Es könnte alles so schön sein. Man liebt sich und ist schon länger ein Paar. Es läuft super harmonisch und dann plötzlich entdeckt man, dass man in eine Falle getappt ist. In die Kuschelfalle. Dahinter steckt das sogenannte Panda-Syndrom.
Vor lauter Vertrautheit ist man vom Liebespaar zu etwas anderem mutiert. Eher freundschaftlich und vertraut, statt wild verliebt und scharf aufeinander. Verständnis und Harmonie sind an die Stelle von Lust und Leidenschaft gerückt: Das Panda-Syndrom hat sich breit gemacht.
Diesen schönen Namen hat das Ganze, weil man Panda-Bären nachsagt, zu faul und träge für die Fortpflanzung zu sein. Sie liegen lieber gemütlich nebeneinander.
Wie macht sich das Panda-Syndrom bemerkbar?
Paare, bei denen im Bett mal Flaute herrscht, gibt es sicherlich viele. Solche Phasen können vorkommen, wenn es mal stressig ist oder einfach einer von beiden eine miese Phase hat, in der ihm nicht der Sinn nach Sex steht.
Aber beim Panda-Syndrom ist es anders. Hier wird der eigentliche Sex immer weniger, dafür wird mehr gekuschelt. Man mag sich immer noch und findet sich auch körperlich anziehend, aber eben anders. Weniger leidenschaftlich, sondern eher zärtlich und liebevoll.
Und das verändert die Beziehung durchaus. Denn aus dieser so gemütlichen Kuschelfalle kommt man als Paar so schnell nicht wieder raus.
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Wohlgemerkt: Wir reden hier nicht von wenig Sex in der Beziehung oder phasenweise zu wenig Sex. Beim Panda-Syndrom wird der Sex schlichtweg unwichtig für beide Partner. Er fehlt keinem von beiden.
Für beide ist es das Schönste, sich zu küssen, miteinander zu reden, Arm in Arm auf dem Sofa zu liegen, sich nah zu sein – aber ohne in die Kiste zu springen. Die Gründe können vielfältig sein. Nicht immer müssen Kinder Schuld sein oder der Stress auf der Arbeit.
Vielmehr hat man einfach zu viel im Kopf und tausend andere schöne Dinge, die man mit dem Partner tun möchte – da rutscht Sex auf den letzten Platz der To-do-Liste. Oder fällt einfach ganz flach. Und um das Bild des niedlichen Pandas zu bemühen: Ähnlich wie die flauschigen Tierchen ist man schlichtweg zu träge und zu faul für Sex.
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Betrifft das Panda-Syndrom nur Langzeitpaare?
Sollte man meinen, ist aber nicht so. So zeigt die Studie des Partnervermittlung-Portals Parship, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Beziehungsdauer und der sexlosen Zweisamkeit gibt. Egal ob nur ein paar Jahre oder 20 Jahre Beziehung hinter ihnen liegen: Pandas gibt es in allen Sparten.
Und das Phänomen ist verbreiteter als man denkt: Rund 28 Prozent der Paare in Deutschland sind bekennende Sexmuffel und kuscheln lieber, statt mal wieder wilden Sex zu haben. Frauen sind dabei mit 35 Prozent häufiger vom Panda-Syndrom befallen als Männer mit 22 Prozent.
Laut der Studie findet sich übrigens ein Zusammenhang zwischen dem empfundenen Beziehungsglück und der Sex-Müdigkeit. Diejenigen Befragten, die angaben, eigentlich ohne ihre*n derzeitige*n Partner*in glücklicher zu sein, ergriffen auch seltener die Initiative im Bett (39 Prozent), als die Befragten, die angegeben hatten, ohne den/die aktuelle*n Partner*in unglücklicher zu sein (27 Prozent).
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Was können Paare gegen das Panda-Syndrom tun?
Sind beide Partner mit der Kuschel-Beziehung zufrieden, muss man nicht zwangsläufig wieder das wilde Sexleben forcieren. Umfragen zeigen, dass sich viele Paare eine sexlose Beziehung durchaus vorstellen können. So sagen 32,7 Prozent der Männer und sogar 52,9 Prozent der Frauen „Ich kuschele lieber, statt mit meinem Partner oder meiner Partnerin Sex zu haben.“
Dennoch sollte man sich immer in Erinnerung rufen, wie wichtig Sex für die Partnerschaft ist. Er wirkt wie eine Art Bonding zwischen den Liebenden, das heißt, er stärkt die Bindung zueinander, macht sie stärker für Belastungen aller Art. Zum einen, weil Sex eben das Gefühl, einander nahe zu sein, stärkt, und weil Sex eben auch Stress abbaut und für Zufriedenheit, Entspannung und innere Ruhe sorgt.
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Deshalb sollte sich Paare, die zu kleinen Kuschel-Pandas mutiert sind, doch wirklich noch mal überlegen, ob sie so ganz und gar ohne Sex leben möchten. Man muss ja nicht von null Mal Sex auf fünfmal die Woche hochfahren, aber einmal im Monat wäre doch auch schon mal eine Hausnummer.
Tipp: Schöne Gelegenheiten für Sex schaffen, also sich endlich mal wieder zu „daten“, so wie früher. Auch ein Ortswechsel wie Reisen oder Kurztrips sind eine gute Gelegenheit, die sexlose Phase zu durchbrechen. Und hat man das erstmal geschafft, läuft das Sexleben oft wieder ganz von selbst an. Testet es aus, auch wenn es sich anfangs vielleicht komisch anfühlt.
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Meist ist der Effekt ganz klar: Hat man erstmal wieder die Lust aufeinander entfacht, läuft es wieder wie von selbst und die Kuschelabende auf dem Sofa werden weniger – oder zumindest enden sie im Bett.