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Warum Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft gut ist!

Warum Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft gut ist!
Warum Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft gut ist! Credit: Getty Images

Die Lust auf Sex kann in der Schwangerschaft gesteigert sein. Warum das Schäferstündchen mit dem Partner oder der Partnerin, aber auch die Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft gut für dich und dein Baby sind, wollen wir erklären.

Warum Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft gut ist!

Warum Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft gesund ist!

Für die meisten Paare ist neben der Liebe und dem Vertrauen zueinander, auch Sex ein wichtiger Bestandteil in der Beziehung. Eine Schwangerschaft kann da aber Zweifel säen. Oft sind es vor allem werdende Väter, die Angst haben, beim Schäferstündchen könnte das Baby etwas davon mitbekommen oder gar verletzt werden. Auch der Irrglaube, ein Orgasmus in der Schwangeren könne vorzeitige Wehen auslösen, hindert Paare manchmal daran, intim zu werden.

Dabei ist Sex, egal ob mit Partner*in oder in Eigenregie, bei einer gesunden Schwangerschaft absolut nicht schädlich oder gefährlich. Ganz im Gegenteil sogar. Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft und Sex entspannen Mama, tun ihr gut und damit auch dem Baby. Das übrigens rein gar nichts davon mitbekommt.

Was ihr zu Selbstbefriedigung und Sex in der Schwangerschaft wissen solltet, worauf ihr beim Einsatz von Sextoys in den 40 Schwangerschaftswochen (SSW) achten müsst, wann ihr besser auf sexuelle Höhepunkte verzichten solltet und wann ihr sie gezielt einsetzen könnt – wollen wir euch im Folgenden erklären.

Darum ist die Lust in der Schwangerschaft oft größer

Nicht nur die Hormone, sondern auch das Blut kommt in der Schwangerschaft mächtig in Wallung. Und das nicht nur redensartlich. Denn bis zur 30. SSW hat sich die Blutmenge im Körper der Frau fast verdoppelt. Das Mehr an Blut sorgt für die bessere Sauerstoff- und Nährstoffversorgung von Mutter und Baby. Auch der Intimbereich, Schamlippen und Klitoris werden folglich besser durchblutet, was eben mehr Lust auf Sex verursachen kann. Und nicht nur das: Der Höhepunkt kann dadurch auch als viel intensiver wahrgenommen werden.

Nicht alle Frauen verspüren mit wachsendem Babybauch mehr Lust auf Sex, oder sagen wir, mehr Lust auf Sex zu zweit. Gleichwohl haben sie aber das Bedürfnis nach sexueller Befriedigung. Masturbation ist da für viele das Mittel zum Zweck. Und Scham ist an dieser Stelle absolut unangebracht. Denn eines ist sicher, Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft, ist gesund für Mama und Baby. Sie sorgt nämlich für Stressabbau bei Mama, Befriedigung und kann sogar Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Rückenschmerzen bekämpfen.

Und das Kind im Bauch profitiert ebenfalls von Selbstbefriedigung und Orgasmus. Allerdings ein bisschen anders. Wird die Vagina stimuliert, regt das die Durchblutung des Uterus an und mehr Sauerstoff wird zu deinem Baby transportiert.

Extrawissen: Bei einem Orgasmus zieht sich die Gebärmuttermuskulatur zusammen. Das Baby wird dadurch sanft geschaukelt und fühlt sich pudelwohl. Die Mini-Kontraktionen hören in der Regel nach ein paar Minuten wieder auf und sollten schmerzfrei sein. Einzig der Bauch wird ein bisschen hart. Entspannt sich aber wieder.

Sex & Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft: Mach’s so oft wie du magst!

Bei einer gesunden Schwangerschaft ohne (vorausgegangene) Komplikationen sind der Lust an der Lust keine Grenzen gesetzt. Egal ob mit Partner*in oder alleine. Wenn du dir dennoch Sorgen machst, ob Sex bzw. Masturbieren in deiner Schwangerschaft Komplikationen verursachen könnte, besprich das am besten mit deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt.

Einschränkungen für Sex und Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft

Bei einer Risikoschwangerschaft oder vorausgegangenen Schwangerschaften mit Komplikationen kann es sein, dass dein Arzt bzw. deine Ärztin dich darauf hinweist, besser keinen Sex zu haben bzw. auf eine Penetration zu verzichten. Risikofaktoren sind beispielsweise eine Plazenta Praevia (tief liegende Plazenta), vorzeitige Wehen (in einer früheren Schwangerschaft), eine Gebärmutterhalsschwäche oder ein verkürzter Gebärmutterhals und Vaginalblutungen.

In der Regel wird dich dein Arzt oder deine Ärztin darauf hinweisen, wenn Sex bzw. Selbstbefriedigung Probleme in deiner Schwangerschaft auslösen können. Du kannst auch immer nachfragen, wenn er oder sie das Thema nicht gesondert anspricht.

Sextoys in der Schwangerschaft

Auch Sextoys sind in der Schwangerschaft erlaubt, wenn man es entspannt angehen lässt. Vibratoren und Dildos sollten durchschnittlich groß sein. Außerdem sollte das Spielzeug nicht über App oder Fernbedienung steuerbar sein. Grund dafür ist die fehlende Forschung darüber, wie sich Funkwellen auf das ungeborene Kind auswirken können.

Liebeskugeln sollten während der Schwangerschaft nicht zum Einsatz kommen. Auch wenn sie gut für das Training des Beckenbodens sind, so ist das Risiko, sie könnten den Muttermund reizen, erhöht.
Gewusst? Der Orgasmus ist gutes Training für den Beckenboden.

Generell sollten Schwangere darauf achten, dass das Toy aus schadstofffreiem Material gefertigt wurde. Auch die Reinigung nach der Benutzung ist sehr wichtig, egal ob schwanger oder nicht. Am besten nutzt man einen speziellen Toy-Cleaner (hier kannst du einen bei Amazon bestellen)*. Anschließend sollte das vollständig getrocknete Spielzeug geschützt vor Staub und Schmutz aufbewahrt werden.

Bemerkst du kleine Risse oder Rillen an deinem Sextoy, solltest du es nicht mehr benutzen. Denn die Vertiefungen sind der ideale Brutherd für Keime und Bakterien.

Kann ein Orgsamus in der Schwangerschaft Wehen auslösen?

Im Verlauf der 40 Schwangerschaftswochen bereitet sich der Körper auf die Geburt deines Kindes vor. Rund um die 20. SSW kann es deshalb bereits zu Übungswehen kommen. Diese machen sich durch das Hartwerden des Bauches bemerkbar. Sie sind aber schmerzlos und schnell wieder vorbei.

Ähnlich zu einer Übungswehe kann sich der Bauch in der Schwangerschaft nach einem Orgasmus anfühlen. Denn die Gebärmutter zieht sich danach leicht zusammen. Das heißt, er wird kurzzeitig hart. Schmerzen und Ziehen im Unterleib, so wie es eine echte Wehe auslöst, sollten danach nicht auftreten. Also nein, bei einer gesunden Schwangerschaft löst ein Orgasmus in der Regel keine Wehen aus.

Anders ist es, wenn sich der errechnete Geburtstermin nähert oder bereits überschritten ist. Dann kann ein Orgasmus auch Wehen auslösen. Denn nach der Befriedigung schüttet der Körper das Hormon Oxytocin reichlich aus. Und das ist tatsächlich in der Lage, Wehen auszulösen. Nicht umsonst wird es auch in künstlich hergestellter Form in der Geburtshilfe eingesetzt, um eine Geburt einzuleiten.

Nach dem Orgasmus geht es also nicht unmittelbar los mit der Geburt, er kann aber den Startschuss geben. Übrigens hat das in Spermien enthaltene Hormon Prostaglandine auch eine wehenfördernde Wirkung. Sex bzw. Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft können also gezielt eingesetzt werden, um rund um die 40. SSW den Beginn der Geburt einzuleiten.

Masturbation unter der Geburt

Auch unter der Geburt soll Selbstbefriedigung der Mutter guttun und Geburtsschmerzen lindern. Sogar besser und effektiver als eine PDA. Das zumindest erklärte die Australierin Angela Gallo 2016 in einem Blogbeitrag zur Geburt ihres zweiten Kindes.

Weil ihre erste Geburt sich über 48 Stunden zog und PDA und Schmerzen sie komplett auslaugten, wollte Angela bei der Geburt ihres zweiten Kindes etwas anderes probieren. Mit zunehmenden Wehen, begann sie, sich selbst zu befriedigen. Rückwirkend die beste Entscheidung, wie sie selbst schrieb. Denn sie hatte weniger Schmerzen und ihr Baby war bereits nach sechs Stunden auf der Welt.

Allerdings gebar Angela ihr Kind bei einer sehr intimen Hausgeburt, nicht in einem Krankenhaus, mit wechselnden Hebammen und Ärzten in ihrem Zimmer. Aber auch wenn Selbstbefriedigung bei der Geburt keine Option für dich ist, bereits vorher, in der Schwangerschaft, trainiert Masturbieren Beckenboden und Gebärmutter und ist deshalb auch ein gutes Training für den Geburtstag deines Babys.

Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder die Hebamme kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.