Wir Deutschen lieben unsere Kartoffeln – fast so sehr wie unser Brot. Zum Glück ist der goldgelbe Bodenschatz quasi das ganze Jahr über verfügbar. Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Krise decken sich viele Menschen mit Kartoffeln ein.
Aber wie werden Kartoffeln richtig aufbewahrt? Sind keimende Kartoffeln giftig und kann man die Erdäpfel noch essen, wenn sie schrumpfen, weich werden oder grüne Stellen bekommen? Antworten auf all diese Fragen wollen wir euch hier geben.
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Kartoffeln aufbewahren: 5 Tipps zur richtigen Lagerung
Mit der richtigen Lagerung verhindert ihr, dass die Kartoffeln so schnell austreiben und schlecht werden. Hier erfahrt ihr, worauf ihr beim Aufbewahren von Kartoffeln achtet solltet.
1. Kartoffeln sind lichtscheu. Bei zu viel Licht keimen Kartoffeln und bilden verstärkt Solanin. An einem lichtgeschützten Plätzchen wie dem Keller oder einer dunklen Speisekammer fühlen sich die Nachtschattengewächse dagegen wohl.
2. Kartoffeln mögen es kühl. Die perfekte Temperatur liegt zwischen 8 und 15 Grad. Ist es wärmer, trocknen die Knollen aus. Sie schrumpfen, werden schrumpelig und keimen. Dadurch verlieren sie wichtige Nährstoffe und werden schlimmstenfalls aufgrund des Solanins ungenießbar.
3. Kartoffeln vertragen keine Feuchtigkeit. Bei feuchten oder kalten Standorten werden Kartoffeln nass und weich. Sie schmecken außerdem unangenehm süß und neigen zu Fäulnis.
4. Kartoffeln müssen atmen können: Damit sich keine Feuchtigkeit bildet, solltet ihr unbedingt eine luftdurchlässige Verpackung für eure Kartoffeln wählen. Plastikfolien und Kunststoffbehälter sind tabu. Gut geeignet sind dagegen Stoffbeutel oder Holzkisten. Den Boden der Kiste polstert ihr am besten mit trockenem Stroh oder Zeitungspapier aus.
5. Kartoffeln sind Einzelgänger: Bestimmte Obst- und Gemüsesorten geben das Reifegas Ethylen aus. Hierzu gehören Äpfel, Birnen, Tomaten und Bananen. Genau wie Kartoffeln sollten auch diese Lebensmittel nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Da sie die Knollen aber schneller verderben lassen, brauchen sie bei der Lagerung viel Abstand zu einander.
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Kartoffeln einkaufen: Darauf solltet ihr achten
Bevor ihr eure Kartoffeln einlagert, solltet ihr sie aus der Folienverpackung nehmen. Kontrolliert außerdem regelmäßig euren Vorrat und räumt faule Kartoffeln aus.
Ein einfacher Trick, um weniger Kartoffeln wegzuwerfen, ist es, von Anfang an kleinere Portionen zu kaufen. In vielen Supermärkten bekommt ihr auch einzelne Knollen. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass kein Verpackungsmüll anfällt.
Achtet beim Einkaufen außerdem darauf, nur unbeschädigte, feste Kartoffeln auszuwählen. Weiche Stellen oder vertrocknete, dunkle Stellen sind ein Ausschlusskriterium.
Kann man Kartoffeln im Kühlschrank lagern?
Rohe Kartoffeln haben nichts im Kühlschrank verloren. Durch die Feuchtigkeit ziehen sie Wasser, verlieren den Geschmack und faulen schneller.
Auch die kalte Temperatur (unter 4 Grad) bekommt den Knollen nicht. Die Stärke wandelt sich dadurch in Zucker. Beim Kochen oder Frittieren kann daraus der krebserregende Stoff Acrylamid entstehen.
Etwas anders sieht die Sache aus, wenn die Kartoffeln gegart sind. Habt ihr beispielsweise mehr Kartoffeln gekocht, als ihr essen könnt, dürft ihr diese durchaus im Kühlschrank aufbewahren.
Wichtig: Wollt ihr Kartoffeln auf Vorrat zubereiten, solltet ihr diese nicht würzen. Denn Salz entzieht den Knollen Wasser, wodurch sie weniger lange haltbar sind.
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Wie lange sind gekochte Kartoffeln haltbar?
Gekochte Kartoffeln halten sich im Kühlschrank drei bis vier Tage. Legt die abgekühlten Kartoffeln dafür auf einen Teller und bedeckt diesen mit einem Tuch oder einem Stück Küchenpapier. Vorher solltet ihr die Knollen gut mit Küchenkrepp trocknen. So schimmeln die gegarten Kartoffeln nicht so schnell.
Tipp: Damit die gekochten Kartoffeln im Kühlschrank nicht den Geschmack umliegender Lebensmittel annehmen, solltet ihr ihnen möglichst viel Abstand einräumen. Für eine Nacht könnt ihr die Kartoffeln hier alternativ in einer luftdichten Plastikbox lagern.
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Ob die Kartoffeln noch genießbar sind, erkennt ihr am Geruch. Die Kartoffeln sollten auf keinen Fall modrig oder süßlich riechen, sondern immer noch leicht erdig. Das gilt übrigens auch beim Kauf von frischen Kartoffeln.
Auch das Anschneiden der Kartoffeln (egal, ob roh oder gekocht) zeigt euch, ob ihr sie noch essen könnt. Ist das Innere glasig, bräunlich oder fleckig, solltet ihr sie lieber entsorgen.
Tipp: Gekochte Kartoffeln vom Vortag lassen sich übrigens besonders gut anbraten. Perfekt für Bratkartoffeln als leckeres Resteessen!
Im Video: Rezept für Bratkartoffeln wie bei Oma
Funfacts: Wusstet ihr, dass 100 g Kartoffeln fast so viele Vitamine enthalten wie 100 g Birnen oder Äpfel (Quelle: Nährwerttabelle der DGE)?
Besonders gesund und nährstoffreich sind übrigens Ofenkartoffeln, die mit der Schale gebacken werden. Kalte Kartoffeln sind außerdem extra kalorienarm und eignen sich ideal für eine Kartoffel-Diät.
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