Expert*innen in der Krebsforschung arbeiten seit Jahren an einer Lösung, um Krebserkrankungen frühzeitig erkennen zu können. Nun wurde auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Onkologie ein Bluttest vorgestellt, der es möglich machen soll über 50 verschiedene Krebsarten frühzeitig zu erkennen.
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Der Test soll dabei Tumor-DNA von einer gesunden DNA unterscheiden und den Ursprung dieser lokalisieren können. In einer Studie wurden 6000 Menschen über 50 Jahren mit diesem Bluttest auf Krebs getestet. Rund 1 Prozent der Tests fiel dabei positiv aus und bei einem Drittel dieser wurde letztlich tatsächlich eine Krebserkrankung diagnostiziert.
Durchbruch der Krebsforschung
Eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen, ist immens wichtig. Denn je schneller sie erkannt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung. Viele Krebsarten machen sich jedoch in einem frühen Stadium kaum bis gar nicht bemerkbar: „Die Krebserkrankungen des oberen Bauchraumes, Gallengangskarzinom, Pankreas oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, sind häufig schon fortgeschritten, wenn man sie feststellt und sehr häufig extrem schlecht zu behandeln“, erklärt Michael Hallek von der Uniklinik Köln gegenüber „mdr„.
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Der neue vorgestellte Galleri-Bluttest verspricht Hoffnung. Denn die Tumor-DNA konnte bei den positiv Getesteten in insgesamt 15 verschiedenen Organen nachgewiesen werden. „Diese Studie deutet darauf hin, dass es Hoffnung gibt, Krebsarten zu erkennen, die derzeit nicht erkannt werden können“, erklärt Studien-Autorin Deborah Schrag.
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Bauchspeicheldrüsenkrebs kann normalerweise nur durch eine Endoskopie ermittelt werden. Bei den Patient*innen kommt es zusätzlich meist erst dann zu Beschwerden, wenn der Krebs bereits gestreut hat. Dieser Bluttest könnte also einen Durchbruch für die Krebsforschung bedeuten.