Veröffentlicht inFamilie, Kind & Familie

Deshalb ist Neugier so wichtig für Kinder

Kleines Mädchen schaut frech über den Tisch.
© AdobeStock/ MAK

Die kindliche Neugier sollte gefördert, nicht nuterdrückt werden.

Kinder sollte man in ihrer Neugier nie einschränken, denn sie hilft ihnen nicht nur beim Lernen, sondern fördert auch andere, wichtige Fähigkeiten.

Neugierige Kinder können anstrengend sein, wenn sie einem Fragen wie am Fließband stellen. Abtrainieren sollte man ihnen die Fragerei aber nie.

Inhaltsverzeichnis

Noch in der Generation unserer Eltern wurde Neugier bei Kindern oft abgestraft. Sätze wie „Sei nicht so neugierig“ und „Du musst aber auch alles wissen“ waren sehr weit verbreitet. Oft führte das dazu, dass Kinder sich zurücknahmen und ihre Neugier unterdrückten.

Heute wandelt sich das Denken von Eltern. Neugier gilt mittlerweile als angeborener Lernmotor, den alle Kinder haben. Psycholog*innen sind sich zudem einig, dass die Neugier für die kindliche Entwicklung wichtig ist. So fördert sie Kinder nicht nur beim Lernen, sondern auch eine ganze Reihe wichtiger Fähigkeiten.

Warum Eltern den Wissensdurst ihrer Kinder also nicht unterdrücken sollten und wie sie ihn sogar fördern können, verraten wir euch hier.

Lies auch: Das bedeutet ein Wachstumsschub für Babys Entwicklung

Neugier fördert Selbstständigkeit

Alle Eltern wünschen sich, dass sie ihre Kinder zu selbstständigen Menschen erziehen, die nicht davon abhängig sind, dass andere ihnen helfen. Neugier spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn Neugier treibt sie an, Dinge einfach mal auszuprobieren. Sehr oft sogar auf ihre ganz eigene und individuelle Art.

Ist es die Neugier, die ein Kind nach der Lösung eines Problems suchen lässt, führt das automatisch dazu, dass es nicht so schnell aufgibt. Ein, zwei, sogar drei oder vier gescheiterte Versuche werden es nicht aufgeben lassen. Denn seine Neugier treibt es weiter an. Bittet ein Kind schließlich doch um Hilfe, dann will es vorher auch ganz genau wissen, warum all seine Versuche bisher gescheitert sind.

Ein neugieriges Kind wird also selbstständig handeln, anstatt darauf zu hoffen, dass jemand anderes sich um sein Problem kümmert.

Wie ihr Neugier und Selbstständigkeit bestärken könnt:

Eine Sache, in der Erwachsene meist nicht sehr gut sind, die für die kindliche Entwicklung jedoch sehr wichtig ist, ist fantasievolles Spiel. Beim fantasievollen Spiel oder auch Rollenspiel können Kinder nicht nur das nachstellen und verarbeiten, was sie im Alltag erlebt haben, sondern sie können auch Unbekanntes ausprobieren und durchspielen.

So lernen sie, eine Situation zu durchdenken, auch wenn sie diese noch nicht selbst erlebt haben. Das wiederum kann ihnen helfen, neue Situationen in Bezug auf ihre Person und ihr Verhalten richtig einzuschätzen. Ein Kind, das Vorstellungskraft hat, kann sich ausmalen, wie sich eine Situation entwickeln könnte. Sie trainieren also ihr Urteils- und Problemlösungsvermögen.

Erwachsene können ihren Kindern dabei helfen, in dem sie ihnen die Möglichkeit zum Rollenspiel geben, zum Beispiel mit einem Figuren-Spiel-Set. Sowohl kleine Mädchen als auch kleine Jungs können mit niedlichen Figuren eine eigene kleine Welt erschaffen. Wenn sie Dialoge zwischen den Figuren stattfinden lassen, trainieren sie ihre Sprach- und Denkfähigkeiten. Außerdem lernen Kinder spielerisch Empathie zu entwickeln, wenn sie zum Beispiel die Figuren sich streiten und sich wieder vertragen lassen.

Hier könnt ihr zum Beispiel den ‚Little People Bauernhof‘ von Fisher-Price direkt bei Amazon bestellen.*

Lernen macht Kindern Spaß

Neugier treibt Kinder immer wieder dazu an, neue Dinge zu erkunden und somit auch neue Dinge zu lernen. Kinder brauchen ihre Neugier also, um Erfahrungen zu sammeln, ihre Entwicklung dadurch voranzutreiben und eigenständig zu werden.

Nehmen wir also an, ein Kind läuft aus Neugier zu einem kleinen Teich und entdeckt dort Kaulquappen. Jetzt freut es sich, weil es noch nie Kaulquappen gesehen hat. Die Freude über diese Entdeckung hat das Kind nun also in seiner Neugier bestärkt. Jetzt läuft es jeden Tag aufs Neue zu diesem Teich und entdeckt, dass die Kaulquappen plötzlich Beine haben. Das Kind stellt Fragen und lernt, dass die Kaulquappe jetzt zum Frosch wird. Dieses neugewonnene Wissen schenkt dem Kind wiederum Selbstvertrauen, um weiter zu forschen.

Das Kind hat also festgestellt, dass Lernen Spaß macht und man sich mit neuem Wissen gut fühlt. Diese positive Bestärkung führt dann dazu, dass es weiterlernen möchte. Jetzt will es vielleicht auch wissen, wie andere Tiere aufwachsen.

Lesetipp: Sag es richtig! 5 Sätze, mit denen du glückliche Kinder erziehst

Wie ihr den Spaß am Lernen fördern könnt:

Auch wenn die Phase der endlosen Fragen manchmal ganz schön anstrengend werden kann: Es ist wichtig, dass Eltern in dieser Zeit Geduld beweisen und ihren Kindern diese Fragen so gut sie können und dem Alter des Kindes entsprechend beantworten.

Dabei erwartet niemand, dass ihr immer alles wissen müsst. Wenn euch euer Kind fragt, warum das Licht angeht, wenn es auf den Lichtschalter drückt, müsst ihr nicht sofort den Stromkreis parat haben. Ihr könnt euren Kindern ruhig zeigen, dass auch ihr nicht alles wisst und manche Dinge nachgucken müsst. Dann könnt ihr gemeinsam herausfinden, wie etwas funktioniert.

Aus Neugier entsteht Kreativität

Aus der Neugier entwickelt sich oftmals auch eine weitere essentielle Fähigkeit, von der Kinder auch in ihrem späteren Leben profitieren können: Kreativität. Die kindliche Neugier und ihr Forscherdrang treiben Kinder an, sich in neue und unbekannte Situationen zu stürzen. Sie suchen Herausforderungen und wollen die Welt entdecken.

Dank ihrer Neugier erweitern Kinder ständig ihren Horizont. Sie bauen aus einem Karton eine Höhle, benutzen den leeren Joghurt-Becher als Telefon oder machen den Stuhl kurzerhand zum Boot. Sie lernen, dass Dinge und Sachen nicht nur einen Verwendungszweck haben. Dass man manches ganz anders verwenden kann, als man es bisher getan hat.

Kinder sind die geborenen Forscher. Und ihre Kreativität bringt sie nicht nur im Kindesalter immer weiter, sondern ist auch in ihrem Erwachsenenleben wichtig.

Lesetipp: Geschwisterliebe: 5 Tipps, damit eure Kinder sich super verstehen

Wie ihr die Kreativität eures Kindes bestärken könnt:

Eltern sollten darauf achten, dass Kinder Spielsachen haben, die sie frei manipulieren können. Das bedeutet: Kinder brauchen Spielzeug, das sie unterschiedlich einsetzen und zweckentfremden können. Bauklötze, Stapelboxen, aber auch Malfarben und Papier bieten Kindern viele verschiedene Spielmöglichkeiten, bei denen sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.

Neugierige Menschen haben Erfolg

Unsere Geschichte wurde schon immer von den Menschen geprägt, die gefragt haben, warum etwas so ist, wie es ist. Geht nicht, gibt es bei neugierigen Menschen nicht. Deswegen sind es auch genau die neugierigen Menschen, die sich trauen, neue Gebiete zu erkunden. Sie lassen sich nicht damit abspeisen, dass andere ihnen sagen, wie etwas zu funktionieren hat. Sie wollen selbst wissen, wie etwas funktioniert, ob etwas funktioniert und nicht zuletzt auch, warum etwas funktioniert. Schließlich hat noch niemand etwas Neues entdeckt, in dem er das versucht hat, was alle anderen auch schon probiert haben.

Mehr erfahren: Diese wichtigen Dinge lernen Kinder in der Kita & so kannst du ihnen helfen!

Wie ihr die Neugier eures Kindes bestärken könnt:

Erlaubt euren Kindern, Dinge selbst auszuprobieren. Kinder lernen viel mehr, wenn sie selbst feststellen, dass etwas nicht auf Anhieb klappt, als wenn Mama und Papa ihnen dies sagen. Der Prozess von Versuch über Fehlschlag bis zum erneuten Versuch und schließlich zum Gelingen ist unglaublich wertvoll für die kindliche Entwicklung.

Ihre Neugier wird dabei durch das Erfolgserlebnis ganz automatisch bestärkt. So lernen Kinder, dass eine Niederlage nicht das Ende ist, sondern lediglich ein weiterer Versuch nötig ist, um zum Ziel zu gelangen. Eltern müssen also nur diesen Prozess erlauben und Kindern so ermöglichen, ihren eigenen Weg zu gehen – auch wenn dieser mal etwas ungewöhnlicher ausfällt.