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„Ich liebe dich“ sagen: Gibt es den richtigen Zeitpunkt & muss man das?

Paar geht Hand in Hand über eine Wiese
© Adobe Stock / STRELCIUC

Vorab im Video: Von Mann zu Mann #3: DAS denken Männer wirklich über 'Ich liebe dich'

Um die drei schönsten Worte der Welt ranken so einige Mythen und Vorstellungen, die gerne zu Unsicherheiten führen. Der richtige Zeitpunkt, wie genau man es sagen sollte und wer den ersten Schritt wagt, sind Fragen, die immer wieder aufkommen. Besonders schwierig wird es, wenn die Beziehung noch in den Kinderschuhen steckt. Man möchte seinen neuen Partner natürlich nicht vergraulen oder überfordern. Was genau sich in den Köpfen der Männer abspielt, können wir euch jetzt sagen, denn Niklas und David haben in unserem neuen Video genau zu diesem Thema ausgepackt.

Es ist ein ganz besonderer Moment, wenn man zu jemandem „Ich liebe dich“ sagt. Viele Menschen spüren einfach, wenn es so weit ist. Andere hadern mit wilden Liebeserklärungen und fragen sich: Gibt es dafür eigentlich einen richtigen Zeitpunkt? Und muss man es überhaupt sagen?

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Ich liebe dich. Drei kleine Worte mit der Wirkung eines Erdbebens. Es ist entwaffnend schön, umwerfend, bezaubernd, atemberaubend, wenn der richtige Mensch im richtigen Augenblick diese drei Worte sagt.

Aber warum eigentlich? Sind all die anderen Formulierungen, sich nah zu sein, so viel weniger wert? Müssen es immer genau dieses drei Worte sein, wenn man jemandem seine Gefühle offenbaren möchte?

Es ist schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich wir mit dem Verschenken dieser drei Worte umgehen. Da gibt es die Menschen, die sich mit einem „Ich liebe dich“ nach jedem Telefonat verabschieden. Es ist so etwas geworden wie „Mach’s gut“ oder „Bis morgen“.

Anderen Menschen wollen derart Liebesbekundungen so gar nicht über die Lippen. Sie behelfen sich mit Komplimenten aller Art, nur das klassische „Ich liebe dich“ wird tunlichst vermieden.

An beiden Arten, damit umzugehen, ist natürlich nichts auszusetzen. Jeder wie er mag und manche Menschen sind einfach kein Freund großer Worte, wenn es um Gefühle geht. Sowohl der Stummfisch in Gefühlsfragen, als auch der offenherzigste Mensch werden ihre Art gefunden haben, wie sie ihrem Partner oder ihrer Partnerin ihre Liebe bekunden und ihn oder sie somit glücklich machen.

Denn sicherlich möchte jeder geliebt und geschätzt werden und egal ob es jetzt ein „Ich liebe dich“ ist oder ein „Du bist mir sehr nah“: Es tut uns gut und streichelt unser Ego.

Das kleine Problem mit dem Liebesgeständnis

Bleibt die Frage: Wenn ich einen neuen Menschen kennenlerne und ihn in mein Leben lasse: Wann genau sage ich ihm die drei magischen Worte? Beziehungsweise: Wann sage ich ihm, dass ich genau diese Formulierung nicht sagen werde, damit er nicht frustriert darauf wartet?

Natürlich gibt es nicht den einen richtigen Moment, um jemandem seine Liebe zu gestehen. Das ist absolut typabhängig und von der Situation eben auch. Wichtig ist letztlich die Frage, ob man denkt, dass es dem anderen gefällt, dass es ihm Sicherheit gibt, was die Gefühle angeht und dass es der Beziehung zueinander förderlich ist.

Es gibt durchaus Menschen, die man mit einer zu frühen oder zu offenen Liebeserklärung verschreckt. Menschen, denen es schwerfällt über Gefühle zu reden, und die es deshalb unter Druck setzen würde, wenn der andere ihnen alle naselang seine Liebe gesteht.

Zudem es macht auch verletzlich, wenn man „Ich liebe dich“ sagt, ohne sein Gegenüber einschätzen zu können. Denn natürlich fragt man sich: Wird der andere es erwidern? Wird er sich freuen oder womöglich zurückschrecken?

Gerade heute ist es schwerer geworden mit den drei magischen Worten. Weil man eben nicht nur schwarz weiß denkt und es mehr gibt, als zusammen sein oder nicht, sondern sehr viel dazwischen.

Und weil wir viele Menschen kennenlernen, sei es über Dating-Portale oder andere soziale Netzwerke, bei denen wir eben gar nicht einschätzen können, wie sie ticken, ob es miteinander exklusiv ist oder nicht und ob der andere eine Liebeserklärung zu schätzen wüsste.

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Wer würde schon nach einer Nacht mit einem One-Night-Stand oder unter Friends with benefits zu solch einer emotionalen Keule greifen? Sicherlich niemand. Und so wunderschön die drei Worte auch sind: Sie passen nicht immer für jeden gleichermaßen gut. Selbst, wenn beide sich lieben. Das muss man sich klarmachen.

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Gibt es einen perfekten Zeitpunkt für das erste „Ich liebe dich“?

Gehen wir aber mal davon aus, dass beide sich ineinander verliebt haben und dass beide emotional dazu in der Lage sind, sich das irgendwann gegenseitig zu sagen – egal mit welchen Worten auch immer: Gibt es einen Zeitpunkt, wann „Ich liebe dich“ in egal welcher sprachlichen Version zu früh wäre oder gar zu spät? Wann ist der richtige Moment für so viel liebende Offenheit?

Natürlich gibt es keine allgemein gültige Antwort. Aber man kann schon eine Art Richtwert sagen: Befindet man sich gerade noch in der Dating-Phase und weiß vielleicht sogar, dass sich der andere noch unsicher ist oder noch andere Leute datet, dann wäre es ganz sicher zu früh für Liebeserklärungen.

Es sei denn, man möchte schon mal gedanklich sein Handtuch auf die begehrte Strandliege werfen und auf Nummer sicher gehen, dass der andere auch weiß, dass man mehr will.

Wichtig ist es vor allem, auf sein Bauchgefühl zu hören. Wie schätzt man seine neue Flamme ein? Verschlossen oder offen? Bereit für Liebe und Amore pur? Braucht er oder sie einfach noch etwas mehr Zeit? All das müsst ihr für euch beantworten und lasst euch damit die Zeit, die ihr braucht.

Ein „Ich liebe dich“ hat kein Verfallsdatum. Es muss nicht nach dem ersten Kuss oder dem ersten Sex kommen. Es hat Zeit. Einfach, weil es verdammt viel bedeutet – vorausgesetzt man sagt es ehrlich. Und nur dann sollte man es auch sagen.

Laut Umfrage: Wann die Deutschen die drei magischen Worte sagen

Klar ist es auch immer interessant zu schauen, was denn andere Leute so tun. Wann sagen die Deutschen in der Regel „Ich liebe dich“? Nur so als kleine Orientierung gedacht. Zum Glück gibt es dank einer YouGov-Umfrage via Statista Zahlen und Fakten. So sind die Deutschen recht fix, wenn es darum geht, die drei großen Worte zu sagen.

Wann die Deutschen ich liebe dich sagen
Credit: Statista

Laut der Umfrage sagt jeder Fünfte die drei Worte schon nach einer gemeinsamen Woche mit dem neuen Partner oder der neuen Partnerin. Und Männer zeigten sich hier mit 26 Prozent offenherziger als Frauen mit nur 14 Prozent.

23 Prozent bekunden nach ungefähr einem Monat frühestens ihre Gefühle. Knapp 30 Prozent der Befragten brauchten länger als einen Monat. Und eine kleine Minderheit von sieben Prozent sagte sogar, dass sie noch nie die drei magischen Worte zu jemandem gesagt hätten, davon 2 Prozent, weil sie sich noch nie wirklich in jemanden verliebt haben.

Gute Frage: Muss man auf „Ich liebe dich“ mit den gleichen Worten antworten?

Wir alle haben Angst vor Zurückweisung. Gerade, wenn wir uns offen und verletzlich zeigen. Jemandem seine Liebe zu gestehen, erfordert durchaus Mut. Was also, wenn der andere schweigt oder umgekehrt gefragt: Muss ich auch „Ich liebe dich“ sagen, wenn es jemand zu mir sagt? Zumindest ein „Ich dich auch“ scheint unabdingbar. Aber ist das so?

Ganz ehrlich: Es gibt oft diesen kurzen Moment, wo jemand seine Liebe gesteht und der andere kurz innehält. Einfach das Gesagte genießen und sich glückselig fühlen oder muss man sich jetzt auch direkt im Gegenzug offenbaren?

Sicherlich wäre es für den anderen schön, eine Reaktion auf sein „Ich liebe dich“ zu bekommen. Aber mal im Ernst: Das müssen deshalb noch lange nicht die gleichen Worte sein. Manchmal vielleicht auch gar keine Worte. Ein Blick, ein Kuss, eine innige Umarmung sagt oft mehr als tausend Worte.

Oder ihr antwortet mit den Worten, die eure Gefühle zum Ausdruck bringen. Und wenn das eben nicht diese drei klassischen Worte sind, ist das völlig ok.

Manche Menschen denken, dass auf ein „Ich liebe dich“ nur genau das zurückkommen kann, weil nichts anderes dieses tiefe Gefühl ausdrücken kann. Aber das ist nicht so.

Es gibt so viel mehr, was man sagen kann und was ähnlich emotional ist wie ein „Ich liebe dich“. Hier ein paar Inspirationen dazu, was man alternativ sagen kann, wenn man den Klassiker eher peinlich oder altmodisch findet: 8 Sätze, die noch schöner sind als „Ich liebe dich“.

Wer von beiden sollte es zuerst sagen?

Dem anderen seine Liebe zu gestehen, ist für jede Beziehung zwischen zwei Menschen ein großer Schritt. Ein Meilenstein, der die Partnerschaft auf eine neue Ebene hebt. Wer hier den ersten Schritt macht, sollte nichts mit dem Geschlecht, der Erfahrung oder dem Alter zu tun haben.

Sagt die drei Worte nur, wenn ihr sie auch fühlt. Wenn ihr noch nicht so weit seid, lasst euch nicht unter Druck setzen von der Erwartungshaltung anderer. Das ist genauso wie das erste Mal Sex mit jemand Neuem. Macht es erst dann, wenn es sich für euch richtig anfühlt.

Wenn euch aber danach ist, sagt es. Es gibt keine Regeln in dem Fall. Euer Gefühl sollte entscheiden, wann es so weit ist, egal ob dein*e Partner*in es schon zu dir gesagt hat. Wenn sie oder er es sagt: wunderschön. Aber ihr müsst nicht direkt gleichziehen, wenn es für euch noch nicht so sicher ist.

Und es gibt auch keinen Ort, der einen zu irgendwas zwingen sollte. Egal, ob es jetzt nach dem Sex ist, oder im Urlaub nachts am Strand oder selbst wenn ihr mittig unter dem Eiffelturm steht: Ihr müsst gar nichts.

Ein „Ich liebe dich“ ist oft eine Momentaufnahme

Manchmal ist so ein Satz auch eine Momentaufnahme. Ohne jetzt jemanden desillusionieren zu wollen. Nicht selten tendieren wir nach dem Sex im Wirbel der Hormone dazu, dem anderen unsere Liebe zu gestehen. Einfach, weil es sich in dem Moment alles so nah und gut anfühlt.

Frage: Würden wir es auch noch am nächsten Montagmorgen sagen? Vielleicht nicht. Also nehmt ein „Ich liebe dich“ nicht direkt als Anlass, auf Brautkleid-Schau zu gehen.

Und: Ein „Ich liebe dich“ ist auch keine Versicherung für immer und ewig. Auch wenn es schön wäre, wenn die Liebe ewig hielte, Dinge ändern sich, auch Gefühle. Eine Liebeserklärung sollte deshalb immer als wunderschöner Moment gesehen werden. Aber nicht als Versicherung für etwas oder als Zwang etwas tun zu müssen.

Quelle: Umfrage Statista