Inhaltsverzeichnis
- Was sind Dellwarzen?
- Wie sehen Dellwarzen aus?
- Ursachen für Dellwarzen
- Warum Dellwarzen Kinder häufiger befallen
- Wie werden Dellwarzen (bei Kindern) behandelt?
- Verhaltensregeln und Hausmittel gegen Dellwarzen
- Kann man Dellwarzen vorbeugen?
Sie sehen aus wie Warzen und heißen Warzen und doch sind Dellwarzen, medizinisch Mollusca contagiosa oder Mollusken genannt, keine echten Warzen. Einzig die Optik der Hautknoten erinnert an echte Warzen, woher auch der Name stammt.
Welche Ursachen und Symptome Dellwarzen haben, wie man sie behandelt und warum vor allem Kinder davon betroffen sind, wollen wir erklären.
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Was sind Dellwarzen?
Tatsächlich handelt es sich bei Dellwarzen um eine Virusinfektion der Haut (das Virus stammt aus der Familie der Pockenviren), die zwar, je nach Ausbreitung, unschön aussehen kann, aber harmlos ist. Sie tritt rund sieben Wochen bis zu mehreren Monaten nach der Ansteckung auf.
Das fiese an den kleinen Papeln ist, dass sie oft in ‚Gruppen‘ auftreten. Ein deutliches Erkennungsmerkmal der Mollusken. Bei den meisten Betroffenen sind es nicht mehr als 20 Warzen pro Gruppe. Es können in Einzelfällen aber auch mehrere Hundert werden. Sie treten an ein bis zwei Stellen am Körper auf.
Bei Kindern zeigen sich Dellwarzen meist im Gesicht, am Hals, an Augenlidern, im Genitalbereich und in den Achseln. Bei Erwachsenen hingegen findet man sie meist im Genitalbereich.
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Wie sehen Dellwarzen aus?
Die einzelne Dellwarze hat ungefähr die Größe eines Stecknadelkopfes. Dabei hat sie eine glatte, glänzende Oberfläche und ist entweder hautfarben, weiß oder sogar transparent.
Im Unterschied zur echten Warze hat die Mollusca contagiosa in der Mitte eine kleine Öffnung, aus der eine dicke, weiße Flüssigkeit austreten kann. Diese ist hochinfektiös. Dellwarzen sollte man deshalb nie selbst aufkratzen oder gar ausdrücken.
Ursachen für Dellwarzen
Ursache bzw. Auslöser von Dellwarzen ist das Molluscum-contagiosum-Virus, ein Erreger, der besonders leicht in aufgeweichte Haut eindringen und sich ausbreiten kann. Schwimmbäder, Saunen, Turnhallen und überall da, wo Wasser oder Schweiß im Spiel sind, sind ideale Orte für das Virus. Man nennt Dellwarzen deshalb auch Schwimmbadwarzen, Schwimmwarzen oder Wasserwarzen.
Übertragen wird das Virus durch eine Schmierinfektion der Flüssigkeit, die sich in der Mitte der Dellwarze befindet.
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Warum Dellwarzen Kinder häufiger befallen
Das Immunsystem von Kindern ist noch schwächer als das von Erwachsenen, deshalb haben es Dellwarzen bei Kindern leichter. Besonders häufig infizieren sich Kinder zwischen dem 2. und 12. Lebensjahr mit Mollusken.
Das Risiko einer Ansteckung mit der Mollusca contagiosa steigt außerdem, wenn man zu rissiger Haut neigt oder eine (offene) Wunde hat. Auch Neurodermitis kann eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus begünstigen. Generell neigen Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu einer Ansteckung mit Dellwarzen.
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Wie werden Dellwarzen (bei Kindern) behandelt?
Dellwarzen verursachen in der Regel keine Beschwerden, können manchmal nur ein wenig jucken. Bei ’normalem‘ Befall müssen sie nicht behandelt werden und verschwinden nach vier bis sechs Wochen. Manche können jedoch auch länger bleiben. Außerdem können Dellwarzen immer wiederkehren.
Entscheidet ein Arzt sie zu behandeln, zum Beispiel, weil der Befall großflächig ausfällt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, gegen Dellwarzen vorzugehen. Bei Kindern kommt häufig eine Vitamin-A-Säurelösung zur Behandlung der Dellwarzen zum Einsatz. Mehrmals täglich werden die Warzen damit behandelt. Der umliegende Bereich sollte mithilfe einer Salbe oder einem Puder geschützt werden.
Einzelne Mollusken lassen sich unter lokaler Betäubung auch mithilfe eines speziellen OP-Bestecks (scharfer Löffel/ Ringkürette) entfernen. Es ist auch möglich, die Papel erst anzuritzen und dann auszudrücken. Die in der Dellwarze enthaltene Masse ist jedoch hochansteckend, deshalb sollte das nur von einem Arzt und niemals selbst gemacht werden.
Auch ein salizylhaltiges Pflaster wirkt gegen Mollusken. Es sorgt dafür, dass die Hornschicht der Dellwarze aufgelöst wird.
Außerdem gibt es die sogenannte Irritationsbehandlung. Durch das Auftragen einer Tinktur, z.B. stark verdünnte Kalilauge/Kaliumhydroxid, entzündet sich die Dellwarze und verschwindet mit dem Heilungsprozess.
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Verhaltensregeln und Hausmittel gegen Dellwarzen
Mollusken sind hoch ansteckend. Deshalb ist es wichtig, ihre Ausbreitung (z.B. innerhalb der Familie) zu verhindern. Hat also ein Kind Dellwarzen, sollte es immer sein eigenes Handtuch, einen eigenen Waschlappen und Co. verwenden. Auch wichtig ist, dass niemand versucht, die einzelnen Warzen wegzukratzen oder auszudrücken.
Will man den Dellwarzen mit Hausmitteln zu Leibe rücken, haben sich die Folgenden Dinge bewährt:
- Apfelessig (Tinktur zum Auftragen, als Badezusatz oder zum Einnehmen)
- Teebaumöl (Tinktur zum Auftragen)
- Nelkenöl plus Kokosöl (Tinktur zum Auftragen oder als mehrstündiger Wickel)
- Hafermehl (als Badezusatz oder Paste zum Auftragen)
- Salbei-Öl (Tinktur)
- Zinksalbe
- Vitamin-C-Tabletten
- Schüssler-Salze
- Meersalz (Badezusatz)
Kann man Dellwarzen vorbeugen?
Ja, ein bisschen was kann man tun, um Dellwarzen vorzubeugen. Sicher davor schützen kann man sich aber nicht. Neigt man selbst oder das Kind beispielsweise zu trockener und rissiger Haut, sollte man diese intensiv pflegen. Damit nimmt man den Viren die Möglichkeit, einfacher in die Haut eindringen zu können.
Handtücher, Waschlappen oder andere Dinge, die direkt mit der Haut in Kontakt kommen, sollte man nicht teilen. Das verhindert ebenfalls die Übertragung.
Hat man bereits Dellwarzen, sollte man diese, beim Besuch im Frei- oder Schwimmbad, mit einem wasserfesten Pflaster abkleben. So schützt man vor allem andere vor einer Infektion. Auch auf Hautkontakt sollte verzichtet werden, wenn eine Person bereits die Warzen hat. Hat man den Warzeninhalt doch berührt, sollten die Hände immer gründlich gewaschen werden.
Es sollte tunlichst darauf geachtet werden, dass niemand an den Dellwarzen kratzt, pult oder sogar versucht, diese auszudrücken. Das setzt die infektiöse Flüssigkeit frei, was dazu führt, dass sich die Viren verbreiten und sich neu Warzen bilden.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine fachliche Diagnose. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr einen Hautarzt kontaktieren.