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Geld und Beziehung: Tipps vom Experten, um Streit zu vermeiden

Paar sitzt am Tisch vor einem Berg von Rechnungen
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Geld & Beziehung: Deshalb kommt es trotz Liebe so oft zum Streit

Die meisten Menschen achten durchaus darauf, wie ein potenzieller Partner oder Partnerin mit Geld umgeht. Und wenn beide hier ähnlich ticken, lässt sich auch jede Menge Streit vermeiden. Wir haben drei Tipps vom Experten, wie Paare sich den Zoff rund ums Finanzielle sparen können.

Inhaltsverzeichnis

Beim Geld hört für viele der Spaß auf. Es gibt viele Ratschläge, dass sich Freundschaft und Geldangelegenheiten nicht gut vereinbaren lassen und unnötig für Zoff sorgen können.

Wie aber ist es in Liebesbeziehungen? Reicht hier das mehr an Amore und Gefühlen, um sich vom Kleinkrieg ums Finanzielle freizusprechen?

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Paare und die Streitfalle Geld

Leider muss man das verneinen. Auch wenn es total unromantisch klingt: Es ist doch ratsam, auch seine Liebe nicht unnötig aufs Spiel zu setzen. Will heißen: Sorgt A für klare Verhältnisse, anstatt euren Frust in euch hineinzufressen und noch etwas: Achtet im Vorfeld darauf, dass ihr in den wichtigen Punkten im Leben matcht.

Und das betrifft eben auch die Frage, ob jemand eher zu den Sparfüchsen oder zu den Bonvivants gehört, die ihr Geld lieber verprassen. Denn beide Typen Mensch in Extremform werden kaum glücklich miteinander werden, so oberflächlich das auch klingen mag.

Das rät der Experte Paaren rund ums Geld

Das bestätigt auch der Psychotherapeut und Buchautor Wolfgang Krüger. Laut ihm achten Frauen sehr darauf, wie der zukünftige Partner bzw. die zukünftige Partnerin mit dem Thema Geld umgeht. Letztlich kann man diese Grundeinstellung zu Konsum und Sparsamkeit bei einem Menschen nicht grundlegend ändern und Frust und Streit wäre vorprogrammiert.

Der Experte erklärt: „Wie wir mit Geld umgehen, ist schließlich das Resultat unserer Kindheitserfahrungen, die uns prägten. Wer gern konsumiert, wird daher nie ein wirklicher Sparer werden.“

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Gerade weil wir diese Angewohnheiten unseres Gegenübers kaum beeinflussen können, ist Geld so ein übles Streitthema in Partnerschaften. Denn bei diesem Thema geht es um weit mehr, als ein gefülltes Portemonnaie.

Dabei versteckt sich hinter Geldkonflikten häufig der Wunsch nach mehr Anerkennung und Beziehung. Aber es fällt leichter über das sachliche Geld zu sprechen als über Gefühle“, so Wolfgang Krüger.

Hinzu kommt noch, dass Geld und der eigene Verdienst und Wohlstand ein Tabu-Thema bei uns ist. Das zeigt allein die Tatsache, dass 41 % nicht genau wissen, wie viel der Partner verdient, laut dem Experten.

Ein weiterer Faktor, der Konflikten Tür und Tor öffnet: In nur jeder vierten Beziehung verdienen beide gleich viel. Und zwar nicht nur, dass Männer aufgrund des Gender Pay Gaps mehr verdienen, als ihre Partner*innen.

In jeder siebten Ehe ist die Frau Hauptverdienerin – und auch das ist ein Punkt, mit dem viele Männer nicht klarkommen, einfach, weil gesellschaftlich immer noch das Klischee herrscht, dass ein Mann die Rolle des Ernährers übernehmen sollte.

All diese Faktoren sorgen dafür, dass Geld ein hochsensibles Thema in Beziehungen ist. So sehr man sich vielleicht dafür geniert, dass Finanzen wichtiger scheinen, als die Liebe, so verständlich ist doch der Streit ums Geld vor diesem Hintergrund.

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3 Regeln, um Streit ums Geld in der Partnerschaft zu vermeiden

Wolfgang Krüger hat deshalb drei Tipps für Paare, die Streit um die Finanzen gerne vermeiden möchten.

Paare sollten möglichst drei Konten haben.

Jeweils eins für jeden Partner, wo jeder sein eigenes Geld hat und dazu ein gemeinsames Konto. So hat jeder sein eigenes Geld zur Verfügung und niemand muss den anderen um Unterhalt, Haushaltsgeld oder Unterstützung fragen. Alle laufenden, gemeinsamen Kosten werden von dem gemeinsamen Konto bezahlt.

Offen kommunizieren.

Es fällt nicht immer leicht und wirkt auch so furchtbar unsexy und lieblos: Dennoch müssen sich auch Liebende über das liebe Geld unterhalten. Und zwar klar und offen. Es bringt niemandem etwas, wenn sich einer von beiden ständig benachteiligt fühlt oder ausgenutzt oder wenn einer von beiden sich ständig schlecht fühlt, weil er weniger Geld mit in die Beziehung bringt.

Wolfgang Krüger rät:Wenn das gelingt, gleichen sich die Geldgewohnheiten beider Partner an. Das setzt allerdings voraus, dass wir uns dafür interessieren, wie die Geldprägung des Partners entstanden ist.“

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Podcast-Tipp: Vor allem Frauen sind von Altersarmut betroffen. Warum das so ist und wie man sich davor schützen kann, verrät uns Finanzexpertin Anne Connelly in der 30. Folge unseres Podcasts „Echt & Unzensiert“.

Geld immer in Relation sehen.

Oftmals vergraben wir uns in kleinkarierten Denkweisen und Nickeligkeiten. Wir ärgern und schwarz über Geldangelegenheiten, obwohl sie uns gar nicht so arg betreffen oder Sorgen bereiten. Oft gehen wir an die Decke oder sind verletzt, obwohl uns die Dinge gar nicht wirklich wichtig sind.

Und fehlt der Blick von außen auf die ganze Szenerie. Wären wir in einem Film und würden das Protagonistenpaar ständig über Geld reden sehen, würden wir doch auch denken: Gibt es denn nichts Wichtigeres?

Deshalb der Rat vom Experten: „Jeder sollte immer für sich klar haben: Liebe, der Sinn des Lebens, Gesundheit und Sex sind immer wichtiger als das Geld.“