Inhaltsverzeichnis
- Bürger halten Preise für übertrieben
- Vor allem Großstädte sind betroffen
- Uni Freiburg erwartet Anstieg bis 2060
- Ferienhäuser immer beliebter
Ob ein kleines Haus im Grünen oder eine Eigentumswohnung – trotz der Corona Pandemie wird Wohnraum immer teurer.
So hatten jüngst Experten vermutet, dass durch die erhöhte Anzahl der Kurzarbeiter und der gestiegenen Arbeitslosigkeit zumindest mit einer Preisdelle gerechnet werden kann. Doch auf die Immobilienpreise scheint das bislang keine Auswirkungen zu haben. Im Gegenteil.
Bürger halten Preise für übertrieben
In einer Umfrage von Block Builders sind 37,8 Prozent der Bundesbürger der Ansicht, dass die derzeitigen Immobilienpreise deutlich überbewertet sind. Weitere 25,7 Prozent halten die Preise für eher überwertet.
Während immerhin knapp 20 Prozent der Bundesbürger die aktuellen Kaufpreise als angemessen beurteilen, bleibt lediglich ein kleiner Rest von 2,1 Prozent, welcher die Lage als deutlich unterbewertet einstuft.
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Vor allem Großstädte sind betroffen
Auch die Deutsche Bundesbank war jüngst zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Trend zu überhöhten Immobilienpreisen vor allem in den Großstädten deutlich verschärft habe.
So gebe es Anzeichen dafür, dass „die markanten Preisüberreibungen auf den städtischen Wohnungsmärkten während der Coronavirus-Pandemie etwas zunahmen“.
Demnach werden städtische Eigentumswohnungen wie auch Häuser etwa 15 bis 30 Prozent über Wert angeboten und verkauft. Wie eine Statistik von Block Builders zeigt, scheint vor allem das Ruhrgebiet sowie der Osten Deutschlands betroffen zu sein.
So stieg der Preis von Eigentumswohnungen in Essen zwischen Anfang 2020 und 2021 um ganze 28 Prozent. Dicht gefolgt von Hannover mit 23 Prozent und Dresden mit 20 Prozent. Auch der Kaufpreisanstieg in weiteren deutschen Großstädten bewegte sich zwischen 7 und 18 Prozent. Stuttgart bildet mit einem Preisanstieg von lediglich 2 Prozent das Schlusslicht.
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Uni Freiburg erwartet Anstieg bis 2060
Die Uni Freiburg prognostiziert einen fortlaufenden Preisanstieg von deutschen Immobilien bis 2060. Aufgrund der „ausdauernden Nachfrage“ sei vor allem Wohnraum in begehrten Lagen, vorrangig im Süden Deutschlands, besonders betroffen.
Gründe hierfür sind die internationale Migration sowie der Trend zu kleineren Haushalten. Auch ein geringes Immobilien-Angebot und die Zunahme der Wohnfläche pro Person sorgen für immer weiter steigende Preise.
Eine Infografik der Uni Freiburg zeigt zudem auf, dass ein Bundesbürger derzeit auf ca. 45 qm lebt. Im Jahr 2030 sollen es dann schon knapp 50 qm sein.
Block Builders-Analyst Raphael Lulay fasst die derzeitige Lage passend zusammen: „Ein geringes Angebot trifft auf eine große Nachfrage, welche insbesondere in beliebten Regionen ungeachtet des demographischen Wandels womöglich auch in den kommenden Jahrzehnten nicht gedeckt werden kann.“
Ferienhäuser immer beliebter
Mit dem Preisanstieg auf dem deutschen Wohnungsmarkt, steigt auch die Nachfrage an Ferienhäusern. Der Google-Trend-Score für „Ferienhaus kaufen“ liegt aktuell bei 81.
Das relative Suchvolumen für „Ferienhaus Italien kaufen“ stieg sogar um 600 Prozent an. Auch Ferienwohnungen auf Rügen mit einem Anstieg von 300 Prozent und Bayern mit 190 Prozent stehen hoch im Kurs.
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Immobilien-Besitzer dürfte die Entwicklung freuen. Wer allerdings zuletzt weniger von den Preisanstiegen profitierte, das sind Anteilseigner von Immobilien-Konzernen. Im 12-Monats-Rückblick legte der DAX nämlich deutlich mehr zu, als die Kurse von Vonovia und Deutsche Wohnen.