen zu mähen?

Lesetipp: Kräuter anpflanzen: Tipps für Garten, Balkone und Wohnungen

Erlaubt oder nicht? Fürs Rasen mähen gibt es Vorschriften

Was ich in meinem eigenen Garten mache, geht doch wohl niemanden etwas an – schließlich ist es doch mein Grundstück. Schön wär’s. Ganz so einfach ist es aber nicht. Zum Thema Rasen mähen gibt es tatsächlich klare Vorschriften. Und die sind in der sogenannten Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung festgehalten.

Hier steht ganz genau, zu welchen Zeiten man motorbetriebene Gartengeräte nutzen darf – und wann eben nicht. Zu diesen Geräten zählen übrigens nicht nur Rasenmäher, sondern unter anderem auch Vertikutierer, Heckenscheren, Motorkettensägen, Laubbläser, Grastrimmer oder Graskantenschneider.

Hier sind die wichtigsten Vorschriften, die in Wohngebieten gelten:

  • Sonn- und Feiertage sind Ruhetage. An diesen Tagen ist das Rasenmähen mit motorbetriebenen Mähern ganztägig nicht erlaubt.
  • Werktags, also von montags bis samstags, darfst du deinen Rasen zwischen 7 und 20 Uhr mähen. Das bedeutet gleichzeitig: Zwischen 20 Uhr und 7 Uhr haben die motorisierten Geräte Pause.
  • Noch strengere Regeln gelten für besonders laute Geräte wie Rasentrimmer, die einen Geräuschpegel von über 88 Dezibel erreichen. Sie dürfen werktags nur zwischen 9 und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr benutzt werden. Ausnahme: Die Geräte tragen das Europäische Umweltzeichen. Dann kannst du sie auch zwischen 7 und 20 Uhr verwenden.

Tipp: Wohnst du in einem Mehrfamilienhaus, solltest du zusätzlich die dort geltende Hausordnung für Ruhezeiten beachten.

Rasenmäher sind einfach laut

Wieso gibt es überhaupt solche Regeln? Natürlich möchte dir niemand verbieten, fleißig zu sein. Es geht einzig und allein um den Lärm. Rasenmäher können sehr laut sein und die Geräusche werden nicht selten als störend empfunden.

Wer möchte schon gerne nachts von einem knatternden Rasenmäher geweckt werden? Oder sonntagnachmittags beim Familien-Kaffeetrinken im Garten sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, weil jemand nebenan unbedingt seinen Rasen auf Vordermann bringen möchte.

Lesetipp: Gesunder Rücken, schöner Garten: So pflanzt du ohne Schmerzen

Was passiert, wenn ich sonn- und feiertags Rasen mähe?

Wie heißt es so schön: Wo kein Kläger, da kein Richter. Das heißt, wenn jemand sonntags, an Feiertagen, frühmorgens oder spätabends seinen Rasen mäht und sich niemand beschwert, dürfte nichts passieren.

Anders sieht es aus, wenn sich ein Nachbar oder eine Nachbarin durch den Lärm gestört fühlt und das Ordnungsamt verständigt. Denn wer sich nicht an die Vorschriften der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Wegen Ruhestörung und Lärmbelästigung können sogar Bußgelder bis zu 50.000 Euro verhängt werden. So weit sollte es aber nicht kommen.

Lies auch: Kaffeesatz als Dünger: Die tollsten Tipps für deine Pflanzen

Gute Kommunikation ist das A und O

Stört es dich, wenn dein Nachbar oder deine Nachbarin den Rasen mäht, weil du vielleicht gerade Besuch hast? Dann sprich ihn oder sie am besten direkt darauf an. Vielleicht hat sich das Problem damit schon erledigt. Wer möchte schon gerne einen Nachbarschaftsstreit vom Zaun brechen.

Andersherum: Möchtest du ausnahmsweise mal deinen Rasen außerhalb der vorgeschriebenen Ruhezeiten mähen, weil du es zeitlich sonst nicht hinbekommst, dann sprich deine Nachbarn vorher darauf an und erkläre ihnen die Situation. Eventuell haben sie Verständnis und alles ist gut.

Auch lesen: Statt Lorbeerhecke: 5 insektenfreundliche Sträucher als Sichtschutz

Welche Regeln gelten für Rasenmähroboter?

Immer mehr Hobbygärtner*innen lassen den benzinbetriebenen Rasenmäher im Schuppen stehen und holen sich einen Mähroboter zur Hilfe, der ganz alleine über die Wiese fährt und ihnen das Schneiden der Grünfläche abnimmt. Auch moderne Elektro-Rasenmäher sind inzwischen ebenfalls verhältnismäßig leise, hierbei kommt es aber auf das Gerät an.

Gibt es für Rasenmähroboter auch Vorschriften? In der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung ist von diesen Geräten jedenfalls keine Rede. Und auch sonst gibt es aktuell (Stand: Juni 2022) keine gesetzlichen Regelungen, die darauf hinweisen, wann die kleinen Gartenhelfer fahren dürfen, und wann nicht.

Grundsätzlich sollte es also kein Problem sein, wenn der Mähroboter auch sonntags oder feiertags läuft. Auf der ganz sicheren Seite ist man auf jeden Fall, wenn sich die Nachbarn durch das Mähgeräusch nicht gestört fühlen und wenn der Roboter nicht zu laut ist. Letzteres wird in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm geregelt.

Tagsüber liegt die Lärmgrenze in reinen Wohngebieten bei 50 Dezibel, nachts bei 35 Dezibel.

Gut zu wissen: Auf dem eigenen Grundstück hört sich der Rasenmähroboter lauter an, als auf dem Nachbargrundstück. Sollte es mal zu einer Lärmprüfung kommen, wird von dort aus gemessen, von wo die Beschwerde kam.

Besser nicht: Viele lassen den Mähroboter nachts laufen, dann jedoch wird er zu einer tödlichen Falle zum Beispiel für nachtaktive Tiere wie Igel. Es gab, sogar Berichte von verletzten Haustieren, die vom leisen Mähroboter überrascht wurden. Daher sollte das Gerät nicht unbeaufsichtigt laufen.

Lesetipp: Blattläuse bekämpfen: So werdet ihr sie ohne Chemie los!

Wie sieht es mit Handrasenmähern aus?

Das Gute an mechanischen Handrasenmähern: Sie machen so gut wie keinen Lärm. Anders als ihre motorisierten Verwandten benötigen sie weder Strom noch Benzin, denn sie haben keinen Motor. Stattdessen werden sie über den Rasen geschoben.

Mitunter kann die Arbeit mit dem Spindelmäher ganz schön anstrengend werden, vor allem bei einer großen Rasenfläche. Dafür ist das Gerät aber umweltfreundlich und schön leise. Du darfst den Handrasenmäher deshalb auch an Sonn- und Feiertagen benutzen, ohne dass du den Zorn der Nachbarschaft oder des Gesetzes fürchten musst.

Du interessierst dich fürs Gärtnern? Dann schau doch mal auf unserer neuen Webseite LandIDEE.de vorbei. Unsere Experten-Redaktion teilt dort ihre persönlichen Tipps und Tricks und wichtiges Pflanzenwissen, damit dein Garten noch schöner und dein Daumen noch grüner wird!