Schmetterlingsflieder (Buddleja) gehört zu den beliebtesten Ziersträuchern der Deutschen. Zwar lockt er mit seinem Nektar Falter und andere Fluginsekten in Scharen an, doch wirklich insektenfreundlich ist die Pflanze nicht.
Der Grund: Die Raupen vieler Schmetterlingsarten fressen die Blätter nicht. Deshalb legen die Fluginsekten ihre Eier selten auf der Pflanze ab. Das wiederum sorgt dafür, dass weniger Vögel den Garten bevölkern. Schmetterlingsflieder ist dazu noch eine invasive Art, die die heimische Pflanzenwelt stören kann.
Wenn du Schmetterlinge und Vögel in den Garten locken und der Natur einen Dienst erweisen möchtest, solltest du besser andere Pflanzen setzen. Nämlich die, die gleichzeitig den Faltern und ihren Raupen als Nahrung dienen. Hier kommen vier schmetterlingsfreundliche Stauden.
1. Fetthenne
Mit ihren großen rosa bis rosaroten Blütentellern erfreut die Fetthenne nicht nur Gartenbesitzer*innen von August bis in den Oktober hinein. Auch Schmetterlinge lieben den Nektar der robusten Pflanze.
Die Raupen des Apollofalters, übrigens der Schmetterling des Jahres 2024, brauchen die saftigen Blätter der Staude sogar zum Überleben.
Da es sich bei den Apollo-Schmetterlingen um eine in Europa stark gefährdete Art handelt, tust du beim Pflanzen von Fetthenne in deinen Garten direkt auch etwas für den Artenschutz.
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2. Disteln
Disteln, wie die Mannstreu, die Ringdistel oder die Kratzdistel sind stachelige Schönheiten, die nicht nur Besitzer*innen von Naturgärten zunehmend erfreuen. Die Gewächse machen mit ihren pinken, blauen oder silbernen Kugeln im Beet richtig was her und locken Schmetterlinge in Scharen an.
Besonders gern machen es sich der Distelfalter auf der Pflanze gemütlich und laben sich an ihrem Nektar. Diese Schmetterlingsarten legen auch bevorzugt ihre Eier auf der Pflanze ab.
3. Phlox
Phlox, auch unter dem Namen Flammenblume bekannt, gehört zu den üppigsten und farbenprächtigsten Stauden in unseren Gärten.
Die leuchtenden Farben ziehen unser Auge und Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge oder den großen Schwalbenschwanz magisch an. Den Aurorafaltern dient die hübsche Staude als Nahrungsquelle für ihre Raupen.
Phlox zieht einen sonnigen bis halbschattigen Standort vor und wächst besonders gut auf lockerem, nährstoffreichem Boden.
4. Thymian
Thymian schmeckt nicht nur uns, sondern auch Schmetterlingen! Das mediterrane duftende Kraut blüht von Mai bis Oktober und gehört damit zu den Dauerblühern im Beet.
Ein wahrer Festschmaus für Insekten, die sich zuhauf an den kleinen lila Blüten laben. Den Raupen der kleinen Bläulingen dient Thymian als Fraßpflanze.
Das Tolle an Thymian: Er ist recht dankbar und verträgt auch pralle Sonne und karge Böden. Ihn kannst du auch prima als blühenden und insektenfreundlichen Bodendecker einsetzen.
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Experten-Tipp für mehr Schmetterlinge im Garten
Ich habe auch mit Mattias Nemeth über das Thema Schmetterlinge im Garten gesprochen. Er ist Experte für insektenfreundliche Gärten und Fachredakteur bei Landidee.de.
Sein Tipp, um den Garten schmetterlingsfreundlicher zu gestalten, ohne ihn komplett neu anlegen zu müssen:
„Wenn du Schmetterlingsflieder im Garten hast, dann solltest du unterhalb des Strauchs Brennnessel-Arten, Wiesenschaumkraut oder Knoblauchrauke pflanzen. Auf diese heimischen Pflanzen legen Schmetterlinge gerne ihre Eier ab. So wird dein Garten tierfreundlicher.“
Du interessierst dich fürs Gärtnern? Dann schau doch mal auf unserer neuen Webseite LandIDEE.de vorbei. Unsere Experten-Redaktion teilt dort ihre persönlichen Tipps und Tricks und wichtiges Pflanzenwissen, damit dein Garten noch schöner und dein Daumen noch grüner wird!
Wenn du mehr zum Thema erfahren möchtest, dann empfehle ich dir auch die Informationen der Naturschutzorganisation BUND oder die Artikel des Bundesamts für Naturschutz.