Wenn Minuten zählen: Neue Hilfe bei allergischem Schock

drei Frauen sitzen bei einem Picknick im Grünen
Bei warmen Temperaturen lockt es viele Menschen hinaus ins Grüne. Doch was, wenn die Idylle plötzlich durch den Stich einer Wespe zur Lebensgefahr wird? Credit: Chris Joubert / adobe stock

Ein Sommertag, Picknick im Park, unbeschwerte Stimmung – und dann passiert es: Eine Wespe sticht zu und schon beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Was für viele unvorstellbar klingt, ist für Menschen mit schweren allergischen Reaktionen Realität. Eine sogenannte Anaphylaxie kann innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit Allergieauslösern – bspw. Insektengiften, Lebensmitteln oder Medikamenten – auftreten und ist ein Notfall: Atemnot, Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit können die Folgen sein.

Doch obwohl viele Betroffene ihre Diagnose kennen, tragen bis zu 50 Prozent1,2,3 ihr Notfallmedikament nicht konsequent bei sich. Andere zögern im Ernstfall, es zu verabreichen. Laut einer Studie wenden bis zu 70 Prozent das lebensrettende Adrenalin nicht korrekt an.4 Die Gabe von Adrenalin gilt jedoch laut medizinischen Leitlinien als wichtigste Maßnahme bei einer Anaphylaxie.5

Neue Behandlungsmöglichkeit verfügbar

Neben den Adrenalin-Pens gibt es jetzt auch andere Adrenalin Notfallprodukte. Nasales Adrenalin als neue Therapieoption kann einen Unterschied machen, denn ein Sprühstoß genügt. Das Spray ist handlich, sofort einsatzbereit, leicht zu transportieren und muss nicht besonders gelagert werden. Seine intuitive Handhabung soll die Bereitschaft zur Anwendung im Notfall erhöhen und helfen, Hemmschwellen abzubauen.

Da nasales Adrenalin verschreibungspflichtig ist, muss zuvor eine ärztliche Beratung erfolgen. Es ist zugelassen für Personen ab 30 kg Körpergewicht.

Keine Zeit zu zögern: Handeln rettet Leben

Bei Verdacht auf eine Anaphylaxie ist sofortiges Handeln gefragt. Ruft im Zweifelsfall unverzüglich ärztliche Hilfe! Denn nur durch eine frühzeitige Therapie können mögliche schwere Folgen verhindert werden.

Mehr zum Thema erfahrt ihr auf www.allergiecheck.de.

Referenzen:
1. Warren et al. Ann Allergy Asthma Immunol 2018; 121: 479-489.
2. Brooks et al. Ann Allergy Asthma Immunol 2017; 119: 467-468.
3. Curtis C et al. Ann Allergy Asthma Immunol 2014; 112: 560-562.
4. Sicherer SH et al. Pediatrics 2000; 105: 359-362.
5. Ring J, Klimek L, Worm M, Bieber T, Schäkel K, et al. Akuttherapie und Management der Anaphylaxie – S2k-Leitlinie. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 061-025. Stand: Oktober 2021.