Veröffentlicht inBeziehung, Liebe & Psychologie

Bindungsangst: Das hat deine Kindheit damit zu tun

Zwei Erwachsene, die sich im Hintergrund streiten, während ein Kind im Vordergrund ihre Hände vors Gesicht nimmt
© Adobe Stock

Was hat Bindungsangst mit der Kindheit zu tun?

Unsere Erinnerungen und Eindrücke in der Kindheit können unsere späteren Beziehungen maßgeblich beeinflussen.

In unserer Kindheit nehmen wir bereits viele Dinge auf, die wir mit in unser Erwachsenenleben nehmen. Das hat auch Einfluss auf unsere Beziehungen.

Kindheitstraumata können erhebliche Auswirkungen auf die Fähigkeit haben, als Erwachsene*r gesunde Beziehungen aufzubauen und dazu führen, dass eine Bindungsangst entsteht. Darunter versteht man die Angst vor intimen und liebevollen Partnerschaften. 

Diese Angst hat hauptsächlich den Zweck der Selbstverteidigung, indem sie versucht, potenzielle zukünftige Verletzungen und Enttäuschungen zu vermeiden. Wir zeigen dir, welche traumatischen Dinge in der Kindheit Bindungsängste verursachen können.

Zwei Erwachsene, die sich im Hintergrund streiten, während ein Kind im Vordergrund ihre Hände vors Gesicht nimmt

Bindungsangst: Das sind die Symptome

1. Dysfunktionale familiäre Umgebung

Wenn du in einem chaotischen und instabilen familiären Umfeld aufgewachsen bist, welches geprägt war von emotionaler, sexueller oder häuslicher Gewalt, mit ständigen Konflikten, Suchtproblemen oder unvorhersehbarem Verhalten deiner Eltern oder eines Elternteils, kann das dazu führen, dass du Schwierigkeiten hast, dich sicher und geliebt zu fühlen.

Du erwartest, dass all die in deiner Kindheit erlebten Dinge in allen zukünftigen Beziehungen wieder passieren werden, sodass es dir schwerfällt und du Angst davor hast, dich auf Menschen einzulassen oder eine Bindung aufzubauen.

2. Trennung oder Verlust einer Bezugsperson

Der frühe Verlust eines Elternteils oder einer anderen wichtigen Beziehungsperson in deinem Leben durch Trennung, Scheidung oder Tod kann bei dir nicht nur zu Verlust-, sondern auch zu Bindungsängsten führen, da du befürchtest, dass Menschen, die dir nahestehen, dich verlassen könnten. Aus diesem Grund scheust du dich davor, dich auf eine emotionale Bindung einzulassen und meidest, dass Menschen dir zu nahe kommen.

Lesetipp: Warum aktive und passive Bindungsverweigerer sich oft anziehen

3. Fehlende elterliche Fürsorge oder Vernachlässigung

Wenn du als Kind nicht die notwendige emotionale Unterstützung und Zuwendung von deinen Eltern oder Bezugspersonen erhalten hast, indem beispielsweise nur langsam auf deine Bedürfnisse eingegangen wurde, kann es dazu führen, dass du als erwachsener Mensch Probleme hast, Vertrauen und Nähe aufzubauen.

Das Fehlen von Trost und Zuwendung kann bei dir den Anschein erwecken, dass du nicht würdig genug für Liebe und Aufmerksamkeit bist und garantiert verletzt wirst, wenn du dich nicht emotional öffnest.

Auch lesen: Daran kann es liegen, dass deine Beziehungen nur von kurzer Dauer sind

4. Ständige Kritik

Wurdest du als Kind ständig kritisiert oder hast Ablehnung von deinen Eltern erfahren, kann es dazu führen, dass du als Erwachsene*r ein geringes Selbstwertgefühl entwickelst und unter mangelndem Selbstvertrauen leidest. Durch dein negatives Selbstbild fällt es dir schwer zu akzeptieren, dass du der Liebe und Hingabe eines anderen Menschen würdig bist. 

Tipp: Bist du von Bindungsängsten betroffen? Dann könnte dir dieses Buch (hier zu kaufen*) bei der Bewältigung von Bindungsangst vielleicht helfen.

Anmerkung zum Schluss: Traumatische Erlebnisse in der Kindheit können individuell stark variieren. Bindungsängste können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden und nicht alle Menschen mit den oben genannten Erfahrungen entwickeln zwangsläufig Bindungsängste. Zudem gibt es noch viele weitere, nicht genannte Dinge, die zu Bindungsängsten führen können. 

Affiliate-Link*