Inhaltsverzeichnis
- Woher kommen Silberfische?
- Wovon ernähren sich Silberfische?
- Silberfische bekämpfen: Wie viele sind normal?
- Besonders schlimm: Silberfische im Schlafzimmer
- Silberfische bekämpfen: Was hilft?
- Silberfische bekämpfen: Die besten Hausmittel
- Silberfische bekämpfen: Chemisch und biologisch
- Wenn alles nichts hilft…
Stellt euch vor, ihr lauft nachts ins Badezimmer, schaltet das Licht an und seht aus den Augenwinkeln kleine Insekten in Ritzen und unter den Badezimmerschrank huschen. Ein Wort: Eklig!
Silberfische will man nun wirklich nicht in der Wohnung haben. Leider lässt es sich aber nicht immer vermeiden, weil Silberfische durch die kleinsten Ritzen schnell in die Wohnung gelangen. Deshalb verraten wir euch die besten Tipps, Tricks und Hausmittel, um Silberfische zu bekämpfen.
Woher kommen Silberfische?
Silberfische brauchen es warm. Sie halten sich in Räumen mit Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad auf. Außerdem lieben sie eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Besonders häufig trifft man sie deshalb im Bad an, aber auch die Küche, Waschküche und gerne auch Keller können von ihnen befallen werden.
In den Sommermonaten können sie sich sogar in der ganzen Wohnung ausbreiten. Entgegen landläufiger Meinung findet man Silberfische jedoch ganzjährig in der Wohnung, denn gerade im Winter, wenn es draußen kalt ist, zieht es die Insekten in warme Räume.
Dabei sind Silberfische in nahezu jedem Haushalt vorhanden. Sie kommen durch Abwasserleitungen hinein. Deshalb sind in der Regel auch Räume mit Abflüssen betroffen, wie die Waschküche, Küche, Keller oder das Bad.
Meistens sehen wir die Silberfische allerdings nicht, weil sie nachtaktiv und lichtscheu sind. Man muss sie also schon ertappen, wenn man nachts nach Hause kommt oder ins Bad geht – und dann das Licht einschaltet. Sobald man dies tut, verkriechen sie sich in Ritzen, Fugen oder hinter Fußleisten und Tapeten.
Wovon ernähren sich Silberfische?
Silberfische fressen Haare, Hautschuppen, Kleister, Baumwolle, Seide, Papier, Leinen, toten Insekten, Schimmelpilze und Milben. Insofern sind sie sogar nützlich, denn der Kot von Hausstaubmilben und Schimmelpilze können bei Menschen Allergien auslösen. Silberfische sind also eigentlich Nützlinge und müssen aus hygienischer Sicht nicht getötet werden.
Silberfische bekämpfen: Wie viele sind normal?
Eigentlich richten Silberfische keinen großen Schaden an und finden sich in jedem Haushalt. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Problematisch wird es allerdings, wenn zu viele der silbrigen Insekten in der Wohnung sind. Das empfinden wir nicht nur als eklig, es deutet auch auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hin – und das kann im schlimmsten Fall einen Schimmelbefall bedeuten. Außerdem können sie auch Bücher und Textilien beschädigen.
Das größte Problem sind aber gar nicht die Silberfische, sondern die Luftfeuchtigkeit. Senkt man die Luftfeuchtigkeit, verschwinden auch die Silberfische. Es gibt allerdings zusätzliche Maßnahmen, um Silberfische zu bekämpfen, falls man sich auch an vereinzelten Tierchen stört.
Mehr erfahrt ihr auf Onmeda.de: Insekten – nützlich, lästig oder sogar gefährlich?
Besonders schlimm: Silberfische im Schlafzimmer
Besonders unangenehm wird es, wenn sich Silberfische im Schlafzimmer ausbreiten. Einige machen ihre Nester sogar im Bett. Milben und Hautschuppen dienen ihnen dort als Nahrung. Zudem geben wir durch nächtliches Schwitzen Feuchtigkeit an die Luft und die Matratze ab, und das Bett ist auch noch schön warm – ideale Bedingungen für eine Silberfische-Brutstätte.
Silberfische im Schlafzimmer bekämpfen
Im Gegensatz zu Bad, Küche oder Keller kommen Silberfische nicht zufällig ins Schlafzimmer. Entweder liegt der Befall daran, dass nicht ausreichend gelüftet wurde oder an einem Bauproblem.
Im Schlafzimmer sollte mehrmals täglich stoßgelüftet werden. Besonders effektiv: Kreiert einen Durchzug in mehreren Räumen samt Schlafzimmer. So wird die feuchte Luft am schnellsten aus dem Raum transportiert und trockene, kühle Luft gelangt hinein.
Tipp: Ebenfalls hilfreich als vorbeugende Maßnahme kann Lavendelspray sein. So genannte Sleep Sprays, die man auf das Kissen sprüht, versprechen beim Einschlafen zu helfen. Sie enthalten meistens ätherisches Lavendelöl, das beruhigend wirkt. Es hat allerdings den netten Nebeneffekt, dass es auf Silberfische abschreckend wirkt.
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Zudem sollte das Bettgestell nach einem Befall gründlich mit Spülmittel gereinigt werden. Denkt dabei an alle noch so kleinen Ritzen. In diese legen die etwa einen Zentimeter großen Insekten ihre Eier und sie nutzen sie tagsüber auch als Versteck. Die Bettwäsche sollte außerdem bei 60 Grad gewaschen werden.
Es hilft auch, wenn die Raumtemperatur im Schlafzimmer bei unter 20 Grad liegt. Lasst aber zumindest die Zimmertür offen stehen. Das senkt die Raumtemperatur auch ein wenig und verhindert, dass sich die Luftfeuchtigkeit über Nacht zu sehr erhöht.
Zusätzlich können auch weitere Maßnahmen wie Hausmittel und chemische Mittel eingesetzt werden, um die Silberfische zu bekämpfen. Haben die Tierchen jedoch bereits die Matratze beschlagnahmt, hilft nur eine professionelle Reinigung oder ein Kammerjäger. Danach ist das Schlafzimmer allerdings eine zeitlang nicht betretbar.
Wichtig: Selbst wenn ihr die Silberfische erfolgreich losgeworden seid, kommen sie wieder, sofern die Ursache ihres Befalls nicht behoben wurde. Deshalb ist regelmäßiges Lüften auch sehr wichtig als vorbeugende Maßnahme.
Mehr erfahren: Pflanzen fürs Schlafzimmer: Diese 7 fördern ein gesundes Raumklima
Silberfische bekämpfen: Was hilft?
Wenn es darum geht, Silberfische zu bekämpfen, ist Vorbeugen das Beste, was man tun kann. Diese Maßnahmen helfen aber auch, wenn die Insekten bereits in der Wohnung sind. Achtet also auf folgende Vorbeuge-Maßnahmen:
- Zwei bis drei Mal täglich lüften (Stoßlüften bei weit geöffneten Fenstern oder Durchzug durch Querlüften erzeugen).
- Wäsche nicht bei geschlossenen Fenstern trocknen.
- Die Tür von innenliegenden Bädern offen lassen.
- Die Schlafzimmertür nachts offen lassen.
- Ritzen und Risse in Wänden oder Fliesen abdichten.
- Fugen und Ecken regelmäßig absaugen.
Extratipp: Auf Pflanzen setzen
Wusstet ihr, dass Pflanzen die Luftfeuchtigkeit regulieren können? Pflanzen im Badezimmer sehen also nicht nur schön aus, sondern können auch gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit helfen. Im Video verraten wir, welche Pflanzen gut fürs Bad geeignet sind.
Lesetipp: Ausmisten, aber richtig: Von diesen 9 Dingen habt ihr garantiert zu viele
Silberfische bekämpfen: Die besten Hausmittel
Haben sich die Silberfische erst einmal zuhause breitgemacht, ist etwas mehr nötig als bloßes Lüften. Silberfische haben nur wenige natürliche Feinde – und Spinnen will man schließlich auch nicht im Haus haben. Außerdem vermehren sie sich extrem schnell. Sie können mehrere Monate ohne Nahrung überleben und haben eine Lebensdauer von bis zu acht Jahren.
Das erklärt, warum es so schwer ist, sie loszuwerden. Wer Silberfische bekämpfen will, muss also selber ran und darf keine Zeit verlieren.
Da Silberfische durch Abflüsse in die Wohnung gelangen und nachtaktiv sind, ist die simpelste Lösung: Nachts die Abflüsse verschließen. Das kann bereits einen Teil der schuppigen Insekten fernhalten und sollte die erste Maßnahme sein.
Hausmittel gegen Silberfische: Honig und Backpulver
Wer Silberfische bekämpfen möchte, fährt gut mit Süßem. Verteilt etwas Honig auf einem Stück Pappe und nutzt dieses als Falle. Die Tierchen bleiben kleben und ihr könnt das Stück Pappe einfach entsorgen.
Ebenfalls effektiv, aber radikal: Vermischt Zucker und Backpulver und verteilt es auf einem Stück Papier oder in den Fugen. Die Silberfische essen das Pulvergemisch und sterben im Anschluss. Dies ist allerdings ein grausamer Tod, denn das Backpulver quillt in ihren Mägen stark auf.
Silberfische bekämpfen: Falle bauen mit Kartoffeln
Weniger grausam: Baut eine Falle aus einer ausgehöhlten, aufgeschnittenen Kartoffel in einer Tüte. Silberfische lieben Kohlenhydrate in unterschiedlichster Form. Sie versammeln sich um die Kartoffel, sodass ihr am nächsten Tag die Tüte nur noch verschließen und entsorgen müsst.
Lavendel als Hausmittel gegen Silberfische
Ein weiteres effektives und für uns Menschen angenehmes Mittel, um Silberfische zu bekämpfen ist Lavendel. Lavendel wirkt auf viele Insekten wie ein Fernhaltemittel, weil sie den Duft hassen. Mischt ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl (hier bei Amazon shoppen*) ins Putzwasser, mit dem ihr den Boden wischt.
Ebenfalls effektiv: Ein Aroma-Diffusor, in den ihr ätherisches Lavendelöl gebt. Der Raumluftbefeuchter wirkt erst einmal kontraproduktiv, so lange er jedoch nicht in einem geschlossenen Raum über Nacht läuft, versprüht er den Lavendel-Duft im ganzen Haus. So dringt der Duft auch in alle Ritzen und Spalten.
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Auch effektiv: Zitronenduft. Genau wie Lavendel hassen Silberfische auch Zitronenduft. Vermischt etwas Wasser mit Zitronensaft und sprüht das Gemisch auf die Flächen, auf denen ihr Ungeziefer vermutet. Aber Vorsicht: Zitronensäure kann empfindliche Oberflächen angreifen.
Mehr erfahren: Omas Hausmittel: Die solltest du IMMER zuhause haben!
Wichtig: Alle Mittel, die ihr zum Silberfische bekämpfen einsetzt, müsst ihr mit vorbeugenden Maßnahmen kombinieren. Wenn die Räume feucht und warm sind, werden die Insekten immer wieder kommen. Sämtliche Hausmittel dienen lediglich der Symptombekämpfung. Ihr müsst parallel auch die Ursache beheben, indem ihr für ein gutes Raumklima sorgt.
Silberfische bekämpfen: Chemisch und biologisch
Wenn alle Hausmittel nicht helfen, bleibt nur noch der Weg über Produkte zur Beseitigung von Silberfischen. Es gibt auch eine Reihe Produkte ohne Gift. Eine Möglichkeit sind Fallen. Dabei gibt es Klebe- und Köderfallen.
Klebefallen verwenden meist Leim, das die Insekten gerne fressen. Schöner anzusehen sind allerdings Köderfallen. Meist handelt es sich um Köderdosen, die ein Insektizid enthalten, das mit Zucker und Stärke vermischt wird. Die Köderdose (hier bei Amazon bestellen*) kann einfach unter Schränken versteckt werden. Silberfische fressen das Insektizid und ziehen sich dann in ihr Versteck zurück, wo sie schließlich sterben.
Außerdem gibt es noch die Möglichkeit Insektensprays einzusetzen. Viele sind jedoch chemisch und können nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch für Mensch und Tier gefährlich werden. Es gibt jedoch auch Fernhaltesprays, die biologisch abbaubar sind und Silberfische nicht töten, sondern wirklich nur fernhalten.
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Wenn alles nichts hilft…
Wenn ihr alles nur Erdenkliche schon versucht habt, um die Silberfische zu bekämpfen, kann es auch ein Bauproblem sein. Marode Wasserrohre, schlechte Dämmung, lose Tapeten und auch Schimmel im Mauerwerk locken die Tierchen an.
Wenn eine dieser Ursachen gegeben ist, werdet ihr immer wieder mit Silberfischen zu kämpfen haben. Egal, wie gut ihr lüftet, putzt oder welche Mittel ihr gegen die Insekten einsetzt.
Bei einem starken Befall bleibt im ersten Schritt nur die Hilfe eines Kammerjägers. Je nach Befall kann die Behandlung mehrere Tage in Anspruch nehmen und 50-150 Euro kosten. Im Anschluss sollte jedoch nach Feuchtigkeitsschäden gesucht werden, um diese zu reparieren und zu verhindern, dass die Silberfische wiederkommen.