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Plötzlicher Kindstod: Das sollten Eltern wissen, um das Risiko zu senken

Plötzlicher Kindstod: Das müssen Eltern wissen, um das Risiko zu minimieren
Plötzlicher Kindstod: Das müssen Eltern wissen, um das Risiko zu minimieren Credit: iStock

Es ist ein absoluter Albtraum für alle Eltern und die Trauer und Bestürzung lässt sich nicht in Worte fassen.

Wenn ein Baby unvorhergesehen und ohne sichtbare Ursache im Schlaf verstirbt, spricht man vom plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS). Das Risiko für den plötzlichen Kindstod besteht hauptsächlich im ersten Lebensjahr, er kann aber auch noch im zweiten auftreten.

Für den Tod des Babys wird in der Regel keine erklärende Ursache gefunden. Inzwischen sind aber eine Reihe von Risikofaktoren, wie das Schlafen auf dem Bauch oder auch das Rauchen in der Schwangerschaft oder Stillzeit, bekannt. Werden diese Faktoren vermieden, kann man das Risiko für den plötzlichen Kindstod verringern.

Die Vorsorge und die Aufklärung haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert und die Anzahl der am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kinder konnte reduziert werden. Dennoch waren im Jahre 2014 in Deutschland noch 119 Babys betroffen. Umso wichtiger sind weiterhin eine gute Aufklärungsarbeit über die Risikofaktoren und das richtige Verhalten im Notfall, damit der plötzliche Kindstod noch häufiger vermieden werden kann.

Plötzlicher Kindstod: Ursache bisher nicht geklärt

Der plötzliche Kindstod ist die häufigste Todesursache von Säuglingen in Deutschland – Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Die meisten Fälle von plötzlichem Kindstod ereignen sich zwischen dem zweiten und dem vierten Lebensmonat des Säuglings. Im Winter kommt es zu mehr Todesfällen dieser Art als im Sommer.

Beim Großteil der Fälle (circa 90 Prozent) versterben die Kinder während des Schlafs in der Nacht. Besonders häufig in den frühen Morgenstunden. Die Eltern beobachten im Vorfeld keine Auffälligkeiten an ihrem Kind. Manchmal machen sich die Kinder allerdings durch übermäßiges Schreien, Unruhe und Schwitzen bemerkbar.

Viele Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod scheinen bekannt, doch die tatsächlichen Ursachen sind weiterhin ungeklärt.

Plötzlicher Kindstod: Kommen Wissenschaftler der Ursache auf die Spur?

Nun könnte Wissenschaftlern ein Durchbruch im Kampf gegen den unerklärlichen Säuglingstod gelungen sein. Wie die Ärzte der Kinderklinik in Westmead (Sydney) herausgefunden haben, besaßen die untersuchten Babys, die am plötzlichen Kindstod gestorben sind, 20 Prozent weniger Orexin im Gehirn als die Babys der Kontrollgruppe. Orexin steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus (und das Essverhalten), es ist dafür zuständig, dass wir aufwachen, wenn der Schlaf gestört ist, beispielsweise wenn die Sauerstoffzufuhr zu gering ist.

Plötzlicher Kindstod: Das müssen Eltern wissen, um das Risiko zu minimieren
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„Wenn wir herausfinden, wo der Orexin-Wert bei Säuglingen normalerweise liegt und ab wann er zu niedrig ist, können wir bereits im Vorfeld ein Risiko für den plötzlichen Kindstod feststellen“, sagte die leitende Autorin Dr. Rita Machaalani dem ‚Daily Telegraph‘. Es besteht die Hoffnung, dass die Wissenschaftler schon bald eine Diagnose-Möglichkeit liefern, um das Risiko des plötzlichen Kindstods weiter zu minimieren.

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Plötzlicher Kindstod: Das sollten alle Eltern wissen

Alle Eltern sollten die Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod kennen, um das Risiko so weit wie möglich zu verringern:

  • In der Schwangerschaft und Stillzeit sollten die Eltern nicht rauchen.
  • Das Baby sollte bis zum ersten Lebensjahr möglichst ausschließlich auf dem Rücken schlafen.
  • Lasst euer Kind in einem gut sitzenden Babyschlafsack schlafen – ohne zusätzliche Decken, Kissen oder Kuscheltiere, die eventuell die Sauerstoffzufuhr behindern könnten.
  • Ist das Baby beim Schlafen an einen Schnuller gewöhnt, sollte dieser weiter verwendet werden.
  • Lasst euer Kind in einem eigenen Bett (Beistellbett, Gitterbett, …) im Elternschlafzimmer schlafen.
  • Achtet beim Kauf der Matratze darauf, dass sie hart und luftdurchlässig ist. Verzichtet auf wasserdichte Unterlagen oder Matratzenüberzüge.
  • Achtet darauf, dass es im Schlafzimmer nicht zu warm ist. Die Umgebungstemperatur sollte zur Schlafenszeit höchstens 18 Grad Celsius betragen.
  • Die wichtigsten Regeln lassen sich als die „3-R-Faustregel“ zusammenfassen: Rückenlage – Rauchfrei – Richtig gebettet!

Mehr Informationen findet ihr bei Onmeda.de.

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Um im Notfall eingreifen zu können, sollten Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge belegen, um in der Herzmassage und Mund- zu Mundbeatmung geübt zu sein.