Du bist noch in der Ausbildung und verdienst dementsprechend wenig? Laut dem Statistischen Bundesamt verdienten Auszubildende 2022 im Schnitt 1.057 Euro. Allerdings lebten 67 % der Azubis noch bei den Eltern.
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Auch wenn du noch mitten in der Ausbildung steckst, ist es nie zu früh, um vorzusorgen. Denn auch als Azubi sind finanzielle Rücklagen enorm wichtig, um im Notfall nicht mittellos dazustehen. Übrigens: Je größer das Unternehmen, desto mehr Gehalt ist drin.
Doch wie hoch sollte so ein Notgroschen für einen Azubi sein? Hier gibt’s die Antwort.
Notgroschen: Diesen Betrag solltest du auf der hohen Kante haben
Das Positive vorab: Als Auszubildende*r bist du nach deiner Probezeit ziemlich sicher in deinem Unternehmen. Denn auch wenn dein Ausbildungsbetrieb eine Kündigungswelle hat, müssen Auszubildende in aller Regel als Letztes gehen.
Dennoch kann auch dieser Fall eintreten und du musst kündigen oder wirst gekündigt. Um die Zeit bis du eine neue Ausbildungsstelle gefunden hast, zu überbrücken, ist ein Notgroschen besonders wichtig.
Generell geht man bei Erwerbstätigen grob von drei bis sechs Monatsgehältern aus, die man auf der hohen Kante haben sollte. Als Azubi kommt es unter anderem darauf an, wie viel du verdienst, welche monatlichen Ausgaben du hast und ob du zu Hause lebst oder Miete zahlen musst.
Gehen wir von dem häufigsten Fall aus und du lebst während deiner Ausbildung noch bei deinen Eltern. Dann hast du vermutlich nur geringe Ausgaben. Vielleicht beteiligst du dich auch regelmäßig am Wocheneinkauf. Dennoch sind deine monatlichen Kosten geringer, wenn du keine Miete zahlen musst. Dementsprechend kann auch dein Notgroschen geringer ausfallen. Nimmt man also das durchschnittliche Gehalt von Azubis, läge der Notgroschen (wenn man von drei Monatsgehältern ausgeht) bei etwa 3.171 Euro.
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Gut möglich, dass du dennoch viel Geld für Freizeit ausgibst, doch da es sich dabei nicht um existenzielle Kosten handelt, auf die du im Notfall verzichten kannst, ist der Bedarf an finanziellen Rücklagen geringer. Es ist dennoch sicher nicht verkehrt, wenn dein Notgroschen drei bis sechs Monatsgehälter beträgt. Außerdem fällt dir dann das Ansparen dieser Rücklagen leichter.
Zahlst du hingegen Miete und Lebensmittel selbst, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus, dann sind drei Monatsgehälter eher das Minimum an finanziellen Rücklagen. Denn man muss immer damit rechnen, dass unvorhergesehene Kosten auf einen zukommen oder vielleicht auch die Miete erhöht wird. Dann bist du mit einem Betrag zwischen drei und sechs Monatsgehältern aber auf der sicheren Seite. Bei sechs Monatsgehältern läge der Notgroschen dann im Schnitt schon bei 6.342 Euro.
Natürlich bist du irgendwann mit deiner Ausbildung fertig und voll im Arbeitsleben tätig. Dann verdienst du auch mehr. Dennoch ist es wirklich nie verkehrt, wenn man bereits einen Notgroschen angespart hat.
Achtung! Der Notgroschen darf natürlich nicht mit der Altersvorsorge verwechselt werden. Denn hier geht es darum, dass du früh damit beginnst, monatlich einen Betrag für später anzusparen. Das sind im Gegensatz zum Notgroschen Rücklagen, die du nicht anfassen solltest.
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Bevor du damit beginnst, zu sparen, beispielsweise für deine private Altersvorsorge, solltest du also deinen Notgroschen gesichert haben. Alles, was du darüber hinaus ansparst, kannst du dann beispielsweise fest anlegen, um mehr Rendite zu erzielen.
Dein finanzielles Notpolster solltest du am besten auf einem Tagesgeldkonto parken, auf dem du auch Zinsen bekommst. Das Girokonto eignet sich weniger, da hier regelmäßig Einnahmen verbucht werden und du so schneller mal den Überblick verlieren könntest oder sogar versehentlich deinen Notgroschen schmälerst.
Sparplan, Altersvorsorge, Aktien-Investments – trau dich und beschäftige dich aktiv mit deinen Finanzen. Lies dich ein und lass dich beraten. So holst du das Beste aus dem heraus, was du hast. Deine finanzielle Freiheit liegt in deiner Hand.