Inhaltsverzeichnis
- Haustiere: Kinder suchen einen treuen Freund
- Kinder entdecken die Welt mit einem Haustier
- Haustiere für Kinder: Über Hygiene, Pflege und Verantwortung
- Katzen als Haustier: Vor- und Nachteile
- Hund als Haustier: Vor- und Nachteile
- Wellensittich und Nymphensittich als Haustier: Vor- und Nachteile
- Kaninchen als Haustier: Vor- und Nachteile
- Meerschweinchen als Haustier: Vor- und Nachteile
- Maus als Haustier: Vor- und Nachteile
- Goldhamster als Haustier: Vor- und Nachteile
- Fische als Haustier: Vor- und Nachteile
Als ich ungefähr acht Jahre alt war und meine fünf Jahre ältere Schwester unbedingt ein Haustier haben wollte, lag sie meinen Eltern Tag und Nacht damit in den Ohren. Ein Meerschweinchen sollte es sein. Aber ich war felsenfest überzeugt, dass sie das niemals bekommen würde. Doch meine Eltern willigten überraschend ein und Meerschwein ‚Putzi‘ lebte 10 Jahre bei uns.
Vorab im Video: Die besten Hunderassen für Familien
Lies auch: Baby und Haustier: Was man wissen muss, damit die beiden ein Dreamteam werden
Aber wie entscheidet man als Eltern, welches Haustier für ein Kind geeignet ist oder wann der richtige Zeitpunkt für die Anschaffung ist? Wir beantworten die wichtigsten Fragen, verraten euch, was die Vor- und Nachteile der verschiedenen Haustiere für Familien sind und erklären, woher der kindliche Wunsch nach einem Tier überhaupt kommt.
Haustiere: Kinder suchen einen treuen Freund
Der sehnliche Wunsch eines Kindes nach einem eigenen Haustier rührt meistens aus der Sehnsucht nach einem treuen Freund her, der mit einem durch dick und dünn geht. Denn ein tierischer Freund ist einfach da, stellt keine Fragen, hört zu und ist im besten Fall verschmust.
Viele Kinder bauen eine sehr enge Beziehung zu ihrem Haustier auf und lernen dabei, Rücksicht auf andere zu nehmen. Je früher Kinder mit verschiedenen Tieren und ihren Bedürfnissen vertraut gemacht werden, desto leichter lernen sie Respekt, Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein. Zum Beispiel lernen sie, dass man die Katze nicht am Schwanz zieht, dass Hundefutter nur dem Hund gehört oder dass das Kaninchen auch mal seine Ruhe haben will.
Kinder entdecken die Welt mit einem Haustier
Wichtig ist, dass das Haustier artgerecht gehalten wird und das ist auch eines der ersten Dinge, die der Nachwuchs lernen muss. Tiere, auch Haustiere, sind in erster Linie immer Lebewesen und danach erst Spielkamerad! Nichtsdestotrotz entdecken Kinder mit einem Haustier die Welt.
Lesetipp: Alles über Tiere, Pflanzen & Menschen – Die besten Sachbücher für Kinder
Warum wedelt der Hund mit dem Schwanz und warum darf man ein Kaninchen nicht von oben packen? Kann ein Meerschweinchen seinen Besitzer schon am Schritt erkennen?
Schüchterne Kinder können mit einem Hund als Begleiter auftauen und ein unruhiges Kind lernt unter Umständen mit einer sensiblen Katze, dass Stillsitzen sich lohnen kann, wenn man dafür von einer rauen Zunge abgeschleckt wird.
Auch interessant: Wie erklärt man Kindern, dass das Haustier stirbt?
Vorab im Video: 3 Strategien, um das Selbstbewusstsein deiner Kinder zu steigern
Haustiere für Kinder: Über Hygiene, Pflege und Verantwortung
Wenn du über die Anschaffung eines Haustiers nachdenkst, dir aber Sorgen um die Hygiene machst, dann lass dir versichern, dass diese unnötig sind. Selbst, wenn das Kleinkind den Löffel dem Hund hinstreckt und dann, schnell wie der Blitz, ihn sich danach selbst in den Mund schiebt – davon wird niemand gleich krank. Achtet gemeinsam auf ein sauberes Zuhause des Haustieres und lasst es regelmäßig vom Tierarzt durchchecken. Wurmkuren etc. sind natürlich Pflicht.
Was du bei der Entscheidung für ein Haustier auf jeden Fall bedenken solltest, ist, dass die Hauptlast in Sachen Pflege und die Verantwortung immer bei den Eltern liegt. Und oft ist ein Tierleben lang! Die Kinder werden größer, verlieren möglicherweise das Interesse oder verlassen sogar das Haus – bist du dann immer noch bereit, für das Haustier zu sorgen?
Wenn du herausfinden möchtest, welches Haustier in deine Familie passen könnte, dann schau dir die folgenden Tiere einfach mal an.
Katzen als Haustier: Vor- und Nachteile
Katzen sind die beliebtesten Haustiere der Deutschen. Tatsächlich lebten 2016 13,4 Millionen von ihnen in deutschen Haushalten.
Als Haustiere sind Katzen sehr pflegeleicht, denn sie beschäftigen sich stundenlang alleine und müssen nicht Gassi geführt werden. Auch Kinder sind von Katzen meistens begeistert, denn mit ihrem weichen Fell und dem Schnurren erfüllen sie den von den Kleinen häufig gewünschten Schmusefaktor.
Außerdem können Katzen gut alleine gehalten werden. Sie sollten dann jedoch die Möglichkeit haben, nach draußen zu gehen. Sollen Katzen nur in der Wohnung gehalten werden, sollte man sich für zwei von ihnen entscheiden – alleine ist es sehr langweilig.
Aber: Da Katzen sehr eigenständig sind, müssen Kinder lernen, wann sie den Stubentiger in Ruhe lassen müssen – ansonsten gibt’s schon mal einen Kratzer. Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir eine oder zwei Katzen anzuschaffen, solltest du unbedingt mal im Tierheim vorbeischauen – dort warten jede Menge auf ein neues zu Hause.
Die Kosten für eine Katze belaufen sich im Monat auf ca. 30 Euro (Futter) und 20 Euro (Tierarztkostenrücklage). Versichert sind Katzen in der Familienhaftpflichtversicherung. Stubentiger werden übrigens leicht zwanzig Jahre alt!
Stubentiger-Test: Welche Katze passt zu mir?
Hund als Haustier: Vor- und Nachteile
Direkt nach den Katzen folgt auf Platz 2 der Hund als beliebtes Haustier. 2016 wohnten immerhin 8,6 Millionen von ihnen in deutschen Haushalten. Auf der Wunschliste der Kinder steht ein Hund meistens sogar ganz oben!
Denn Hunde sind tatsächlich ideale Partner für Kinder (vorausgesetzt man wählt die richtige Rasse oder einen gut einschätzbaren Mischling aus). Hunde trösten, sind in ihrer Liebe und Zuneigung viel anhänglicher als andere Tiere, haben immer Zeit zum Spielen und stärken das Selbstbewusstsein.
Aber: Ein Hund macht viel Arbeit, dessen musst vor allem du dir bewusst sein. Dreimal am Tag Gassi gehen (je nach Größe mindestens zweimal eine Stunde!), bei Wind und Wetter und spät abends rausmüssen und nicht so ohne weiteres in den Urlaub fahren – all das gehört für Hundebesitzer zum Alltag. Außerdem sollte der treue Vierbeiner die Hundeschule besuchen, um zumindest eine Grunderziehung zu erhalten.
Die monatlichen Kosten belaufen sich auf ca. 50 Euro (Futter), 20–30 Euro (Tierarztkostenrücklage für Impfungen etc.) und 5–10 Euro Versicherung. Dazu kommen Kosten für Körbchen, Napf, Leinen und natürlich die Ausbildungskosten (Grundkurs in der Hundeschule ca. 150–200 Euro).
Mach den Test: Welcher Hund passt zu mir?
Wellensittich und Nymphensittich als Haustier: Vor- und Nachteile
Wer schon mal einen Wellensittich hatte, der weiß, wie viel Spaß und Freude sie machen können. Wellensittiche werden mit viel Zuwendung handzahm, trällern lustig vor sich hin (kann sich allerdings auch bis zum Kreischen steigern) und sind hübsch anzuschauen.
Aber: Wellensittiche sind (wie alle Ziervögel) Schwarmvögel und dürfen nicht alleine gehalten werden. Auch wenn das Zoogeschäft etwas anderes sagt – auch zwei oder mehrere Tiere können zahm werden! Kinder finden Vögel oft nicht so interessant, denn so richtig kuscheln kann man mit einem Vogel nicht. Wellensittiche und Nymphensittiche eignen sich deshalb eher für ältere Kinder, die Interesse daran bekunden.
Für die Haltung ist ein ausreichend großer Käfig notwendig und auch die Freiflugzeit sollte nicht unterschätzt werden. Auch wenn der Vogel klein und süß anzuschauen ist, ausreichend Bewegung braucht er dennoch.
Übrigens: Sittiche können gut 10–15 Jahre alt werden. Wenn die Kinder also eines Tages aus dem Haus sind, könnte der Vogel noch immer bei dir wohnen.
Die Kosten für zwei Sittiche belaufen sich monatlich auf etwa 15 Euro.
Kaninchen als Haustier: Vor- und Nachteile
Kaninchen sind, entgegen landläufiger Meinung, keine geeigneten Haustiere für kleine Kinder, da sie kaum Schmerzempfinden äußern können und ihnen so leicht Schaden zugefügt werden kann.
Außerdem mögen die wenigsten Hoppler das Hochheben (Beuteverhalten) und auch das Herumtragen ist ihnen meist mehr als unangenehm. Entscheidet ihr euch für einen Hasen als Haustier, müsst ihr unbedingt auf genügend Platz für das Tier achten. Die handelsüblichen Käfige sind oft viel zu klein. Rechnet pro Tier zwei Quadratmeter Platz ein. Auch für Kaninchen gilt – mindestens paarweise halten, ideal sind ein kastrierter Bock und eine Häsin.
Ansonsten sind Kaninchen recht pflegeleicht, sie werden in der Regel stubenrein, erreichen bei guter Pflege ein Alter bis zu zehn Jahren und benötigen nur ausreichend Heu und Wasser, frisches Grünzeug (Salat, Karotten, Äpfel) und eben genügend Platz.
Die Kosten belaufen sich pro Tier auf ca. 10–15 Euro pro Monat.
Meerschweinchen als Haustier: Vor- und Nachteile
Meerschweinchen stehen bei Kindern von 4 bis 14 hoch im Kurs – hier gelten aber die gleichen Regeln wie für Kaninchen. Sie mögen das Hochheben und Herumgetragen werden nicht so gern und benötigen ausreichend Platz.
Übrigens ist ein Meerschweinchen kein geeigneter Partnerersatz für ein Kaninchen und umgekehrt, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Das sind völlig verschiedene Arten, die nichts miteinander anzufangen wissen!
Meerschweinchen werden nicht immer stubenrein, sind ansonsten aber ebenfalls pflegeleicht und werden ca. 4–8 Jahre alt – wobei sie auch deutlich älter werden können. Genau wie bei den Kaninchen müssen die Klostellen zweimal pro Woche saubergemacht werden.
Die Kosten für Futter und Tierarzt belaufen sich pro Tier und Monat auf ca. 10–15 Euro.
Maus als Haustier: Vor- und Nachteile
Mäuse (oder auch Ratten) werden meistens sehr zahm und sind nette Spielkameraden. Allerdings werden sie meist nur um die zwei Jahre alt, weshalb Tränen beim Nachwuchs praktisch schon vorprogrammiert sind.
Der Käfig sollte jeden zweiten Tag sauber gemacht werden, weil die Nager ansonsten stark riechen können. Mäuse und Ratten sind relativ unkompliziert und benötigen neben Versteckmöglichkeiten im Käfig nur Körnerfutter und Wasser, etwas frisches Gemüse, Obst und Nagemöglichkeiten.
Die Kosten für zwei Mäuse (mindestens zu zweit halten – Mäuse und Ratten sind absolute Gruppentiere und verkümmern sonst!) liegen bei etwa 10–15 Euro pro Monat.
Goldhamster als Haustier: Vor- und Nachteile
Goldhamster – oder andere Hamster-Vertreter – sind bei Kindern heiß begehrt. Sie sind niedliche, genügsame und unkomplizierte Haustiere, die jedoch nachtaktiv sind und daher nicht unbedingt im Kinderzimmer stehen sollten.
Tagsüber lassen sich die kleinen Nager, die in der Regel Einzelgänger sind, nur selten blicken – was besonders für kleine Kinder eher frustrierend sein kann. Sie werden zudem nur 2–3 Jahre alt.
Die Kosten für einen Hamster belaufen sich monatlich auf rund 10 Euro.
Fische als Haustier: Vor- und Nachteile
Fische gelten als die pflegeleichtesten „Haustiere“ schlechthin und zum Teil stimmt das auch. Sie brauchen keine „Beschäftigung“, sondern nur regelmäßig Futter und sauberes Wasser, das über einen Automaten bzw. Filter geschaffen wird. Fische sollen eine beruhigende Wirkung haben.
Trotzdem benötigt auch die Haltung von Fischen eine gewisse Kenntnis, damit es kein Massensterben im Aquarium gibt. Im Zoogeschäft solltest du dich deshalb kompetent beraten lassen und auch das erste Aquarium solltest du mit Hilfe von Profis einrichten lassen.
Die Anschaffungskosten liegen je nach Größe des Aquariums, Pflanzen- und Fischbesatz bei 100 Euro aufwärts.