
<p>Viele Menschen begehen derzeit den Dry January. Um dann spätestens an Karneval wieder über die Stränge zu schlagen. Warum nur fällt es uns immer noch so schwer, den Alkohol stehenzulassen? Oder besser andersherum gefragt: Warum fällt es uns so leicht, Alkohol zu konsumieren? </p>



<p>Bei Zigaretten zumindest scheint eine Art Umdenken stattzufinden. Weniger junge Menschen greifen zum Glimmstängel. Der Trend zum Nicht-Rauchen hält an, wie auch die <a href="https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2024-05-27-weltnichtrauchertag-2024-trend-zum-nichtrauchen-bei-jugendlichen-haelt-an-einweg-e-zigaretten-beliebt/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung</a> schreibt. So stieg die Zahl derer, die nie in ihrem Leben geraucht haben, bei den 12- bis 17-Jährigen auf 83 Prozent und bei den 18- bis 25-Jährigen auf 47 Prozent.</p>



<p>Beim Alkohol sieht das leider anders aus. Noch immer muss man sich rechtfertigen oder zumindest erklären, wenn man bei geselligen Events eben nicht zu Bier, Wein oder Cocktail greift. </p>



<p>Leider werden beide Drogen, denn beides sind Drogen, gesellschaftlich total unterschiedlich behandelt. Während die Raucher mehr und mehr stigmatisiert werden, bleibt das bei Menschen, die Alkohol konsumieren, relativ undenkbar. Es sei denn, jemand übertreibt es. Dann ist der Aufruhr natürlich groß. </p>



<p>Man sagt: &#8222;Zum Wohl&#8220; und prostet sich freudig zu. Etwas, was man bei einer Zigarette so niemals sagen würde, wie der Bestseller-Autor <a href="https://www.swr.de/swr1/rp/dry-january-alkoholverzicht-bas-kast-das-gesunde-glas-wein-am-abend-erweist-sich-als-mythos-100.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Bas Kast</a>, der ein Buch zum Thema geschrieben hat (Bas Kast, &#8222;Warum ich keinen Alkohol mehr trinke&#8220;, z.B. <a href="https://tidd.ly/3Cb61Ga" target="_blank" rel="noreferrer noopener">hier</a> bei Thalia erhältlich*), mal in einem Interview sagte. Aus gutem Grund.</p>



<p><strong>Bei Onmeda.de lesen: </strong><a href="https://www.onmeda.de/krankheiten/alkoholismus-id201548/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Alkoholismus: Anzeichen, Ursachen und Therapie</a></p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-forscher-vergleichen-krebsrisiko-von-alkohol-mit-dem-von-zigaretten">Forscher vergleichen Krebsrisiko von Alkohol mit dem von Zigaretten</h2>



<p>Für alle, die hier immer noch Schwierigkeiten haben, sich die Schädlichkeit von Alkohol bewusst zu machen, gibt es jetzt einen guten, bildlichen Vergleich. Um die Öffentlichkeit hier wachsamer zu machen, hat ein britisches Forscherteam der <a href="https://www.southampton.ac.uk/news/2019/03/cancer-risk-alcohol-tobacco.page" target="_blank" rel="noreferrer noopener">University Southampton</a>, der University Hospital Southampton NHS Foundation Trust und der Bangor University einmal errechnet, wie viel Krebsrisiko in Alkohol steckt &#8211; und zwar, indem sie das Risiko in Zigaretten umgerechnet haben. </p>



<p>Denn das Krebsrisiko von Alkohol ist durchaus mit dem von Zigaretten vergleichbar. Deshalb errechnete das Forschungsteam anhand der veröffentlichten Zahlen zu den Krebsrisiken für Alkohol und Tabak folgende Formel: Männer, die eine Flasche Wein pro Woche trinken, hätten ein vergleichbares Krebsrisiko, wie wenn sie fünf Zigaretten in der Woche geraucht hätten. Für Frauen bedeutet das sogar, dass sie, bei <strong>einer Flasche Wein pro Woche</strong>, das gleiche Krebsrisiko haben, wie wenn sie <strong>zehn Zigaretten pro Woche</strong> rauchen würden.</p>


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<h2 class="wp-block-heading" id="h-was-empfehlen-die-expert-innen">Was empfehlen die Expert*innen?</h2>



<p>Wie schädlich Alkohol wirklich ist, ist erst seit den vergangenen Jahren klarer formuliert worden. Denn erst jetzt wurde gesagt: Den Mythos von dem einen gesunden Glas Wein gibt es nicht. Lange Zeit hieß es, ein maßvoller Konsum von ein bis zwei kleinen Gläsern Bier oder Wein pro Tag sei halbwegs gesund oder zumindest nicht schädlich. Da hat sich die Einschätzung klar geändert.</p>



<p>Die <a href="https://www.dge.de/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Deutsche Gesellschaft für Ernährung</a> (DGE) empfiehlt heute ganz klar Abstinenz. Wer nicht ganz auf Alkohol verzichten mag, der sollte sich an der Einschätzung der DGE orientieren, wonach ein bis zwei Drinks pro Woche zumindest risikoarm sind. <br><br>Diese neue Einschätzung basiert auf den &#8222;Berechnungen des ;<em>Canadian Centre on Substance Use and Addiction</em> ;aus 2023 sowie berücksichtigter Daten der ;<em>Global Burden of Disease Study</em> ;aus dem Jahr 2022&#8243;, wie die <a href="https://www.dge.de/presse/meldungen/2024/dge-positionspapier-zu-alkohol/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">DGE</a> schreibt. Für den Bericht der kanadischen Behörden wurden Forschungsbefunde der letzten Jahre neu bewertet und so kam man zu den neuen, strengeren Empfehlungen. (->; mehr dazu lest ihr hier:<a href="https://dev.gofeminin.de/gesundheit/dge-empfehlung-alkohol-s5549056.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener"> Auch das „eine“ Glas ist nicht unbedenklich: DGE ändert Empfehlung zu Alkohol</a>)</p>



<p>Auch die <a href="https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/alcohol" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Weltgesundheitsorganisation</a> WHO sagt ganz klar: &#8222;Es gibt keine Form des Alkoholkonsums, die risikofrei ist. Selbst geringer Alkoholkonsum birgt Risiken und kann schädlich sein.&#8220;</p>



<h2 class="wp-block-heading" id="h-gerade-frauen-haben-ein-erhohtes-risiko">Gerade Frauen haben ein erhöhtes Risiko</h2>



<p>Und gerade Frauen sollten hier besonders strikt sein, denn bei ihnen liegt die Grenze des noch risikoarmen Trinkens deutlich unter der Grenze der Männer. Eine Frau, die drei bis sechs kleine Gläser Wein oder Bier pro Woche trinkt, hat bereits ein <strong>messbar erhöhtes Risiko an Brustkrebs</strong> zu erkranken. Bei der gleichen Dosis sieht man zudem bei Männern und Frauen ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Eine Abstinenz hilft letztlich dem ganzen Körper, denn alle Organe leiden unter Alkoholkonsum.<br><br>Wem es schwerfällt, hier direkt auf null Alkohol zu gehen, der sollte zumindest versuchen, risikoarm zu trinken. Denn man darf durchaus ab und zu ein Glas Alkohol trinken &#8211; aber sollte sich der Risiken eben bewusst sein und den Konsum möglichst gering halten.</p>



<p>Vielleicht hilft der Vergleich mit den weniger gesellschaftlich akzeptierten Zigaretten ja beim nächsten geselligen Beisammensein und ihr greift zu einem antialkoholischen Getränk. Und by the way: Es gibt auch sehr leckere antialkoholische Cocktails, Biersorten und sogar Weißwein schmeckt mit null Prozent Alkohol durchaus akzeptabel. ->; Hier zur Inspiration: <strong>Die besten Alternativen:</strong> ;<a href="https://dev.gofeminin.de/kochen-backen/alkoholfreie-getranke-erwachsene-s3004965.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Stilvoll ohne: Alkoholfreie Getränke für Erwachsene</a>.</p>



<p><strong>->; Buchtipp: </strong>Daniel Schreiber: Nüchtern, z.B. <a href="https://tidd.ly/40kA2eZ" target="_blank" rel="noreferrer noopener">hier</a> bei Thalia erhältlich*.</p>



<p><strong>Weitere Themen aus dem Bereich Gesundheit:</strong></p>


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</ul>


<p><em>Hilfe &; Beratung:</em> Wenn ihr das Gefühl habt, zu viel zu trinken, kann es sinnvoll sein, mit eurem Arzt oder eurer Ärztin zu reden. Wenn euch das unangenehm ist, könnt ihr euch auch an die <a href="https://www.bzga.de/service/infotelefone/sucht-drogen-hotline/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Sucht &; Drogen-Hotline</a> der Bundesregierung unter <strong>01806 313031 </strong>(<em>kostenpflichtig. 0,20 € pro Anruf aus dem Festnetz und aus dem Mobilfunknetz</em>) wenden.</p>



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10 Zigaretten: So viel Krebsrisiko steckt in Alkohol
© Getty Images / Yiu Yu Hoi
Vorab im Video: Alkoholverzicht repariert den Körper – schon nach kurzer Zeit
Habt ihr schon mal jemandem zu seinem Geburtstag gesagt: Lass uns dich mit einer Zigarette feiern? Sicherlich nicht. Mit Alkohol hingegen sind wir da weit freizügiger. Ein Forscherteam hat jetzt mal berechnet, warum das zutiefst unsinnig ist.