Anmerkung: In diesem Text werden Depressionen und die dazugehörigen Symptome thematisiert. Wenn dich dieses Thema triggert oder ein unwohles Gefühl in dir auslöst, solltest du den Artikel besser nicht weiterlesen oder nur in Anwesenheit einer Vertrauensperson lesen.
Inhaltsverzeichnis
Immer mehr Menschen leiden weltweit unter psychischen Krankheiten. In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 5 Millionen Bundesbürger*innen an Depressionen. Frauen sind mit 11,3 % etwas häufiger betroffen als Männer, mit 5,1 %.
Typischerweise assoziieren die meisten mit einer Depression Niedergeschlagenheit, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Doch das ist weitaus noch nicht alles: Denn Depressionen können sich bei jedem Menschen unterschiedlich zeigen. Sowohl körperliche Symptome als auch psychische Faktoren können dabei die ersten Anzeichen sein.
Anmerkung: Die folgenden 11 Symptome können Anzeichen einer Depression sein und einen Überblick geben, mit was Betroffene tagtäglich zu kämpfen haben. Dennoch bedeutet das nicht, dass depressive Menschen alle Symptome erfüllen müssen oder ähnliches. Zudem gibt es auch einige andere Anzeichen, die für oder gegen eine Depression sprechen können. Dieser Artikel dient daher lediglich der Information und ist kein Ersatz für eine ärztliche Behandlung oder Einschätzung.
1. Schlafstörungen
Viele Menschen, die unter einer Depression leiden, haben gleichzeitig mit Schlafproblemen zu kämpfen. Oft wachen sie mitten in der Nacht auf oder haben Durchschlafstörungen, wodurch das psychische Wohlbefinden eingeschränkt werden kann.
2. Appetitlosigkeit
Kein Hungergefühl zu haben ist ein weiteres typisches Symptom einer Depression. Betroffene können kaum eine Mahlzeit herunterbekommen. Oft werden geregelte Hauptmahlzeiten ausgelassen oder schlichtweg vergessen.
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3. Keine Lust auf Sex
Auch in der Partnerschaft kann eine Depression zu einer Belastung werden. Betroffene haben häufig keine Lust auf Sex oder Intimität. Das hängt vor allem mit ihrem geringen Selbstwertgefühl zusammen. In 80-90 % der Fälle bringt eine Depression außerdem eine sexuelle Anhedonie mit sich, wozu auch der Libidoverlust zählt.
4. Körperliche Beschwerden
Viele Betroffene leiden zudem unter körperlichen Beschwerden: Darunter können Dinge, wie beispielsweise Kopfschmerzen und Schwindel gehören, aber auch Übelkeit oder Verstopfung sind keine Seltenheit.
5. Morgentief
Morgens geht es Menschen, die unter Depressionen leiden, häufig besonders schlecht. Deshalb fällt es vielen schwer, morgens aus dem Bett zu kommen. In den Abendstunden hellt sich die Stimmung meist etwas auf.
6. Konzentrationsprobleme
Egal ob in der Uni, im Job oder in der Schule: Depressive Menschen haben Probleme damit, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Darunter leidet letzten Endes auch die Arbeitsqualität oder die Noten in der Uni oder in der Schule.
7. Negative Gedanken
Menschen mit Depressionen werden ständig von negativen Gedanken begleitet. Optimismus und Hoffnung sind für Betroffene meist Fremdwörter. Ihr gesamter Tag wird von negativen Gedanken beeinflusst und schlägt damit folglich auf die Stimmung und das Wohlbefinden.
8. Angst und Reizbarkeit
Viele Betroffene haben zudem Angst vor einem Kontrollverlust. Sobald der Körper sich auf Dauer in Alarmbereitschaft befindet, kann das zu mehr Stress und Reizbarkeit führen. Deshalb ist es häufig nur eine logische Schlussfolgerung, dass depressive Menschen reizbar und cholerisch reagieren.
9. Vermindertes Selbstwertgefühl
Menschen, die unter einer Depression leiden, haben außerdem ein ziemlich geringes Selbstwertgefühl. Sie trauen sich viele Dinge nicht zu und sehen sich häufig als eine Art „Ballast“. Sie halten sich für minderwertig und sehen nur ihre Schwächen statt ihrer Stärken.
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10. Schuldgefühle
Auch Schuldgefühle sind keine Seltenheit. Betroffene fühlen sich wie ein Ballast für ihre Freund*innen und Familienmitglieder. Sie haben das Gefühl, dass sie ständig für die Sorgen der anderen verantwortlich sind und nur negative Stimmung verbreiten.
11. Bewegungshemmung oder Unruhe
Häufig fällt es depressiven Menschen schwer, sich aufzuraffen und sich zu bewegen. Auch die Mimik und Gestik wirkt schwach und eintönig. Gleichzeitig gibt es aber auch Betroffene, die einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben und nicht zur Ruhe kommen – quasi zwei Extreme.
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Stefanie Stahl ist Psychologin, Psychotherapeutin, Podcasterin und Deutschlands erfolgreichste Sachbuchautorin der vergangenen Jahre. Ihre Mission: Menschen ermutigen, sich mit ihrer eigenen Psyche zu beschäftigen. Je besser wir uns selbst kennen und verstehen, desto eher können wir unser Leben positiv gestalten.
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Hier finden Betroffene Hilfe:
Wenn auch ihr unter einer Depression leidet oder Selbstmordgedanken habt, dann sucht euch professionelle Hilfe.
Die Telefonseelsorge erreicht ihr rund um die Uhr unter der Nummer: 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222. Der Anruf ist anonym, kostenlos, taucht nicht auf der Telefonrechnung auf.
Hilfe im Chat
Von der Telefonseelsorge gibt es auch das Angebot eines Hilfe-Chats. Die Anmeldung erfolgt auf der Webseite der Telefonseelsorge. Auch ohne gebuchten Termin kann man den Chatraum betreten, muss dann aber hoffen, dass ein Berater frei ist. Mit einem gebuchten Termin klappt das in jedem Fall.
Hilfe per E-Mail
Zudem besteht die Möglichkeit der E-Mail-Beratung. Auf der Seite der Telefonseelsorge meldet ihr euch an und könnt eure Nachrichten schreiben und Antworten der Berater lesen. Der E-Mail-Verkehr taucht so nicht in eurem normalen Postfach auf.
Informationen und Hilfe findet ihr auch auf der Seite der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.