Shelby Skiles verbringt seit diesem Frühjahr mehr Zeit im Krankenhaus als zuhause. Bei ihrer 2-jährigen Tochter Sophie wurde im Mai 2017 Lymphknotenkrebs diagnostiziert und sie ist seitdem in Behandlung. Tagein, tagaus sitzen Shelby und ihr Mann Jonathan deshalb in der Klinik und sind für ihr Kind da.
Bei all der Zeit, die sie am Krankenbett ihrer Kleinen verbringt, hat Mama Shelby vor allem die Menschen zu schätzen gelernt, die sich um Sophie kümmern – nämlich die Krankenschwestern- und pfleger. Sie leisten einmalig selbstlose Arbeit, die von vielen noch immer nicht gesehen wird, findet Shelby.
Darum nutzt die Mutter nun die Facebook-Seite von Sophie, um sich mit einer Botschaft an die Schwestern und Pfleger zu wenden und ihnen einfach mal zu sagen: „Ich sehe euch.“
Liebe Kinderkrankenschwestern und Pfleger,
ich sehe euch. Ich sitze den ganzen Tag lang auf dieser Couch und ich sehe euch. Ihr bemüht euch so sehr, von mir und meinem Kind unbemerkt zu bleiben. Ich sehe eure Betroffenheit, wenn sie euch sieht und anfängt zu weinen. Ihr bemüht euch so sehr, ihr ihre Ängste zu nehmen und sie aufzumuntern. Ich sehe, wie ihr zögert bevor ihr sie stecht oder ihre Pflaster abzieht. Ihr sagt jeden Tag „Das tut nicht weh“ oder „Es tut mir leid“, öfters als die meisten Menschen „Danke“ sagen.
Ich sehe all die Gummiarmbänder an euren Armen und an eurem Stethoskop, eins für jedes Kind, um das ihr euch gekümmert und das ihr geliebt habt. Ich sehe wie ihr große Ladungen Medizin und Material in das Krankenzimmer eines Kindes tragt, während euer Telefon in eurer Tasche wegen einem anderen Kind klingelt. Ich sehe wie ihr Handschuhe und Maske anzieht und versucht, nachts nicht allzu laut zu sein. (…) Ich sehe wie ihr ihren kleinen haarlosen Kopf streichelt und ihre Decke fest um sie wickelt. Ich sehe wie ihr eine weinende Mutter im Arm haltet, nachdem sie schlechte Neuigkeiten erhalten hat. Ich sehe wie ihr versucht am Computer zu arbeiten, während ihr ein Baby haltet, dessen Mutter gerade nicht im Krankenhaus sein kann.
Zwölf Stunden lang legt ihr alles beiseite, was in eurem Leben los ist, um euch um sehr kranke und manchmal sogar sterbende Kinder zu kümmern. Ihr betretet jedes Zimmer mit einem Lächeln, egal, was darin gerade los ist. Ihr seht Sophies Namen auf dem Plan und kommt nach uns schauen, obwohl sie gar nicht eure Patientin ist. Ihr ruft so oft es notwendig ist den Arzt, die Blutbank und die Apotheke an, damit mein Kind das bekommt, was es braucht. Ihr schaut nach mir ebenso oft wie nach ihr. Ihr sitzt und hört mir zehn Minuten lang beim Plappern zu, obwohl euer Telefon klingelt und eure To-Do-Liste endlos lang ist.
(…) Ich sehe wie ihr winzige Hände haltet, dreckige Laken wechselt, medizinisches Fachjargon für Eltern übersetzt und eure Tränen wegwischt, wenn ihr aus einem Zimmer mit einem besonders schwierigen Fall kommt. Ich sehe wie ihr Handschuhe, Maske und ein Hemd anzieht und einen Moment zögert, ehe ihr einen Tropf voller Chemo-Gift für mein Kind aufhängt.
Ich sehe euch. Wir alle sehen euch. Es gibt nicht genug Obstkörbe und Dankeskarten, um auszudrücken, wie sehr ihr geschätzt werdet. (…) Unsere Kinder würden ohne euch nicht das bekommen, was sie brauchen. Mütter wie ich würden sich ohne euch nicht gehört oder verstanden fühlen. Ihr rettet unsere Babys und ohne euch würden wir das nie schaffen.
In Liebe,
eine Mutter, die alles, was ihr tut, sieht und euch dafür liebt
Vor etwa einem Monat erhielten Shelby und Jonathan die erleichternde Nachricht, dass Sophie nach einer Chemotherapie aktuell krebsfrei ist. Ganz vorbei ist ihr Kampf jedoch noch nicht, denn die 2-Jährige wartet noch immer auf eine Stammzelltransplantation.
Auf ihrer Facebook-Seite könnt ihr Sophies Geschichte weiter mitverfolgen. Über diese Fundraising-Seite sammelt ihr Familie weiterhin Spenden für die Behandlung des kleinen Mädchens.