Erinnert ihr euch noch, wie ihr darüber nachgedacht habt, was ihr in Sachen Erziehung alles richtig machen wollt, wenn ihr mal Kinder haben werdet? Welche „Fehler“ der eigenen Eltern ihr auf keinen Fall selber machen wollt?
Bestimmt tut ihr das. (Ich tu’s auch.) Und wenn ihr jetzt ganz ehrlich seid, wird es bestimmt schon unzählige Situationen gegeben haben, in denen ihr das genaue Gegenteil zu euren damaligen (kinderlosen) Plänen gemacht habt. Oder?
Ich hab mir mal an die eigene Nase gefasst und das kam dabei heraus. Und wie sieht es bei euch aus?
#1 Das Kind vorm Fernseher oder Computer ‚parken‘
NIEMALS wollten wir das tun! Und? Haben wir das durchgehalten? Kein Grund, jetzt zu lügen, liebe Eltern. Manchmal gibt es einfach diese Momente, in denen man zu nichts, aber auch gar nichts kommt. Eigentlich will man nur schnell den Kaffee austrinken und unter die Dusche springen, aber der Zwerg am Bein macht es einem schier unmöglich. Ja, da lässt man ihn eben mal auf dem Tablet spielen oder stellt ihm den Lieblings-Cartoon an.
#2 Ich zähle jetzt bis drei
Wie man das selbst als Kind gehasst hat, wenn die Eltern angefangen haben, einen anzuzählen. Was überhaupt passiert, wenn sie (und heute man selbst) bis drei gezählt haben? Nichts. Dann kann man das auch gleich lassen. Es setzt das Kind ja nur unnötig unter Druck und macht Angst (einem selbst ja auch, schließlich hat man sich gar nicht überlegt, was man bei drei macht).
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#3 Wenn du jetzt nicht …, dann …
Erpressung nennt man das! Eigentlich wollen wir unserem Nachwuchs damit nur bewusst machen, dass, wenn man etwas tut oder nicht tut, das immer Konsequenzen hat. Positive wie auch negative. Nur leider lernt das Kind das nicht, wenn wir ihm drohen, ihm etwas wegzunehmen oder für alle Ewigkeit zu verbieten.
Viel besser wäre es, wenn wir unserem Nachwuchs beim Fehlermachen beistehen und ihm unsere Unterstützung anbieten. Das Kind will keine Mütze aufsetzen vor dem Rausgehen? Dann lässt man sie einfach weg, steckt sie ein und setzt sie ihm auf, wenn es merkt, dass es kalt ist.
Wichtig: ‚Beim Fehler machen unterstützen‘ soll nicht heißen, dass wir Kinder ernsthaften Gefahren aussetzen, nur damit sie lernen, dass etwas gefährlich ist! Aber statt lange zu diskutieren ums Jacke- oder Mützeanziehen, können sie so die direkten Folgen am eigenen Leib spüren.
#4 Bestechung mit Süßem
„Räum schnell dein Zimmer auf, dann gibt’s auch gleich was Süßes.“ Und wieder hat man das Kind erpresst! Es räumt nicht sein Zimmer auf, weil es sich dann wohler fühlt, sondern weil es dann etwas dafür bekommt. Viel besser wäre doch, das Zimmer aufzuräumen, um dann wieder richtig viel Platz zum Spielen zu haben.
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#5 Die (kleine) Notlüge
Nur um großem Gezeter und Geschrei aus dem Weg zu gehen, haben wir alle schon danach gegriffen: der Notlüge. In dem Moment schiebt man die Schuld auf jemand anderen und gibt seine Verantwortung ab. Aber eigentlich ist es doch doof, die Kleinen anzuschwindeln. Sie müssen ja schließlich lernen, dass sie nicht alles haben können, was sie wollen. Und wenn man sie immer mit scheinheiligen Ausreden vom eigentlichen Problem ablenkt, lernen sie das nicht.
#6 Laut werden
Es gibt Momente, da kommt man als Eltern an seine Grenze. Also wirklich an die Grenze. Und ja, da wird man dem Kind gegenüber auch leider mal laut. Das sollten wir aber nicht. Denn dieser plötzliche Gefühlsausbruch der Eltern kann dem Nachwuchs Angst machen. Viel besser ist es, sich erstmal selbst zu beruhigen und sich dann dem Kind zu widmen.
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#7 Lange Reisen mit einem kleinen Kind
Als man noch keine Kinder hatte, waren Eltern mit kleinen Kindern im Zug oder im Flieger der Aufreger schlechthin. Ständig weint das Kind. Wie können die dem armen Wurm so eine Reise nur zumuten? Ganz einfach, weil Eltern nun mal auch ein Anrecht auf Urlaub haben. Und deshalb fahren wir auch mit kleinen Kindern weiter weg und nicht nur bis zum Bauernhof um die Ecke!
#8 Als Eltern muss man immer konsequent bleiben
Erst hü, dann hott, wie soll das Kind so lernen, was richtig und was falsch ist? Gar nicht, das ist ja das Problem. Aber man kann nicht immer konsequent sein, wenn man in die traurigen kleinen Kulleraugen blickt. Allerdings muss man sich als Eltern darauf gefasst machen, dass die Kinder immer wieder fordern, was sie einmal durften. Ausnahmen kennen sie nämlich nicht.
Etwas Wichtiges zum Schluss: Die Informationen und Tipps in diesem Artikel sind lediglich Anregungen. Jedes Kind ist anders und reagiert auf seine eigene Art und Weise. Es ist deshalb wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und so herausfindest, welcher Weg der beste für euch ist.