
<p>Wann sind Kinder eigentlich intelligent und was macht sie wirklich schlau? Als Mutter stellt man sich diese Frage vielleicht irgendwann. Doch wer bei &#8222;intelligent&#8220; sofort an den Nobelpreisträger denkt, der beim Frühstück die Relativitätstheorie erklärt, liegt zwar nicht ganz falsch – aber auch nicht ganz richtig. </p>



<p>Intelligenz kann ziemlich viele Gesichter haben: das Kind, das mit Bauklötzen und einem Bagger zusammen spielt und die Ladefläche immer wieder mit Spielsteinen auflädt, gehört definitiv dazu. Warum? Weil schlau sein weit mehr ist als gute Noten. Und das zeigt uns nicht nur der Alltag, sondern auch die Hirnforschung.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-1-mehr-als-nur-einsen-und-iq-tests">1. Mehr als nur Einsen und IQ-Tests</h2>



<p>Dein Kind hat keine Lust auf Lateinvokabeln, aber kann sich stundenlang mit selbst erfundenen Melodien und Kochtöpfen beschäftigen? Gratulation, das ist Intelligenz!<br>Der Psychologe <a href="https://www.multipleintelligencesoasis.org/blog/2024/1/25/multiple-intelligences-and-multiple-successes?rq=intelligence" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Howard Gardner</a> hat herausgefunden, dass es nicht <em>die eine</em> Intelligenz gibt. Stattdessen gibt es gleich mehrere Arten:</p>



<ul>
<li>logisch-mathematisch (klassisch klug)</li>



<li>sprachlich-musisch (wortgewandt oder musikalisch)</li>



<li>körperlich-kinästhetisch (denken in Bewegung)</li>



<li>visuell-räumlich (bauen, basteln, visualisieren)</li>



<li>sozial (beziehungsstark)</li>



<li>selbstreflexiv (emotional tief)</li>
</ul>



<p>Und nein, man muss nicht alles können. Die meisten Kinder bringen zwei, drei oder mehr dieser Intelligenzen mit. Und das ist völlig normal. Wichtig ist: Sie dürfen sie auch leben. Deshalb sollten Eltern nicht nur auf Schulnoten schauen, sondern darauf, was ihr Kind wirklich interessiert und begeistert. Vielleicht liebt es Zahlen, vielleicht Geschichten, vielleicht das Bauen, Malen oder Musizieren. All diese Begabungen verdienen Raum. Wer seinem Kind verschiedenste Möglichkeiten zum Spielen, Ausprobieren und Lernen bietet, gibt ihm die Chance, seine ganz persönlichen Stärken zu entwickeln. Ganz unabhängig von Schulbänken und Tests.</p>



<p><strong>Auch interessant: </strong><a href="https://dev.gofeminin.de/familie/baby/alter-muetter-beeinflusst-intellekt-des-kindes-s5523936.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Ü30-Mütter: Darum entwickeln sich ihre Kinder besonders gut</a></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-2-kinder-wollen-forschen-keine-powerpoint-vortrage">2. Kinder wollen forschen, keine PowerPoint-Vorträge</h2>



<p>Eltern sind keine wandelnden Wikipedia-Artikel. Müssen sie auch nicht sein. Viel wichtiger ist, dass Kinder <em>selbst</em> entdecken dürfen. Fragen stellen, Dinge ausprobieren, rumsauen, experimentieren – das alles ist Lernen in seiner besten Form.</p>



<p>Lernforscherin Elsbeth Stern (Professorin für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich) bringt es auf den Punkt: <em>„Nicht Intelligenz, sondern Wissen ist der Schlüssel zum Können.“ </em>Also: weniger Drill, mehr Spiel!</p>



<p><strong>Lesetipp: </strong><a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/hochbegabung-bei-kind-testen-s2300144.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Test für Hochbegabung: Ist dein Kind überdurchschnittlich klug?</a></p>



<p>Und ja, dabei dürfen auch mal schräg klingende Fragen kommen wie: „Wie pupsen eigentlich Fische?“</p>



<p>Antwort: Keine Ahnung, aber finde es doch mal mit deinem Kind gemeinsam raus.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-3-anspruchsvolle-kost-fur-schlaue-kopfe">3. Anspruchsvolle Kost für schlaue Köpfe</h2>



<p>Klingt komisch, ist aber wahr: Wer klug werden will, muss sich auch mal an etwas die Zähne ausbeißen. Nicht im wörtlichen Sinn, sondern gedanklich. Ob ein Kind Texte verstehen oder physikalische Phänomene begreifen soll – es muss auch mal was Komplexes hören oder lesen.</p>



<p>Der Trick: Verpacke anspruchsvolle Inhalte in kleine, spannende Häppchen und zeige selbst Interesse an dem Thema.</p>



<p><strong>Auch lesen:</strong> <a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/kinderzeichnung-anzeichen-fuer-hochbegabung-s4003585.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Studie zeigt: Diese Details in Kinderzeichnungen sind ein Zeichen für Hochbegabung</a></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-4-kein-stures-lernen">4. Kein stures Lernen</h2>



<p>Was viele als „Lernen“ kennen, ist oft eher Stressmanagement mit Karteikarten. Dabei geht’s auch anders. Kinder lernen super durch Wiederholung. Wenn sie wissen, worum’s geht. Gedichte, Lieder, kleine Rollenspiele? Perfekt! Kinder merken sich das oft ganz nebenbei und sind dabei mit Herz und Hirn bei der Sache. Merksatz für Eltern: Wenn’s Spaß macht, bleibt’s im Kopf.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-5-schlau-macht-was-glucklich-macht">5. Schlau macht, was glücklich macht</h2>



<p>Der Neurobiologe Henning Scheich hat einen spannenden Punkt: Lernen funktioniert am besten, wenn es ein bisschen aufregend ist, aber nicht zu sehr. Also nicht „Jetzt sitzt du hier und lernst!“, sondern eher: „Probier’s doch mal selbst aus.“</p>



<p>Wenn Kinder die Lösung durch Versuch und Irrtum selbst finden, belohnt das Gehirn sie mit Glückshormonen. Und das motiviert zum Weitermachen.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-6-angst-bremst-freude-beschleunigt">6. Angst bremst, Freude beschleunigt</h2>



<p>Du willst, dass dein Kind schlau wird? Dann sorg für ein sicheres, wertschätzendes Umfeld.<br>Psychologe Arthur Aron sagt: „<em>Freude macht klug, Angst macht dumm.</em>“ Klingt hart, ist aber wahr. Denn Angst blockiert Denkprozesse, während Wertschätzung Kreativität freisetzt. Also: lieber ermutigen, statt ermahnen. Und lachen, statt Frust schieben.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-7-bucher-statt-bildschirm">7. Bücher statt Bildschirm</h2>



<p>Klar, mal eine Serie gucken ist ok. Aber wenn’s ums Lernen geht, haben Bücher eindeutig die Nase vorn. Beim Lesen trainiert das Gehirn auf Hochtouren: Es verarbeitet Sprache, stellt sich Dinge vor, verknüpft Informationen. US-Forscher haben gezeigt, dass Lesekompetenz eng mit abstraktem Denken verknüpft ist. Fernsehen und <a href="https://dev.gofeminin.de/familie/tipps-bildschirmzeit-kinder-beschraenken-s5408969.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Medienzeit</a> kann da einfach nicht mithalten.</p>



<p><strong>Tipp:</strong> Lies deinem Kind regelmäßig vor, oder noch besser: Lass es dir mal was vorlesen. Auch wenn’s am Anfang „nur“ Bildergeschichten sind.</p>



<p><strong>Auch lesen: </strong><a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/kinder-zum-lesen-motivieren-s5633440.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Kinder zum Lesen motivieren: Mit diesen 7 Tipps klappt’s garantiert</a></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-8-durch-die-natur-lernen">8. Durch die Natur lernen</h2>



<p>Lernen geht nicht nur im Klassenzimmer. Die Natur ist ein Riesenspielplatz für kluge Gedanken: </p>



<ul>
<li>Was sind das für Pilze?</li>



<li>Wo kommt das Wasser aus dem Fluss her?</li>



<li>Oh, warum verfärben sich Blätter im Herbst?</li>
</ul>



<p>Das alles bietet Platz für Wissen, das man sich selbst aneignen kann. Und das Gute daran: Wer selbst Fragen stellt, hat auch mehr Lust die Antworten darauf zu finden.</p>



<p><strong>Auch interessant:</strong> <a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/intelligenz-und-mehr-vererbt-von-mama-s4000292.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Mythos Papa-Genie: Warum kluge Kinder vor allem kluge Mütter haben</a></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-9-geschichten-sind-gehirnfutter">9. Geschichten sind Gehirnfutter</h2>



<p>Wenn dein Kind eine Geschichte spannend findet, ist es voll konzentriert. Oft sogar noch lange danach. Und das Beste: Es lernt dabei neue Wörter, fördert die Fantasie und verknüpft Inhalte emotional. Kurz gesagt: Geschichten sind wie Smoothies fürs Gehirn. Gesund, vielseitig und ziemlich lecker.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-10-und-am-wichtigsten-liebe-macht-schlau">10. Und am wichtigsten: Liebe macht schlau</h2>



<p>Klingt kitschig, ist aber biologisch belegt: Liebe, Lob und Anerkennung sind der Dünger fürs Kinderhirn. Der Psychologe Joseph Chilton Pearce fand heraus, dass Herz und Gehirn eng zusammenarbeiten. Wenn ein Kind sich angenommen fühlt, lernt es besser. Und das ganz ohne Druck.</p>



<p>Schlaue Kinder? Die entstehen nicht durch Förderkurse, <a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/hochbegabung-erkennen-iq-test-fur-kinder-s4004669.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">IQ-Tests</a> oder stundenlanges Vokabellernen. Sondern durch Neugier, Spiel, Geschichten, Natur, gute Gespräche und ganz viel Liebe.</p>



<p>Also keine Sorge, wenn dein Kind lieber selbst herumexperimentiert als Mathe paukt. Vielleicht trainiert es gerade seine ganz eigene Art von Intelligenz und das ist sogar ziemlich schlau.</p>



<p>Weitere Lesetipps:</p>


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</ul>


<p><a href="https://dev.gofeminin.de/unsere-redaktionellen-leitlinien-fuer-den-umgang-mit-ki">KI-Leitlinien der Redaktion</a></p>

Warum gute Noten nichts mit Intelligenz zu tun haben – was Hirnforscher wirklich sagen
© Getty Images/ lisegagne
Was macht Kinder wirklich schlau?
Das sagt die Forschung.
Wie werden Kinder eigentlich schlau? Die Antwort der Hirnforschung überrascht, denn Schule hat nicht unbedingt damit etwas zu tun.