<p>Als Elternteil steht man vor vielen Herausforderungen. Wann sollte ich mein Kind in die Kita schicken, Stillen oder Flasche oder ab welchem Alter darf mein Kind ein Tablet benutzen? </p>



<p>Auch ich stehe bzw. stand vor diesen Herausforderungen und musste mir von vielen Freundinnen-Müttern so einige Meinungen dazu anhören. Ein richtig und ein falsch gibt es bei diesen Fragestellungen meist nicht. Meistens wird versucht, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Doch bei einer Sache war ich mir immer sicher. Vor dem dritten Geburtstag meines Sohnes wird er kein Handy oder Tablet in die Hand bekommen.</p>



<p>Leichter gesagt als getan, als die ersten Wutanfälle im Auto anfingen und die einzige Ablenkung das Handy war. Ich weiß, die Mütterpolizei steht bestimmt schon in den Startlöchern, aber in solchen Momenten war ich einfach nur dankbar für das Handy.</p>



<p>Aber mal im Ernst: Wann sollte man tatsächlich damit starten, die Kinder mit digitalen Medien zu konfrontieren und einzuführen? Und ab welchem Punkt wird aus sinnvoller Nutzung eher ein riskantes Überangebot?</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-digitale-kindheit-wie-sieht-es-heute-aus">Digitale Kindheit? Wie sieht es heute aus?</h2>



<p>Digitale Medien sind längst kein Randphänomen mehr, sondern prägen den Alltag selbst der Kleinsten. Laut der <a href="https://www.internet-abc.de/eltern/studien-zu-mediennutzung-kinder-jugendliche/minikim-studie-2023-steigender-zugang-zu-smarten-geraeten/?utm_source=chatgpt.com" target="_blank" rel="noreferrer noopener">miniKIM-Studie 2023</a> nutzen etwa <strong>ein Viertel aller 2â bis 5âJährigen</strong> täglich Tablet, Smartphone oder Streamingdienste. Seit 2020 ist der Zugang zu smarten Geräten um <strong>50 Prozent gestiegen</strong> – einschließlich einem eigenen Handy bei etwa <strong>10â¯% der Kleinkinder</strong>, so die <a href="https://www.media-perspektiven.de/publikationsarchiv/detailseite-2024-1/mediennutzung-von-kleinkindern-1" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Studie</a>.</p>



<p>Die <a href="https://www.schau-hin.info/studien/kim-studie-2024-kindheit-wird-immer-digitaler?utm_source=chatgpt.com" target="_blank" rel="noreferrer noopener">KIM-Studie 2024</a> zeigt, dass etwa <strong>46â¯% der 6â bis 13âJährigen</strong> ein eigenes Smartphone besitzen. Das ist fast jede*r Zweite. Noch auffälliger: Der Anteil der <strong>8â bis 9âJährigen</strong>, die täglich online sind, <a href="https://www.zeit.de/news/2025-06/02/studie-immer-mehr-kinder-taeglich-online?utm_source=chatgpt.com" target="_blank" rel="noreferrer noopener">ist in nur zwei Jahren von <strong>23â¯% auf 40â¯%</strong> gestiegen</a>. Das zeigt, dass sogar die Kinder im Grundschulalter täglich mit digitalen Medien konfrontiert werden.</p>



<p><strong>Auch interessant:</strong> <em><a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/bildschirmzeit-kinder-expertenrat-s5430281.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Kind mit Handy oder TV beschäftigen: So viel Zeit ist laut Experte unbedenklich</a></em></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-chancen-vs-risiken-wie-sinnvoll-sind-digitale-medien">Chancen vs. Risiken: Wie sinnvoll sind digitale Medien?</h2>



<p>Digitale Medien werden häufig direkt verteufelt. Besonders, wenn Kleinkinder bereits Zugang dazu haben. Doch sind Tablet, Smartphone und Co. wirklich so schlecht oder bietet die Digitalisierung auch Chancen? Schließlich leben wir in einer digitalen Welt und sollten unsere Kinder davor nicht verschließen.</p>



<h3 class="wp-block-heading" id="h-entwicklungsprobleme-bei-zu-fruher-nutzung"><strong>Entwicklungsprobleme bei zu früher Nutzung</strong></h3>



<p>Eine <a href="https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12889-024-18447-4?utm_source=chatgpt.com" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Verlaufsstudie</a> aus Neuseeland mit über 6.000 Kindern im Alter von 2–8 Jahren zeigte, dass bereits <strong>90 Minuten Bildschirmzeit pro Tag</strong> mit unterdurchschnittlichen sprachlichen und sozialen Fähigkeiten verbunden waren. Zudem ergab eine großangelegte Befragung, dass <strong>eine Stunde oder mehr mobile Bildschirmzeit täglich</strong> signifikant mit schlechterer Sprachentwicklung bei Zwei- und Dreijährigen zusammenhängt.</p>



<p>Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) schreibt in ihren <a href="https://register.awmf.org/assets/guidelines/027_D_Ges_fuer_Kinderheilkunde_und_Jugendmedizin/027-075eltern_S2k_Praevention-dysregulierten-Bildschirmmediengebrauchs-Kinder-Jugendliche_2024-11.pdf" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Leitlinien für den Umgang mit digitalen Medien in der Familie</a>, dass Kinder im Alter von <strong>0 bis 3 Jahren keine Bildschirmzeit</strong> haben sollten. </p>



<p>Laut DGKJ kann die übermäßige Nutzung von Bildschirmmedien zu &#8222;Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Empathieverlust, schlechten Schulleistungen sowie Internet- und Computerspielsucht führen&#8220;.</p>



<h3 class="wp-block-heading" id="h-fruher-einstieg-schafft-chancen-aber-nur-mit-padagogischer-begleitung"><strong>Früher Einstieg schafft Chancen, aber nur mit pädagogischer Begleitung</strong></h3>



<p>Ein <a href="https://finder-akademie.de/forschung/die-digitale-welt-und-das-wohlbefinden-von-kindern-erkenntnisse-der-oecd-studie-fuer-die-praeventionsarbeit/?utm_source=chatgpt.com" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Bericht der OECD (2025)</a> zeigt: Bereits <strong>70â¯% der 10âJährigen</strong> und nahezu <strong>98â¯% der 15âJährigen</strong> besitzen ein Smartphone. Viele verbringen über 30 Stunden pro Woche mit digitalen Geräten – weit über empfohlenen Grenzwerten. Das wirft die Frage auf, wie dieser unvermeidbare Alltag kindgerecht gestaltet werden kann.</p>



<p>Der Schlüssel liegt bei uns. Wenn wir unsere Kinder altersgerecht im Umgang mit digitalen Medien begleiten und die Nutzung auch reflektieren, können Kinder lernen vernünftig und bewusst damit umzugehen. Wir sollten Vorbild sein und zusammen mit unseren Kids die Inhalte auswählen, die sie nutzen dürfen. </p>



<p><strong>Auch lesen: </strong><em><a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/tipps-bildschirmzeit-kinder-beschraenken-s5408969.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Medienkonsum bei Kindern: Empfohlene Bildschirmzeit nach Alter</a></em></p>



<p>Digitale Medien sollten wir auf jeden Fall nicht verteufeln. Früher oder später müssen sich die Kinder damit auseinandersetzen. Ein früher Zugang dazu, kann ihnen helfen, selbst einzuschätzen, wie Apps oder ähnliches sinnvoll genutzt werden können. </p>



<p>Das geht aber nur mit Unterstützung. Förderlich sind z. Bsp. <a href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/lern-apps-s4011693.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Lern-Apps</a> oder Apps zum Vorlesen. So kommen die Kinder in Kontakt mit digitalen Medien, werden aber nicht überreizt oder überfordert.</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-unsere-empfehlung-tablet-und-teddy">Unsere Empfehlung: Tablet <strong>und</strong> Teddy!</h2>



<p>Digitale Bildung darf früh starten. Aber bitte nicht im Überfluss. Stattdessen solltet ihr: </p>



<ul>
<li><strong>begleiten</strong> <strong>statt blockieren</strong>: Eltern sind Vorbild und sollten gemeinsam Inhalte auswählen, etwa durch Vorlesen mit einer App.</li>



<li><strong>Regeln vereinbaren</strong>: Medienzeiten sowie Inhalte sollten klar besprochen und eingeführt werden. </li>



<li><strong>Qualität vor Quantität</strong> <strong>setzen</strong>: Nicht jede App ist pädagogisch sinnvoll. Inhalte sollten fördern, nicht überreizen oder vereinnahmen.</li>



<li><strong>ein gutes Mittelmaß finden</strong>: Analoge Erlebnisse bleiben unerlässlich (Basteln, draußen Spielen, mit Freunden treffen)</li>
</ul>



<h3 class="wp-block-heading" id="h-fazit-fruh-beginnen-aber-mit-begleitung">Fazit: Früh beginnen, aber mit Begleitung</h3>



<p>Ein Tablet kann Begleiter in eine digitale Zukunft sein, wenn es nicht den Teddy verdrängt, sondern ihm Gesellschaft leistet. Klar ist:</p>



<ul>
<li><strong>Zu früh, zu viel</strong> kann tatsächlich Entwicklungsrisiken bergen (z.â¯B. Sprachâ oder soziale Fähigkeiten).</li>



<li><strong>Begleitete, reflektierte Nutzung</strong> im Grundschulalter kann Medienkompetenz fördern.</li>



<li><strong>Eltern bleiben der Schlüssel</strong>, mit Interesse, Regeln, Begleitung und Haltung.</li>
</ul>



<p>Weitere Lesetipps:</p>


<ul class="wp-block-latest-posts__list wp-block-latest-posts"><li><a class="wp-block-latest-posts__post-title" href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/erziehung-staendig-geschenke-3-schwaechen-s5606497.html">Erziehungsfalle: Wie Eltern unbewusst die Bindung zu ihrem Kind schwächen</a></li>
<li><a class="wp-block-latest-posts__post-title" href="https://dev.gofeminin.de/familie/baby/kurze-madchennamen-mit-4-buchstaben-schoen-s5188503.html">Schön, klangvoll und kurz: Mädchennamen mit 4 Buchstaben</a></li>
<li><a class="wp-block-latest-posts__post-title" href="https://dev.gofeminin.de/familie/kind/erziehung-frueher-vs-heute-1-geben-s5407937.html">Erziehung früher: 11 Dinge, die heute niemand mehr machen würde</a></li>
</ul>


<p><a href="https://dev.gofeminin.de/unsere-redaktionellen-leitlinien-fuer-den-umgang-mit-ki">KI-Leitlinien der Redaktion</a></p>

Tablet statt Teddy? Wann digitale Bildung für Kinder sinnvoll beginnt
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Vorab im Video: Wieviel Fernsehen ist für Kinder okay?
Wir leben in einer digitalen Welt. Zeit, auch unsere Kinder darauf vorzubereiten. Doch wann sollte digitale Bildung beginnen?
