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Post-Holiday-Syndrom: Was dahinter steckt und was dagegen hilft

Mann vor rosa Hintergrund, der ein Handy und einen Kaffee in der Hand hält, während sein Kopf vor der Tastatur auf dem Boden liegt
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Post-Holiday-Syndrom: 5 Tipps gegen das Stimmungstief

Viele kennen es: Das Post-Holiday-Syndrom, also das allseits beliebte Stimmungstief nach dem Urlaub. Doch was hat es damit auf sich und kann man dem entgegenwirken?

Nach dem Urlaub wieder in den gewohnten Alltag einzusteigen, fällt vielen von uns schwer. Mit diesen Tipps schaffst du es aus dem Urlaubstief heraus!

Inhaltsverzeichnis

Besonders in den Sommer-Monaten freuen sich viele von uns auf den wohlverdienten Urlaub. Egal ob Strandurlaub, Wandern in den Bergen oder eine kleine Auszeit auf Balkonien – an seinen arbeitsfreien Tagen kann man endlich wieder Energie tanken und die Seele baumeln lassen.

Doch wenn der Urlaub vorbei ist, schlottern den meisten von uns bereits die Knie. Der Gedanke, am Montagmorgen wieder im lauten Büro zu sitzen und mit einer Flut an E-Mails überrascht zu werden, löst regelrechte Panik aus.

In der Wissenschaft ist dieses Phänomen unter dem Begriff „Post-Holiday-Syndrom“ bekannt. Wir verraten euch, was dahinter steckt und wie der Übergang in den Alltag wieder gelingen kann.

Wie macht sich das Post-Holiday-Syndrom bemerkbar?

Das Post-Holiday-Syndrom lässt sich allgemein als negativer Stimmungszustand nach einer Erholungsphase definieren. Das kann ein Urlaub sein, aber auch nur ein langes Wochenende oder die Semesterferien im Studium. Daher können auch alle Altersklassen unter dem Post-Holiday-Syndrom leiden.

Die betroffene Person kann dabei unter Müdigkeitsgefühlen, großer Unlust, Konzentrationsstörungen, Gereiztheit und Kopfschmerzen leiden. Es kann sogar zu Schlafstörungen und ähnlichen Symptomen kommen, die bei einer Depression auftreten. Zum Glück dauert das Post-Holiday-Syndrom in der Regel nur einige Tage an. Meist sollte nach drei Tagen wieder der Arbeitsalltag eingekehrt sein.

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Tipps gegen das Post-Holiday-Syndrom

Auch wenn das Stimmungstief unangenehm klingt und sicherlich keinen Spaß macht, man kann dem ganzen auch entgegenwirken, bzw. so abändern, dass der Einstieg in den Arbeitsalltag einem leichter fällt. Die besten Tipps haben wir für euch zusammengestellt.

1. Keine Altlasten mit in den Urlaub nehmen

Bevor ihr in den wohlverdienten Urlaub fahrt oder euch eine Auszeit gönnt, solltet ihr alle wichtigen To-dos erledigt haben. Lasst keine Aufgaben offen, sondern schließt sie vernünftig ab bzw. übertragt die Aufgabe an jemand anderen, wenn sie noch nicht abgeschlossen werden kann.

Der Vorteil: Wenn ihr wieder mit der Arbeit anfangt, braucht ihr euch nicht direkt in eine Aufgabe stürzen, die jetzt unbedingt zu Ende gebracht werden muss, sondern ihr könnt ganz von vorne mit neuen To-dos starten.

2. Gönnt euch noch ein paar freie Tage zu Hause

Für viele steht direkt nach dem Urlaub wieder der Gang ins Büro an. Stress ist da vorprogrammiert, denn meistens sind die Koffer noch nicht mal ausgepackt. Dabei lasst euch doch einfach etwas Zeit und gönnt euch nach eurer Auszeit einfach noch ein paar freie Tage zu Hause.

Die Zeit könnt ihr nutzen, um z. Bsp. die Wäsche zu waschen und zu sortieren, die Koffer auszuräumen und wieder zu Hause anzukommen. Dadurch startet ihr wieder viel entspannter in den Arbeitsalltag.

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3. Nicht direkt am Montag starten

Wer direkt am Montag wieder mit der Arbeit anfängt, hat ein Problem: Die ganze Woche kommt noch auf einen zu. Besser wäre es daher, erst am Mittwoch oder sogar erst Donnerstag zu starten. So steht das Wochenende doch fast direkt wieder in den Startlöchern.

4. Mit kleinen Aufgaben beginnen

Natürlich hat sich nach dem Urlaub einiges an Mails, Aufgaben und To-dos angesammelt. Doch arbeitet nicht alles direkt am ersten Tag ab. Um dem Post-Holiday-Syndrom entgegenzuwirken, solltet ihr mit kleinen Aufgaben beginnen. Startet nicht sofort mit dem nächsten Großprojekt, sondern arbeitet zuerst kleinere To-dos ab, die nicht so aufwendig und zeitintensiv sind. So startet ihr viel entspannter wieder in den Arbeitsalltag.

5. Schöne Mittagspause und zeitig Feierabend machen

Auch mit kleinen Veränderungen am ersten Tag oder in den ersten Tagen nach dem Urlaub kann einem der Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag einfacher gelingen. Verbringt eine schöne Mittagspause mit euren Kolleg*innen, geht was Leckeres essen und berichtet über eure Urlaubserinnerungen. So macht das Arbeiten gleich viel mehr Spaß. Macht außerdem in den ersten Tagen zeitig Feierabend und stürzt euch nicht gleich wieder in Überstunden. Dann ist Stress und schlechte Laune natürlich vorprogrammiert.

Frauen und Männer sitzen an einem Tisch und arbeiten und essen gemeinsam
So gelingt euch der Einstieg in den Arbeitsalltag Credit: Getty Images

6. Sport und Bewegung, um Glückshormone auszuschütten

Da einem das mit dem Glücklichsein nach dem Urlaub manchmal schwerfällt, solltet ihr dafür sorgen, dass ihr Glückshormone ausschüttet. Und was hilft da besser als eine Runde Sport oder einfach nur ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft. Das setzt bekannterweise Glückshormone frei.

7. Nächsten Urlaub planen

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. Wer nach dieser Devise lebt, kann sich die Vorfreude einfach vergrößern, indem man die nächste Auszeit bereits plant. Man muss ja nicht direkt schon buchen. Aber sich mögliche Reiseziele überlegen oder im Internet nach tollen Destinationen suchen, macht auch schon richtig Spaß und sorgt für gute Stimmung.

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Entspannung pur: Wie lang sollte der perfekte Urlaub sein?

Alle, die schon einmal Urlaub gemacht haben, werden merken, dass die völlige Entspannung erst nach einigen Tagen Abstand eintritt. Doch wie lange sollte eine Auszeit sein, damit man danach wieder erholt in die Arbeit starten kann?

Viele machen den Fehler und kümmern sich auch während ihrer Freizeit oder freien Tage um die Arbeit. Sei es, dass sie E-Mails checken oder die Kalendereinträge kontrollieren. Doch wer dauerhaft an die Arbeit denkt, kann nicht abschalten. Von Entspannung ist man meilenweit entfernt.

Daher sollte man im Urlaub, auch wenn es einigen wahrscheinlich schwerfällt, die Arbeit komplett außen vor lassen. Das bedeutet: Keine E-Mails, kein Arbeitshandy checken und auch den Laptop zugeklappt lassen. Nur dann kann sich unser Gehirn völlig von der Arbeit abkapseln.

Zusätzlich spielt der Zeitfaktor eine große Rolle. Ist es besser, öfters im Jahr kurze Auszeiten zu nehmen, oder sollte man sich mindestens einmal im Jahr einen langen Urlaub gönnen?

Forscher*innen der finnischen Universität von Tampere haben sich mit diesem Thema beschäftigt und dazu eine Studie veröffentlicht.

Insgesamt wurden bei der Studie 54 Probanden untersucht. Vor und nach dem Urlaub. Das Ergebnis war eindeutig: Demnach erhöht ein längerer Urlaub nicht unbedingt die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden als eine kürzere Reise.

Doch für die Wissenschaftler*innen aus den Bereichen der Schlafforschung und der Psychologie stellte sich heraus, dass der Höhepunkt der Erholungsphase am achten Tag des Urlaubs erreicht wurde. Demnach sei die optimale Urlaubszeit zwischen acht und zehn Tagen einzuordnen.

Es ist also gar nicht ünbedingt ein wochenlanger Urlaub notwendig, um den besten Erholungseffekt zu bekommen und total zu entspannen. Mehrere etwas kürzere Urlaube sind ebenso sinnvoll.

Hilfe für Betroffene
Wenn ihr unter einer Depression leidet, dann sucht euch professionelle Hilfe. Die Telefonseelsorge erreicht ihr rund um die Uhr unter der Nummer: 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222. Der Anruf ist anonym, kostenlos, taucht nicht auf der Telefonrechnung auf.

Hilfe im Chat
Von der Telefonseelsorge gibt es auch das Angebot eines Hilfe-Chats. Die Anmeldung erfolgt auf der Webseite der Telefonseelsorge. Auch ohne gebuchten Termin kann man den Chatraum betreten, muss dann aber hoffen, dass ein Berater frei ist. Mit einem gebuchten Termin klappt das in jedem Fall.

Hilfe per E-Mail
Zudem besteht die Möglichkeit der E-Mail-Beratung. Auf der Seite der Telefonseelsorge meldet ihr euch an und könnt eure Nachrichten schreiben und Antworten der Berater lesen. Der E-Mail-Verkehr taucht so nicht in eurem normalen Postfach auf.

Informationen und Hilfe findet ihr auch auf der Seite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.