Wenn sich morgens nach einer kalten Nacht Kondenswasser an der Scheibe niederschlägt, dann ist das ein echtes Alarmzeichen. Es zeigt, dass sich zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft befindet. Die Folge kann Schimmel in der Wohnung sein.
In den meisten Fällen steckt ein ganz bestimmter Fehler hinter der Misere, den die meisten von uns machen.
Fehler beim Wäschetrocknen sorgt für zu hohe Luftfeuchtigkeit
Zum Trocknen der Kleidung nutzen viele einen herkömmlichen Wäscheständer statt eines Wäschetrockners. Doch in bestimmen Räumen kann die Feuchtigkeit der Wäsche extreme Schimmelgefahr mit sich bringen.
Vor allem in nicht beheizten und schlecht belüfteten Zimmern sorgt Feuchtigkeit für ein erhöhtes Schimmelrisiko. Denn die Feuchtigkeit kann so nicht von der Heizluft aufgenommen werden, sondern sammelt sich an den Fenstern und Wänden. Die Folge ist nicht selten gesundheitsschädlicher Schimmel.
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Diese Zimmer sind für den Wäscheständer tabu
Ein unbeheizter Keller oder ein Bad ohne Fenster sind äußerst ungeeignet, um dort nasse Wäsche zu trocknen. Auch Schlaf- und Kinderzimmer sind zum Wäschetrocknen absolut ungeeignet.
Denn durch das Schwitzen und Atmen im Schlaf, ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft bereits erhöht. Ein zusätzlicher Wäscheständer würde hier das Schimmelrisiko immens in die Höhe treiben. Wenn sich an euren Fenstern im Schlaf- und/oder Kinderzimmer über Nacht Kondenswasser sammelt, ist das ein echtes Warnzeichen.
Wichtig ist dann, zweimal am Tag ausgiebig zu lüften, um die feuchte Luft nach draußen und trockene Luft nach drinnen zu befördern. Öffnet dazu die Fenster komplett und lasst sie ca. zehn Minuten offen. Am effektivsten ist das Lüften, wenn ihr gegenüberliegende Fenster bzw. Türen öffnet.
Ihr solltet außerdem nicht komplett aufs Heizen verzichten. Wählt am besten die Nachteinstellung an eurem Heizkörper aus. Um Heizkosten zu sparen, solltet ihr regelmäßig die Heizung entlüften.
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Was hilft gegen zu viel Feuchtigkeit in der Luft?
Wer die Wäsche nur in den Wohnräumen trocknen kann oder das Kondenswasser-Problem auch ohne Wäscheständer partout nicht in den Griff bekommt, kann sich mit einem Luftentfeuchter (z. B. hier bei Amazon*) behelfen. Sie beugen zwar Schimmel vor, weil sie die überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft ziehen, verbrauchen dabei aber leider viel Strom.
Um die Luftfeuchtigkeit in euren Räumlichkeiten zu kontrollieren, empfiehlt die Verbraucherzentrale die Nutzung eines Hygrometers (z. B. hier bei Amazon*). Es zeigt den Feuchtigkeitsgrad der Luft in Prozent an. Die Feuchte sollte nicht mehr als 60% betragen, da sonst das Schimmelrisiko stark ansteigt.
Ist die Luftfeuchtigkeit nach einer kalten Nacht sehr hoch, solltet ihr erst die Heizung abdrehen, für rund 10 Minuten stoßlüften, also alle Fenster komplett öffnen, dann die Fenster schließen und die Heizung wieder aufdrehen.
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Kondenswasser morgens immer abwischen
Um die Raumluft von der überschüssigen Feuchtigkeit zu befreien, ist es wichtig, dass ihr das Kondenswasser an den Scheiben restlos wegwischt. Nutzt dazu einfach einen sauberen Lappen oder ein sauberes und trockenes Geschirrhandtuch.
Lasst ihr das Wasser auf den Scheiben, würde es durch die Heizungsluft erneut verdunsten und sich nachts wieder niederschlagen. Diesen Kreislauf müsst ihr durchbrechen. Wischen und Lüften lautet deshalb die allmorgendliche Routine, um Schimmel in den Wintermonaten vorzubeugen.
Lüften, Wäschetrockner und trotzdem nasse Fenster?
Manchmal wirkt es wie verhext: Man lüftet perfekt, nutzt Wäschetrockner statt Wäscheständer, hat einen Luftentfeuchter und trotzdem sammelt sich über Nacht Wasser am Fenster. In diesem Fall liegt die Schuld nicht bei euch, ihr tut alles, was ihr könnt.
Schuld sind die zu gut isolierten Fenster. Was paradox klingt, ist ein relativ neues Problem. Denn gerade in sehr gut gedämmten Neubauten mit Fenstern nach neuestem Standard kommt es häufig zu Schimmelproblemen wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit. Die Fenster sind schlichtweg so dicht, dass es zu keiner Belüftung mehr kommt. Das tägliche Stoßlüften reicht dann nicht mehr aus.
Wichtig ist in diesem Fall, euren Vermieter zu informieren, falls ihr zur Miete wohnt. Dieser kann eine Fensterfirma beauftragen, die sich das Problem anschaut. In manchen Fällen werden nachträglich Lüftungsschlitze in die Fensterdichtungen gemacht. Auch wenn ihr Eigentum besitzt, solltet ihr euch fachmännische Beratung ins Haus holen, damit es nicht zu Schimmel kommt.