Ischiasschmerzen oder Ischialgie (im Volksmund oft mit „Ischias“ abgekürzt) sind Schmerzen im Bereich des unteren Rückens. Sie gehen vom dicksten Nerv des menschlichen Körpers, dem Ischiasnerv, aus und strahlen oft einseitig vom Rücken über das Gesäß ins Bein und manchmal bis in die Kniekehle.
Betroffene vergleichen die Schmerzen oft mit den Symptomen eines Bandscheibenvorfalls, und auch die Ursachen beider Beschwerden sind meist ähnlich: Bewegungsmangel und eine zu schwache Rückenmuskulatur.
Bei einer Ischialgie wird der Schmerz häufig durch eine Reizung oder Entzündung des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus) verursacht. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn der Nerv eingeklemmt wird. Neben Schmerzen kann eine Ischialgie auch Symptome wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Rücken oder Bein hervorrufen.
Wie lange dauert eine Ischias-Entzündung?
Die gute Nachricht vorab: Eine Entzündung des Ischias heilt meist von selbst ab, weshalb es in der Regel ausreicht, die Symptome zu behandeln.
Doch wie lange kann der Ischiasnerv weh tun? Es kann zwischen ein paar Tagen, aber auch bis zu sechs Wochen dauern, bis die Schmerzen vollständig nachlassen. Omas Hausmittel gegen Ischias können für die Behandlung der Rückenschmerzen eingesetzt werden und so dazu beitragen, dass die Beschwerden im gereizten Bereich schnell abklingen.
Wichtig: Wenn die Schmerzen zu stark sind und auch unter der Anwendung von Hausmitteln oder Schmerzmitteln kaum nachlassen, solltest du unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Hält der Schmerz zu lange an, kann er sich sonst nämlich ins Schmerzgedächtnis einprägen und auch dann noch Beschwerden verursachen, wenn der Nerv längst abgeheilt ist. Außerdem sollten andere Ursachen für die Schmerzen vom Arzt oder der Ärztin ausgeschlossen werden.
Omas Hausmittel gegen Ischias
Hast du einen entzündeten Ischiasnerv, fragst du dich sicher: Was hilft schnell bei Ischiasschmerzen? Denn die Entzündung kann sehr unangenehm sein und durch das Strahlen ins Gesäß, die Knie oder sogar die Füße einen großen Teil vom Körper einnehmen. Doch zum Glück gibt es ein paar altbewährte Mittel, die gegen die Entzündung helfen. Hier sind Omas Hausmittel gegen Ischias:
Teufelskrallenwurzel gegen Ischiasschmerzen
Die Teufelskrallenwurzel (kurz Teufelskralle) wirkt schmerzlindernd, abschwellend und entzündungshemmend. Daher gilt sie als echtes Wundermittel bei Ischias. Du kannst die Teufelskralle entweder als Kapseln einnehmen (auf Amazon ansehen*), als Tee trinken oder als Salbe* direkt auf die schmerzenden Stellen auftragen. Die Wirkung sollte schon innerhalb kurzer Zeit einsetzen und bei Bedarf kannst du die Teufelskralle mehrmals täglich anwenden.
Da zu möglichen Nebenwirkungen der Teufelskralle in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend geforscht wurde, solltest du dieses Mittel allerdings nicht anwenden, wenn du schwanger bist oder stillst.
Ätherische Öle gegen Ischias: Arnika-Bad
Ein warmes, entspannendes Bad tut bei fast allen Beschwerden gut. Besonders ein Bad mit ätherischen Ölen kann auch bei Ischias sehr wohltuend sein. Denn das ätherische Öl kann in Kombination mit der Wärme den eingeklemmten Ischiasnerv und umliegende Verspannungen im Gesäß, Bein oder rund um die Wirbelsäule lösen und so die Schmerzen lindern.
Für Bäder mit ätherischen Ölen eignet sich besonders Arnika-Öl*, denn das Hausmittel hat eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung. Arnika-Öl kannst du auch als Massageöl verwenden und den Ischiasnerv direkt damit einmassieren (lassen).
Magnesium: Natürlicher Entzündungshemmer bei Ischias
Häufig auch hilfreich: Magnesium bei Ischias. Der Mineralstoff kann dazu beitragen, Krämpfe der Muskulatur zu lindern und somit die Schmerzen zu mindern. Auch Kribbeln und Taubheitsgefühle können durch Magnesium gelindert werden. Außerdem gilt Magnesium als entzündungshemmend, was ein schnelles Abheilen des Ischiasnervs begünstigen kann.
Ischiasschmerzen mit Wärme und Kälte lindern
Zu Omas Hausmitteln gegen Ischias gehören auch Wärme und Kälte. Sie fördern die Durchblutung und können so die Schmerzen lindern. Allerdings ist die Wirkung von Wärme oder Kälte bei Ischias meist nicht von Dauer. Sobald die Temperatur zum Normalzustand zurückkehrt, kehren auch oft die Schmerzen zurück. Eine Temperaturbehandlung kannst du daher gut einsetzen, um Ischiasschmerzen zu lindern, während du darauf wartest, dass die anderen Hausmittel wirken.
Merkst du, dass dir Wärme guttut, kannst du deine Ischiasschmerzen mit einer Wärmesalbe oder einer „heißen Rolle“ lindern. Dazu rollst du ein Handtuch zusammen, übergießt es mit heißem Wasser (nur so heiß, dass es noch angenehm auf der Haut ist!) und legst es anschließend auf den schmerzenden unteren Rücken. Dort kannst du es entweder liegen lassen und dich entspannen, oder du bittest eine andere Person, dich mit dem Handtuch wie mit einer Massagerolle zu massieren.
Da auch Bewegung bei Ischiasschmerzen hilft, empfiehlt sich auch eine beheizte Rückenbandage (gibt es hier bei Amazon*). So kannst du von der wärmenden Wirkung profitieren und gleichzeitig ein paar wohltuende Dehnübungen oder einen kleinen Spaziergang machen.
Tut dir eher Kälte gut, kannst du ein Kühlpack in ein Handtuch wickeln und es auf die schmerzende Stelle legen. Alternativ kannst du deinen unteren Rücken, deine Beine und Knie, sowie die Füße unter der Dusche mit kaltem Wasser abbrausen.
Welche Salbe ist gut bei Ischiasschmerzen?
Ein weiteres Wundermittel bei Ischias: Salben. Sie wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und können direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Welche Salbei bei Ischias am besten hilft, ist individuell.
Manchen helfen vor allem Salben mit den bereits vorgestellten Wirkstoffen, also Arnikasalbe* und Teufelskrallensalbe*. Aber auch mit einer klassischen Wärmesalbe* kannst du den Ischias einreiben und so gegen die Schmerzen vorgehen.
Was verschlimmert Ischias?
Auch, wenn du dich aufgrund der Rückenschmerzen wohl am liebsten schonen würdest: Für deine Gesundheit ist es das Beste, wenn du dich ein wenig bewegst. Das heißt nicht, dass du gleich ins Fitnessstudio rennen solltest, aber ein paar schonende Übungen oder die mäßige Bewegung bei einem Spaziergang können die Behandlung mit Omas Hausmitteln gegen Ischias effektiv ergänzen.
Oft ist die Ursache der Ischialgie nämlich ein Mangel an Bewegung. Dadurch verlieren die Muskeln und Faszien mit der Zeit an Elastizität und Kraft. Und wenn ein Muskel zu wenig Kraft hat, um Belastungen im Alltag (zum Beispiel langes Sitzen) auszuhalten, verspannt sich die Muskulatur. Eine Schonhaltung ist also genau der falsche Ansatz.
Gehst du Spazieren oder machst ein paar Dehnübungen, regst du die Durchblutung deiner Muskeln an und aktivierst die Selbstheilungskräfte deines Körpers, was zu einer schnelleren Heilung der Entzündung im Nerv führen kann. Auf YouTube findest du zahlreiche Videos zu Übungen, die bei Ischialgie helfen können.
Neigst du zu Schmerzen im Ischias oder im gesamten Rücken, solltest du in Zukunft mehr Sport in deinen Alltag einbauen. Durch gezielte Übungen für die Rückenmuskulatur kannst du Probleme mit dem Ischias so effektiv vorbeugen.
Schlafposition bei Ischias: Bauchschläfer aufgepasst
Aufgrund der Rückenschmerzen haben Betroffene oft Schlafprobleme. Hier hilft es, die Schlafposition öfter zu wechseln, um eine einseitige Belastung der ohnehin gereizten Nerven zu vermeiden. Auch Positionen, in denen die Beine hochgelagert sind, können für Entlastung sorgen. Dazu einfach ein Kissen oder eine Rolle unter die Beine legen, am besten auf Höhe der Knie.
Auf dem Bauch zu schlafen, solltest du bei einer akuten Ischialgie allerdings möglichst vermeiden. Denn dabei wird die Wirbelsäule komprimiert, was den Schmerz verstärken kann. Wähle lieber eine andere Schlafposition, zum Beispiel die Seitenlage, und lege dabei ein Kissen zwische deine Knie.
Wir hoffen, die Tipps und Omas Hausmittel helfen dir, die Ischiasschmerzen schnell loszuwerden. Lassen die Beschwerden auch nach ein paar Tagen nicht nach, suche sicherheitshalber eine Ärztin oder einen Arzt auf.
Quelle: Onmeda