Inhaltsverzeichnis
- Berufstätige Mütter erfüllen eine Vorbild-Funktion
- Karriereväter schaden ihren Kindern mehr als berufstätige Mütter
- Quality Time und feste Rituale sind für Kinder wichtiger als Mütter, die immer zu Hause sind
- Fremdbetreuung wirkt sich positiv auf die Entwicklung und das Selbstvertrauen von Kindern aus
- Fazit:
Tatsache ist: Mütter kehren heute in der Regel schneller wieder zurück in den Job. Auch wenn der Wiedereinstieg bei den meisten Mamas gut klappt, bleibt eine spannende Frage offen: Was macht die Berufstätigkeit von Eltern mit den Kindern und wie viel Job ist mit dem Familienleben vereinbar?
Gerade bei berufstätigen Müttern scheiden bei diesem Thema die Geister. Für die einen sind Working Moms große Vorbilder, für die anderen sind sie Rabenmütter. Dass der Spagat aus Familie und Beruf für Eltern nicht immer einfach ist, wissen wir mittlerweile. Aber wie empfinden das eigentlich unsere Kinder?
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Berufstätige Mütter erfüllen eine Vorbild-Funktion
Laut einer Harvard-Langzeit-Studie mit 34.000 Personen aus 24 Ländern haben berufstätige Mütter einen positiven Einfluss auf ihre Töchter und Söhne. Grund: Mütter im Job leben ihren Kindern ein gleichberechtigtes Rollenbild vor, in dem auch Frauen ganz selbstverständlich arbeiten und beruflichen Erfolg haben.
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Working Moms nehmen somit nachweislich eine wichtige Vorbild-Funktion ein, die es ihren Kindern im Erwachsenenalter leichter macht gegen Rollenklischees zu bestehen. Die Wahrscheinlichkeit später einmal eine Führungsposition zu übernehmen, liegt bei Töchtern berufstätiger Mütter bei 33 Prozent. Bei Frauen, die von einer Hausfrau großgezogen wurden, sind es nur 25 Prozent.
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Karriereväter schaden ihren Kindern mehr als berufstätige Mütter
Diese Behauptung ist das Ergebnis einer Untersuchung des Fachmagazins „Journal of Marriage and Family“. Vor allem die Söhne exzessiv arbeitender Väter zeigen ein auffällig aggressives und antisoziales Verhalten. Mamas Arbeitszeiten haben dagegen deutlich weniger Einfluss auf das Verhalten ihrer Kinder als bislang vermutet.
Expert*innen diskutieren verschiedene Theorien, warum ausgerechnet die Arbeitszeiten der Väter das kindliche Wohlbefinden beeinflussen, während die berufliche Einbindung der Mutter keine große Rolle zu spielen scheint. Forscher gehen davon aus, dass dies vor allem daran liegen könnte, dass Mütter im Allgemeinen eher versuchen – trotz eines hohen Arbeitspensums – das Familienleben mit dem Beruf zu vereinbaren.
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Quality Time und feste Rituale sind für Kinder wichtiger als Mütter, die immer zu Hause sind
Auch hier gilt der Spruch: Qualität statt Quantität. Für unsere Kinder ist demnach entscheidend, wie die gemeinsame Zeit verbracht wird und nicht unbedingt wie viel Zeit man gemeinsam verbringt. Statistisch betrachtet bemühen sich berufstätige Mütter um eine qualitativ hochwertige Beziehung zu ihren Kindern, auch wenn sie überdurchschnittlich viel arbeiten.
Psycholog*innen weisen immer wieder darauf hin, dass Quality Time mit den Kindern wichtiger ist, als die reine Anwesenheit eines oder beider Elternteile. Entscheidend ist aber, dass sich berufstätige Eltern trotz vieler Termine an Absprachen halten und es gemeinsame Alltagsrituale gibt, die den Kindern Sicherheit vermitteln. Vertrauensbrüche und flüchtiges „Nebeneinanderher leben“ sind laut Expert*innen die wahren Bindungskiller.
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Fremdbetreuung wirkt sich positiv auf die Entwicklung und das Selbstvertrauen von Kindern aus
Viele Mütter fragen sich, ob der Job ihren Kindern schadet, weil sie die Betreuung mit dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit in fremde Hände geben müssen. Das kann ein mulmiges Gefühl verursachen! Studien zufolge wirkt sich der KITA-Besuch aber sehr positiv auf die Psyche von Kindern aus. Etwa, weil sie im täglichen Spiel mit Gleichaltrigen ganz anders gefordert werden, als es zu Hause möglich wäre.
Der Leiter der Kinder- und Jugendpsychatrie an der Uniklinik Dresden fand außerdem heraus, dass Kinder, die in den ersten zwei Lebensjahren fremdbetreut wurden, später seltener an psychischen Erkrankungen leiden. Durch die Förderung von pädagogischem Fachpersonal können sich sprachliche und motorische Fähigkeiten zudem schneller entwickeln.
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In Sachen Vereinbarkeit geht es immer um das individuelle Bauchgefühl, jedoch ersetzt eine noch so engagierte Mutter nicht den Vater.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mütter, die in den Job zurückwollen, ihren Kindern keineswegs schaden. Entscheidend innerhalb einer Familie ist vielmehr nicht nur das, was wir Mütter machen, sondern wir als Eltern.
Die Wissenschaft ist sich einig: Eine noch so engagierte Mutter ersetzt nicht den Vater. Völlig egal, ob sich diese dafür entscheidet, zu Hause bei den Kindern zu bleiben, einen Teilzeitjob auszuüben oder eine Vollzeit-Karriere anzustreben. Kinder müssen von beiden Elternteilen gesehen, gehört und geliebt werden. Dabei entscheidet nicht die Quantität, sondern die Qualität der gemeinsamen Momente.
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Wie viel Job mit dem Familienleben vereinbar ist, ist dabei ein ganz individuelles Gefühl und hängt sowohl von beiden Elternteilen als auch von den Kindern selbst ab. Hier ist es nie verkehrt auf sein Bauchgefühl zu hören.
Allerdings sollten vor allem Mütter aufpassen, dass sie mütterliche Intuition nicht mit gesellschaftlichem Rollendruck verwechseln. Denn vieles, was sich berufstätige Mütter vorwerfen lassen müssen, ist wissenschaftlich kaum haltbar! Im Gegensatz dazu sind die familiären Verpflichtungen, von denen man Väter gern freispricht, für das Wohl der Kinder von größerer Bedeutung als bisher angenommen.