Die Energiekrise und die steigenden Gaspreise für Heizkosten bringen einige Menschen scheinbar auf skurrile Ideen. Seit einiger Zeit kursieren nämlich in den sozialen Netzwerken zahlreiche Bauanleitungen für sogenannte Teelichtöfen.
Die kleinen DIY-Öfen sollen nämlich für wohlige Wärme sorgen und das ganz ohne Heizkosten. Doch was steckt hinter dem Internet-Trend und lässt sich mit Teelichtern überhaupt eine Wohnung beheizen?
Im Video: Energie sparen: So haltet ihr die Wohnung ohne Heizung warm
Teelichtöfen bergen einige Gefahren
Bei den sogenannten Teelichtöfen werden mehrere Teelichter auf einer Fläche platziert und angezündet. Darüber wird ein Gefäß befestigt, in den meisten Fällen ein Tontopf, der die Wärme auffangen, bündeln und in den Raum abgeben soll. Dadurch soll es im besten Fall schön muckelig warm in den eigenen vier Wänden werden. Auf die Heizung kann verzichtet werden.
Klingt zu schön, um wahr zu sein. Das finden nicht nur wir, sondern auch Expert*innen. Die warnen nämlich jetzt vor solchen DIY-Projekten und zweifeln sogar deren Wirksamkeit an.
Besonders, wenn man die Teelichtöfen unbeaufsichtigt lässt, besteht Brandgefahr. Laut dem Nachrichtenportal Schwäbische war es Mitte September im baden-württembergischen Tuttlingen fast sogar zu einem Großbrand gekommen. An einem der Teelichtöfen war ein Porzellanteller, der als Heizkörper dienen sollte, durch die Hitze zerbrochen und auf „brennfähiges Material“ gefallen. So hatte sich der Rauch entwickelt.
Auch lesen: Genialer Fenster-Trick: So senkt ihr eure Heizkosten!
Wirkung von Teelichtöfen zweifelhaft
Dass ein Teelichtofen ganze Räume erwärmen kann, ist utopisch. Zwar strahlt die Teelicht-Konstruktion in unmittelbarer Nähe etwas Wärme ab, sitzt man aber weiter entfernt, ist der Effekt nicht mehr spürbar. Ganze Räume sind damit absolut nicht beheizbar.
„Die Heizleistung ist zu gering, um einen Raum zu beheizen“, erklärt Energieexperte Reinhard Loch der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Wer – rein rechnerisch – einen wahrnehmbaren Wärmeeffekt durch Teelichtöfen herbeiführen möchte, müsste pro Quadratmeter einen Ofen mit je einem Teelicht aufstellen. „Das macht ja keiner. Und das wäre außerdem hochgefährlich“, warnt der Energieexperte weiter.
Auch lesen: Strom sparen beim Wäschewaschen: 3 simple Tricks
Wer also im Herbst und Winter Energie einsparen möchte und die Heizung nicht so weit aufdrehen will, dem bleibt wohl nur eine ungefährlichere Alternative wie Wärmflaschen oder Heizkissen.