Inhaltsverzeichnis
- 1. (Meistens) Direktflüge wählen
- 2. Economy fliegen
- 3. Keine Extras buchen
- 4. Emissionen vergleichen
- 5. Leichtes Gepäck
- 6. Schatten spenden
- 7. Kompensation
Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind so relevant wie nie – auch wenn es ums Reisen geht. Wie schwer das Klimaziel von 1,5 Grad noch zu erreichen ist, macht der Sachstandsbericht des Weltklimarats deutlich.
Gerade der Flugverkehr belastet maßgeblich das Weltklima. Beim Fliegen wird nicht nur umweltschädliches CO₂ ausgestoßen, auch andere bei der Verbrennung von Kerosin entstehende Substanzen wie Stickoxide, Feinstaub und Wasserdampf tragen zur Erderwärmung bei.
Als wichtigen Schritt sehen Luftfahrtexperten den Einsatz von fossilen Kraftstoffen durch synthetisch erzeugtem Treibstoff aus erneuerbarem Strom. Auch die Entwicklung von Elektroflugzeugen ist ein Thema. Die sind zwar noch ein ferner Traum, dennoch gibt es jetzt schon Möglichkeiten, die eigene Flugreise nachhaltiger zu gestalten.
Das Online-Reiseunternehmen Skyscanner verrät sieben Tipps, wie man seine Flugreise schon mit kleinen Veränderungen nachhaltiger gestalten kann.
1. (Meistens) Direktflüge wählen
Der meiste Treibstoff (und damit die höchsten Emissionen) beim Fliegen wird beim Starten und Landen verbraucht. Wer seinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten möchte, sollte einen Flug ohne Zwischenlandung buchen.
Allerdings hängt dies auch von der Länge des Fluges ab. Bei Langstreckenflügen kann das Flugzeug durch den Treibstoff schwerer sein, sodass es ab einer bestimmten Entfernung günstiger ist, einen Zwischenstopp zum Auftanken einzulegen. Bei einer Boeing 777 ist dies beispielsweise bei 5.600 km der Fall.
2. Economy fliegen
Gute Nachrichten für preisbewusste Reisende: Wer mit Lowcost-Fluggesellschaften reist, senkt oft die Emissionen. Das liegt zum Teil daran, dass die Billigfluggesellschaften das Gewicht an Bord maximal reduzieren und den Platz im Flugzeug pro Reisenden optimal nutzen.
Die Sitze der Premiumklasse nehmen hingegen mehr Platz im Flugzeug ein und sind somit viel schwerer, was die Zahl der Personen, die pro Flug mitfliegen können, verringert und den Treibstoffverbrauch des Flugzeugs erhöht. Die neuesten Economy-Sitze wiegen nur 4 kg, ein typischer Business-Class-Sitz wiegt etwa 82 kg. Dies entspricht etwa dem durchschnittlichen Gewicht einer zusätzlichen Person.
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3. Keine Extras buchen
Bei der Flugbuchung werden Reisende schnell dazu verleitet, einfache Flüge zu All-inclusive-Paketen aufzuwerten. Zusätzliches Gepäck, Snacks während des Fluges, mehr Beinfreiheit oder Kissen, Decke und Kopfhörer – komfortables Fliegen ist verlockend. Doch all diese Zusatzleistungen gehen zulasten der Umwelt.
Tarife ohne diverse Zusatzleistungen bedeuten, dass Reisende nur für das bezahlen, was nötig ist. So wird weniger Müll und Einwegplastik produziert und durch das geringere Gewicht des Flugzeugs eine höhere Treibstoffeffizienz erreicht.
Tipp: Umgeht unnötigen Abfall, indem ihr euer eigenes Essen mitnehmt und zum Beispiel eine leere Flasche ins Handgepäck packt, die ihr ganz einfach nach der Sicherheitskontrolle auf der Flughafen-Toilette wieder auffüllen könnt. Müll könnt ihr übrigens auch vermeiden, wenn ihr Tickets und Dokumente digital auf dem Handy abspeichert, anstatt sie in Papierform auszudrucken.
4. Emissionen vergleichen
Ein Vergleich der Emissionen verschiedener Fluggesellschaften ist eine einfache Möglichkeit, den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Das Online-Reiseunternehmen Skyscanner bietet zum Beispiel den Filter „Greener Choice“ an, mit dem Reisende Flüge finden können, die im Vergleich zum Durchschnitt der gewählten Route weniger CO₂ ausstoßen. Wer zum Beispiel nach Flügen von Frankfurt nach New York sucht, findet Optionen, die 11 % weniger CO₂ ausstoßen als der Durchschnittsflug für diese Strecke – und das bei gleichem Preis.
5. Leichtes Gepäck
Wer mit wenig Gepäck reist, vermeidet nicht nur schweres und lästiges Tragen, sondern trägt auch dazu bei, die Emissionen des Fluges zu reduzieren. Denn je weniger Gewicht beim Fliegen, desto weniger Treibstoff wird gebraucht. Größere Flugzeuge und mehr Fluggewicht bedeuten mehr Emissionen bei Start und Landung. Ein grober Richtwert besagt, dass eine Verringerung des Flugzeuggewichts um ein Prozent den Treibstoffverbrauch um 0,75 Prozent senkt.
Ganz nebenbei spart ihr zudem Geld. Denn Handgepäck ist bei Flügen mit Billigfliegern zur Norm geworden. Wer mehr Gepäck benötigt, muss draufzahlen. Und das oftmals nicht zu gering.
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6. Schatten spenden
Eine gute Nachricht für alle, die während des Fluges gerne ein Nickerchen machen oder Filme schauen: Auch während des Fluges können Reisende zur Senkung der Emissionen beitragen, indem sie die Jalousien herunterlassen. Hierdurch kann die Temperatur im Flugzeug um bis zu 10 Grad kühler werden, was den Energiebedarf für die Aufrechterhaltung der Temperatur senkt. Weniger Energie für den Betrieb der Klimaanlage bedeutet, dass weniger Treibhausgasemissionen in die Atmosphäre gelangen.
7. Kompensation
Reisende können außerdem etwas für die Umwelt tun, indem sie ihre CO₂-Emissionen kompensieren. Seit einiger Zeit gibt es sogenannte CO₂-Kompensationsdienstleister, also Websites, bei denen sich die Flugroute und der dadurch entstandene Schaden an der Umwelt berechnen lässt. Berücksichtigt werden die Häufigkeit und Strecke der Flüge, die Kategorie, Direktflüge und aufgegebenes Gepäck. Anschließend könnt ihr den Betrag an eine Organisation spenden.
Gute Anbieter für Reisekompensationen sind zum Beispiel atmosfair, myclimate oder Klima-Kollekte. Wichtig ist immer darauf zu achten, dass es sich um qualitativ hochwertige Anbieter handelt, die das gespendete Geld auch sinnvoll ökologisch einsetzen.
Die Idee dahinter ist es, die beim Flug ausgestoßene Menge an Treibhausgasen an anderer Stelle einzusparen. Die Spenden werden für eine Vielzahl von Projekten verwendet, z. B. für die Anpflanzung von Bäumen, die Installation von Solarenergie oder die Bereitstellung erneuerbarer Energieressourcen für arme Länder.