Nach dem Tod von Laura Dahlmeier (†31) zeigte sich auch Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (80) bestürzt. Allerdings äußerte der 80-Jährige nun auch Kritik, nicht aber gegenüber Laura Dahlmeier. Stattdessen nahm er das Unglück der Extremsportlerin zum Anlass, um auf die aktuelle Lage in den Bergen aufmerksam zu machen.
Denn seiner Ansicht nach, seien die Leute zu leichtsinnig. Und das habe auch einen einfachen Grund. „Die Technik ist da, und je besser sie ist, umso mehr wird sie genutzt“, erklärte der erfahrene Bergsteiger im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Weiter kritisiert er: „Viele Leute starten in eine Tour und sagen: ‘Wenn ich mittags nicht dort bin, wo ich sein sollte, rufe ich den Helikopter. Der bringt mich schon wieder runter’.“
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Übt Reinhold Messner damit auch Kritik an Laura Dahlmeier? Offenbar nicht, er betonte im Interview mit dem „Bayerischen Rundfunk“ bereits, dass Laura Dahlmeier in der Lage für den Aufstieg auf den Laila Peak gewesen sei. Und auch gegenüber der „Süddeutschen“ bekräftigte der 80-Jährige seine Meinung zu Laura: „Sie war nicht überheblich. Trotzdem ist ein Unglück passiert.“
Laura Dahlmeier starb am 28. Juli in Folge eines Steinschlags nach einem Versuch den Laila Peak im Karakorum-Gebirge zu besteigen.
Unglück am Laila Peak hatte laut Messner nichts mit mangelnder Erfahrung zu tun
Was der 31-Jährigen im Karakorum-Gebirge passiert ist, hätte laut Messner jeden erfahrenen Bergsteiger treffen können. Denn Steinschläge seien immer eine Gefahr, insbesondere aufgrund des schwindenden Permafrosts.
Was Messner jedoch kritisiert, ist der Massentourismus in den Bergen. Seiner Meinung nach sei die einzige Lösung, die Berge nicht mehr zu präparieren. Man solle die Berge in ihrer Ursprungsform „ohne vorbereitete Klettersteige, ohne präparierte Pisten oder Lagerketten“ belassen. Denn das würde unerfahrene Touristen von vornherein abhalten.
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Reinhold Messner schaffte es gemeinsam mit Peter Habeler als erster Mensch ohne Sauerstoff den höchsten Gipfel der Welt, den Mount Everest (8848 m), zu besteigen.
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