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Wahrheit oder Quatsch? 11 Liebesmythen im Faktencheck

Frau vor orangenem Hintergrund, die einen Hut auf hat und die Blätter eines Gänseblümchens abreißt
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Vorab im Video: Woran du deinen Seelenverwandten erkennst

Gegensätze ziehen sich an? Nur wer sich selbst liebt, kann geliebt werden? Wir haben die kontroversesten Liebesmythen unter die Lupe genommen.

Inhaltsverzeichnis

Es kursieren seit Jahrzehnten bestimmte Liebesmythen, die sich ganz schön hartnäckig halten. Viele von uns wurden sicherlich schon einmal mit ein paar von ihnen konfrontiert. Aber steckt hinter den ganzen schlauen Sprüchen überhaupt ein Funken Wahrheit? Wir haben einen Faktencheck gemacht.

Gegensätze ziehen sich an

Ach so? Und was ist mit „Gleich und gleich gesellt sich gerne“? Das mit den Gegensätzen bezieht sich tatsächlich auf die Gene. Meist verlieben sich zwei Partner*innen, deren Immungene sehr unterschiedlich sind und die sich optimal mit denen des anderen ergänzen. Partner*innen, die sich genetisch sehr ähnlich sind, verlieben sich seltener ineinander. Das ist ein kluger und simpler Schachzug der Natur, um Inzucht zu vermeiden.

Gleich und gleich gesellt sich gerne

Aber auch der Spruch „Gleich und gleich gesellt sich gerne“ hat seine Richtigkeit: Für den Beziehungsalltag hat sich nämlich gezeigt, dass sich Menschen mit sehr unterschiedlichen Interessen und Ansichten zwar oft spannend finden, auf Dauer halten aber eher die Beziehungen, in denen beide Partner*innen viele Gemeinsamkeiten haben.

Man hat keine Geheimnisse, wenn man sich liebt

Puh, hoffentlich nicht. Beide Partner*innen brauchen in einer Beziehung auch einen Bereich für sich. Schließlich gibt man seine Intimsphäre nicht total auf, nur weil man jemanden liebt. Aber natürlich muss man unterscheiden zwischen Heimlichkeiten, die den anderen verletzen würden, oder kleinen Geheimnissen, die eine Beziehung durchaus belebend und spannend machen.

Liebe geht durch den Magen

Eins weiß jeder sicher, der schon mal frisch verliebt war oder verlassen wurde: Die Liebe kann einem ganz schön auf den Magen schlagen. Hunger? Fehlanzeige. In der Tat gibt es eine direkte Verbindung von unserem Gehirn zu unserem Magen-Darm-Trakt. Beide beeinflussen einander stark.

Dennoch ist der Spruch „Liebe geht durch den Magen“ meist anders gemeint: So lassen sich beide Partner*innen von dem oder der jeweils anderen gerne bekochen!

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Liebe macht blind

Das stimmt. Zum einen sieht man niemand anderen mehr als den geliebten Menschen. Das zeigen auch Studien, bei denen man frisch Verliebten Bilder von attraktiven Menschen zeigte. Sie nahmen diese gar nicht wahr.

Zum anderen sieht man auch den neuen Partner oder die neue Partnerin sehr verklärt. Sind die rosa Wolken dann irgendwann verflogen, kommt nicht selten das große Erwachen. Manche Fehler und Eigenarten hat man so vorher gar nicht wahrgenommen.

Man muss sich riechen können

Stimmt absolut, das haben etliche wissenschaftliche Tests bewiesen. Über den Geruch des anderen erfährt man, ob das Genmaterial des potenziellen Partners bzw. der potenziellen Partnerin zum eigenen passt. Unsere Nase sorgt sozusagen dafür, dass wir einen passenden Partner oder eine passende Partnerin finden, mit dem oder der wir auch gesunde Kinder bekommen können.

Nur wer sich selbst liebt, kann geliebt werden

Stimmt zum Glück nicht. Gerade wenn wir jung sind, wissen wir noch nicht so recht, wo unser Weg ist, sind unsicher und zweifeln an uns selbst. Und genau dann brauchen wir die Bestätigung durch einen lieben Menschen. Meistens lernen wir erst in einer Beziehung, uns selbst zu akzeptieren, weil wir merken, dass uns das erste Mal jemand um unserer selbst willen liebt.

Frühlingsgefühle

Gibt es die eigentlich oder ist das nur Zufall, dass einem im Frühling jede Menge knutschende Paare über den Weg laufen? Verlieben wir uns schneller, wenn es Frühling wird? Nun, zumindest sind wir durch das Mehr an Licht besser gelaunt, unser Tag-und-Nacht-Rhythmus verändert sich und wir sind wacher. Vielleicht sehen wir also einen attraktiven Menschen, den wir im Winter verpennt haben, einfach schneller.

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Streit gibt es in einer guten Beziehung nicht

Das stimmt so nicht. Natürlich sollte man sich nicht jeden Tag zerfleischen, aber eine gute Streitkultur ist sehr viel wert in einer Beziehung. Wer ab und an streitet, beweist damit nicht, dass die Beziehung schlecht ist, sondern, dass er auch Konfliktthemen offen anspricht. Wer nie streitet, dafür aber schwierige Dinge unausgesprochen lässt, führt nicht unbedingt eine bessere Beziehung.

Große Eifersucht ist ein Zeichen großer Liebe

Natürlich fühlt sich Eifersucht auch mal gut an. Schließlich merkt man, dass man dem anderen viel bedeutet. Aber starke Eifersucht hat nicht unbedingt etwas mit großer Liebe zu tun, sondern eher etwas mit Verlustangst und fehlendem Selbstbewusstsein. Klar: Manchmal liegt es auch schlichtweg am Partner oder der Partnerin, der oder die untreu ist oder wenig Sicherheit gibt, dass man eifersüchtig ist.

Guter Sex gleich gute Beziehung

Es gibt viele Paare, die schon lange zusammen sind und bei denen die Leidenschaft mit der Zeit nachlässt. Das muss nicht heißen, dass die Liebe damit weniger geworden ist. Vielmehr ist es der Lauf der Dinge, dass die Flut der Endorphine aus der anfänglichen Verliebtheitsphase mit der Zeit nachlässt.

Fällt der Sex jedoch plötzlich weg, kann das sehr wohl ein Zeichen für eine Krise sein. Aber: Es gibt auch heißen Sex ohne Liebe. Deshalb ist an dieser These nicht unbedingt viel dran.