Inhaltsverzeichnis
- Vorab: Darf man seine Hochzeit verschieben?
- Coronavirus: Das gilt für Sommerhochzeiten 2020
- Das gilt für Herbst-/Winterhochzeiten 2020
- #1 Trennt die Trauung von der Feier
- #2 Lasst die Hochzeitsgäste trotzdem an der Trauung teilhaben
- #3 Feiert kleiner
- #4 Weicht auf vermeintlich unattraktive Termine aus
- #5 Change the date!
Eine Hochzeit zu planen, war ja schon vor Corona nicht einfach. Jetzt ist es jedoch wirklich eine Herausforderung geworden. Größere Veranstaltungen sind aktuell untersagt. Darunter fallen auch Hochzeiten.
Wann das Verbot aufgehoben wird, ist erst einmal unklar und kann sich auch von Bundesland zu Bundesland oder sogar von Landkreis zu Landkreis, unterscheiden (Stand 8.05.20). Vielen Brautpaaren bleibt daher erst einmal keine andere Wahl, als die Füße stillzuhalten und abzuwarten, bis sich die Lage wieder ändert und neue Beschlüsse gefasst werden.
Die meisten Hochzeiten finden jedoch in den Monaten April bis August statt. Brautpaare, die hier ihren Termin geplant haben, wissen meist schon, dass ihre für den Sommer 2020 geplante Hochzeit nicht wie geplant stattfinden kann. Ihnen bleibt aktuell nur die Option: Absagen oder Verschieben.
Daraus ergibt sich aber ein großes Problem: Jeder, der schon einmal eine Hochzeit geplant hat, weiß, dass begehrte Locations und Dienstleister ein Jahr im Voraus oft schon ausgebucht sind. Für 2021 verschärft sich die Situation jetzt noch weiter.
Zu den Hochzeiten, die sowieso 2021 stattgefunden hätten, kommen nun auch noch die verschobenen Hochzeiten von 2020 dazu. Deshalb gilt für Brautpaare, die 2021 heiraten wollen – ob geplant oder gezwungenermaßen – Ruhe bewahren und klug handeln.
Vorab: Darf man seine Hochzeit verschieben?
Viele Paare, die dieses Jahr heiraten wollten, müssen ihre Hochzeit nun verschieben. Entweder haben sie keine Wahl, weil Beschlüsse eine Hochzeit zu ihrem Wunschtermin verbieten, oder aber sie wollen nicht mit so vielen Einschränkungen feiern.
Auch das ist nachvollziehbar. Der Ausblick auf eine Hochzeit mit Mundschutz und 1,5 m Abstand zwischen den Stühlen wirkt eher abschreckend. Zudem dürfen möglicherweise nicht alle Gäste zur Hochzeit kommen.
Das Problem ist nur: Wer seine Hochzeit bisher nur plant, aber noch nichts gebucht hat, kann seine Planung ohne Probleme direkt auf 2021 fokussieren (und sollte das auch so schnell wie möglich tun). Wer jedoch schon verbindlich gebucht hat, kann unter Umständen nicht einfach seine Hochzeit verschieben.
Coronavirus: Das gilt für Sommerhochzeiten 2020
Bis zum 5. Juni 2020 gilt weiterhin das Kontaktverbot. Bis dahin ist eine große Hochzeitsfeier also nicht möglich. Wer seine Hochzeit vorher geplant hatte, hat sich vermutlich bereits mit seiner Location und den Dienstleistern in Verbindung gesetzt. Falls nicht, solltet ihr das dringend nachholen und einen neuen Termin für 2021 ausmachen, an dem möglichst viele der Dienstleister können. Von einigen werdet ihr euch mit Sicherheit trennen müssen.
Bei denjenigen, die ihre Hochzeit von Juni bis August 2020 geplant hatten, gelten andere Regeln. Hier gibt es zwar bereits ein offizielles Verbot für Großveranstaltungen, aber noch keine genauen Ansagen für private Feiern. Es ist den einzelnen Bundesländern überlassen, wie sie mit privaten Festen umgehen möchten und welche Auflagen es geben wird.
Wer seine Hochzeit in so einer Zeit lieber nicht feiern möchte, tut gut daran, sich sofort mit seiner Location und den Dienstleistern in Verbinung zu setzen. Viele zeigen sich kulant und verschieben die Buchung auf ein neues Datum zu einem späteren Zeitpunkt.
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Das gilt für Herbst-/Winterhochzeiten 2020
Hochzeiten, die im Herbst oder Winter 2020 stattfinden sollten, haben es noch einmal schwieriger. Hier gibt es noch keine offiziellen Erlässe oder Beschränkungen. Man geht jedoch davon aus, dass ein ausgelassenes Feiern, wie man es kennt, in diesem Jahr nicht mehr möglich sein wird. Sichere Aussagen kann aber niemand treffen.
Wer bereits verbindlich gebucht hat, kommt nicht ohne weiteres aus Verträgen heraus, so lange es keinen offiziellen Erlass gibt. Wer seine Hochzeit dennoch verschieben möchte, könnte im schlimmsten Fall auf den Kosten sitzenbleiben.
Wenn ihr eure Hochzeit trotzdem verschieben und zu einem späteren Zeitpunkt unbeschwert feiern möchtet, sprecht ihr am besten sofort mit eurer Location und den Dienstleistern. Viele zeigen sich kulant und selbst wenn nicht: Je früher man storniert, desto günstiger sind die Stornokosten. Prüft dafür eure Vertragsbedingungen.
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Hier noch ein paar weitere Tipps für euch:
#1 Trennt die Trauung von der Feier
Laut dem statistischen Bundesamt wurden 2019 in Deutschland etwas mehr als 400.000 Ehen geschlossen. Rund die Hälfte davon von April bis August. Geht man davon aus, dass diese Zahl jedes Jahr ungefähr gleich ist, dann bedeutet dies für 2021, dass in den Monaten April bis August zu den 200.000 Eheschließungen, die sowieso stattfinden, noch einmal 200.000 verschobene aus 2020 dazukommen. Das würde bedeuten, dass 2021 vermutlich alleine in den fünf Monaten von April bis August so viele Hochzeiten gefeiert werden wie sonst im ganzen Jahr.
Das hat natürlich Auswirkungen auf alle Aspekte der Hochzeitsfeiern: Hochzeitstermine werden knapp, Locations sind komplett ausgebucht, Dienstleister nicht mehr verfügbar. Wer 2021 heiraten möchte, muss also schnell sein und ein Planungs-Ass.
Denkbar ist jedoch auch, dass ihr diesen Stress für euch entzerrt. Trennt dafür die Trauung und die Hochzeitsfeier voneinander. Standesamtliche Trauungen sind auch in diesem Jahr vielerorts wieder möglich, wenn auch nur mit einer kleinen Personenzahl. Auch kirchliche Trauungen sollen bald wieder möglich sein.
Wer 2020 schon standesamtlich heiratet, muss sich keine Sorgen machen, ob er 2021 einen Hochzeitstermin im Standesamt bekommt (geschweige denn seinen Wunschtermin). Das reduziert den Planungsstress bereits, denn viele Paare wünschen sich einen Hochzeitstag, der auf ein für sie besonderes Datum fällt. Sichert ihr euch dieses Datum 2020, kann die Hochzeitsfeier 2021 an einem beliebigen Datum nachgeholt werden.
Ähnliches gilt für diejenigen, die 2021 heiraten wollten. Überlegt lediglich die standesamtliche Trauung auf 2021 zu legen und schaut, ob es für euch möglich ist, die Hochzeitsfeier auf 2022 zu verschieben, wenn sich alles ein wenig beruhigt hat. Das Ganze hat einen gewaltigen Vorteil: Ende 2021 wird der Impfstoff gegen Covid-19 erwartet. Ab dann soll eine Rückkehr zur Normalität auch bei Feiern ziemlich sicher möglich sein.
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#2 Lasst die Hochzeitsgäste trotzdem an der Trauung teilhaben
Wer Hochzeitsfeier und Trauung trennt, muss deshalb nicht zwingend zwei Trauungen veranstalten (und bezahlen).
Engagiert für die Hochzeitsfeier statt einem Trauredner jemanden, der euch nahesteht, um ein paar Worte zu sagen. In den USA sind freie Trauungen durch Angehörige bereits Gang und Gäbe.
Denkbar ist auch, dass ihr eine Kamera bei eurer standesamtlichen Trauung mitlaufen lasst. Dann könnt ihr bei eurer Hochzeitsfeier in einer Art Public Viewing allen Gästen das Video eurer Trauung zeigen. Wer mag, lässt das Video auch von einem Profi schneiden und sogar filmen.
#3 Feiert kleiner
Das Schöne an einer Hochzeitsfeier im engsten Kreis ist, dass ihr diese mit relativ wenig Planungsaufwand realisieren könnt. Feiert nach der Trauung einfach ein kleines Fest im Garten (sobald dies wieder erlaubt ist, versteht sich).
Dann kann euch egal sein, dass Hochzeitslocations bis 2022 ausgebucht sind. Außerdem könnt ihr dann auf einige Dienstleister verzichten. Bei wenigen Gästen braucht ihr nicht unbedingt einen Caterer. Bittet zum Beispiel jeden Gast, eine Beilage oder einen Nachtisch mitzubringen und grillt dazu.
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#4 Weicht auf vermeintlich unattraktive Termine aus
Wie bereits gesagt, finden die meisten Hochzeiten in den Sommermonaten, sowie im April und September statt. Daher kann es eine gute Idee sein, genau diese Monate für eine Hochzeit 2021 zu meiden. So steht ihr mit deutlich weniger Paaren in Konkurrenz um Hochzeitstermine, Locations oder Dienstleister.
Sofern ihr nicht an einer Hochzeit in den Monaten von April bis September hängt, lohnt es sich also die kalten Monate ins Visier zu nehmen. Die wenigsten Hochzeiten fanden 2019 laut statistischem Bundesamt von Januar bis März statt.
Ebenfalls möglich: In der Regel wird am Wochenende geheiratet, meistens am Samstag. Vielleicht wäre für euch eine Hochzeit auch an einem anderen Tag möglich? Freitage dürften 2021 auch ziemlich ausgebucht sein, aber wenn ihr eure Hochzeit auf einen Sonntag oder einen Wochentag verschiebt, eröffnen sich wieder ganz neue Möglichkeiten.
Natürlich müssten sich viele eurer Gäste dann Urlaub für eure Hochzeit nehmen, aber nach der ganzen Isolation durch Corona freuen sich eure Lieben vielleicht einfach wieder feiern zu dürfen, sodass der Urlaub dann auch kein Problem ist.
Urlaubsreisen sind in absehbarer Zeit ebenso nicht möglich, sodass eure Gäste ein, zwei Urlaubstage bestimmt auch für euch aufwenden können. Zumal ihr ihnen ja jetzt schon früh Bescheid sagen könnt.
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#5 Change the date!
Solltet ihr beschlossen haben, eure Hochzeit zu verschieben, solltet ihr das euren Gästen natürlich so schnell wie möglich mitteilen. Von Save-the-date-Karten halten wir eigentlich nicht sehr viel, Change-the-date-Karten sind aber durchaus eine sinnvolle Sache – digital versendet sowieso.
Wer seine Hochzeit auf den Herbst oder Winter 2020 verschiebt, versendet am besten nur digitale Change-the-date-Karten. Diese könnt ihr kostenfrei mehrfach verschicken, denn die meisten Experten sind sich einig, dass normale Hochzeitsfeiern 2020 unwahrscheinlich sind. Vermutlich wird es Einschränkungen geben und niemand kann ausschließen, dass ihr eure Hochzeit nicht erneut verschieben müsst.
Tipp: Wer seinen Hochzeitstermin für Herbst/Winter 2020 beibehalten will, oder auch bereits einen Termin für 2021 festgelegt hat, sollte seinen Gästen auch Bescheid sagen. In dieser ungewissen Zeit gehen eure Gäste nicht unbedingt davon aus, dass ihr euren Hochzeitstermin beibehaltet. Sagt ihnen deshalb Bescheid, wenn ihr möchtet, dass sie sich den Tag weiterhin freihalten.