Ein „Für Immer“ gibt es für dich im Job nicht? Du bist vielseitig interessiert, lernst gerne Neues dazu und langweilst dich schnell? Dann könntest du zu den sogenannten Scanner-Persönlichkeiten gehören.
Scanner-Persönlichkeiten zeichnen sich durch einen großen Wissensdurst und breitgefächerten Fähigkeiten aus. Da sie nur selten bei einer Sache bleiben, werden sie oft als sprunghaft und unbeständig abgestempelt und müssen mit Vorurteilen kämpfen. Dass sie dieses Image jedoch nicht verdient haben, ist vielen nicht bewusst.
Bei uns erfährst du mehr über den Persönlichkeitstyp. Außerdem verraten wir, wo ihre Stärken liegen und mit welchen Herausforderungen „Scanner“ konfrontiert werden und wie sie mit diesen umgehen können.
Woher kommt der Begriff „Scanner-Persönlichkeit“?
Geprägt wurde der Begriff von der US-amerikanischen Autorin und Karriereberaterin Barbara Sher. In ihrem Berufsleben als Jobcoach hatte Sher viel mit Personen zu tun, die Begabungen in vielen verschiedenen Bereichen hatten. Diese Personen bezeichnete sie als „Scanner-Persönlichkeiten“, weil sie Themen so lange „scannten“, bis sie jeden Aspekt des Bereichs durchleuchtet haben und im Anschluss etwas Neues begannen.
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Barbara Sher hatte es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Multitalenten Tipps und Ratschläge zu geben, damit sie mit den Herausforderungen ihres Alltags besser zurechtkommen. Denn die Scanner-Persönlichkeiten hatten wegen ihrer vielfältigen Begabungen zwar viele Vorteile, standen aber gleichzeitig in einem inneren Konflikt, weil sie sich beruflich nicht festlegen konnten. Sher schrieb viele Bücher, die bis heute für zahlreiche Menschen hilfreiche Ratgeber sind, um mit verschiedenen Situationen in Job und Alltag besser umgehen zu können. In ihrem Buch „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ (gibt’s hier bei Amazon)* erklärt sie den Begriff der Scanner-Persönlichkeit näher.
Stärken und Herausforderungen von Scannern
In der Schule zeichnen sich Scanner durch eine große Neugierde und gute Leistungen in verschiedenen Fächern aus. Statt eines Lieblingsfaches haben sie oft mehrere Fächer, die ihnen Spaß machen und in denen sie gute Leistungen zeigen. Da ihre Stärken nicht in einem bestimmten Bereich besonders ausgeprägt sind, fällt es ihnen nach der Schule schwer, sich für ein Studium oder eine Ausbildung zu entscheiden. Nicht selten haben Scanner mehrere Studienabschlüsse.
Allerdings können sich Scanner-Persönlichkeiten nicht zu den Menschen zählen, die alles anfangen und nichts zu Ende bringen. Im Gegenteil, sie erfassen alles und erlernen alle Facetten eines Bereichs bis sie sich zu einem Experten bzw. einer Expertin entwickelt haben.
Allerdings fällt es ihnen schwer, sich im Anschluss auf ihrem Wissen auszuruhen. Sie beginnen sich zu langweilen, wenn sie den Bereich vollständig ausgeschöpft haben. Da sie dann eine Art Leere verspüren, fangen sie früher oder später wieder etwas Neues an. Das Tempo, das sie dabei zurücklegen, ist so beachtlich, dass manche ihnen ein sprunghaftes und unbeständiges Verhalten unterstellen. In gewisser Weise ist der Vorwurf auch nicht ganz unbegründet. Denn sowohl beruflich als auch privat stellt sich bei Scannern schnell ein großer Frust aufgrund von Unterforderung ein und sie wechseln Hobbys und Jobs häufiger als andere.
Beruflich lassen sich Scanner klar als Generalisten identifizieren. Sie sind absolute Allrounder und spezialisieren sich nicht auf ein Feld. Die große Stärke der Scanner ist, dass ihr Wissen trotz der Vielfalt fundiert ist und in die Tiefe geht. Diese Stärken können sie sich mit der richtigen Jobwahl zunutze machen.
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Abwechslungsreiche Jobs eignen sich für Scanner
Für Scanner-Persönlichkeiten kann die Berufswahl noch herausfordernder sein als für andere Personen. Denn sie können sich nur schwer auf einen Bereich festlegen, der sie besonders interessiert. Jobs mit sehr viel Routine und immer gleichen Abläufen sind nichts für sie. Sie brauchen ständig neue Herausforderungen und Abwechslung. Berufe, die viele verschiedene Bereiche kombinieren, sind am besten geeignet für Scanner.
Ein Berufszweig, der sich optimal für Scanner eignet, ist der Journalismus. Sie müssen sich nicht auf ein Themengebiet festlegen, sondern können als Generalisten überall einsteigen und ständig neue Themenfelder entdecken. Gleichzeitig haben sie unzählige Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
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Auch kreative Jobs eignen sich wunderbar für Scanner. Hier können sie sich ausleben und es kommt in der Regel keine Langeweile auf. Als Koch/Köchin können sie ihre handwerklichen Fähigkeiten beweisen und gleichzeitig ihre Kreativität ausleben. Immer neue Foodtrends und die Möglichkeit, an verschiedenen Orten der Welt zu arbeiten, wie zum Beispiel auf Kreuzfahrtschiffen, machen den Beruf enorm abwechslungsreich.
Ebenfalls sinnvoll sind Jobs, bei denen sie sich mit Menschen beschäftigen. Als Psychotherapeut*innen haben sie mit vielen verschiedenen Personen zu tun und stoßen somit auch auf immer neue Herausforderungen.