Inhaltsverzeichnis
- Brauchen Kinder ein Handy?
- Das erste Handy: Wie alte sollte ein Kind sein?
- Handy für Kinder: Worauf sollten Eltern achten?
- Smartphone für Kinder: Auch eine Frage der Kosten
- Android oder iOS: Welches Gerät eignet sich für Kinder?
- Handy für Kinder altersgerecht einrichten
- Warum ein Handy (neben dem eigentlich Zweck) noch nützlich für Kinder sein kann
Auf dem Handy checken wir Mails, verschicken WhatsApp Nachrichten oder ergoogeln Dinge. Schon kleine Kinder sehen, dass Mama, Papa, ältere Geschwister oder auch die Großeltern täglich damit zu tun haben und das zuweilen auch über längere Zeit. Da kann der Wunsch nach einem eigenen Smartphone schon früh aufkommen.
Tatsächlich besagt die Statistik des IZI (Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen), dass bei den 13 bis 15-jährigen ganze 95 Prozent ein eigenes Handy besitzen. Bei den 10 bis 12-Jährigen haben bereits 86 Prozent ein eigenes Smartphone und sogar schon 21 Prozent der 6 bis 9-Jährigen besitzen ihr eigenes Handy.
Aber brauchen schon Grundschulkinder ein Smartphone? Wann ist der richtige Zeitpunkt für das erste eigene Telefon und worauf sollten Eltern achten?
Brauchen Kinder ein Handy?
Aus elterlicher Sicht ist es natürlich nachvollziehbar, warum man ein Handy fürs Kind anschafft. Sie werden größer, verabreden und treffen sich allein mit Freunden, sind den ganzen Nachmittag unterwegs und man fragt sich schon ab und zu, was sie wohl so treiben. Irgendwie vermittelt das Smartphone ein bisschen Sicherheit, denn im Falle eines Falles kann das Kind anrufen und wenn etwas ist, sind Mama und Papa schnell zur Stelle.
Soweit zumindest die Theorie. Denn wenn wir ehrlich sind, dann wissen wir, dass das Handy für Kinder eine ganz andere Bedeutung hat. Zum einen ist da der soziale Druck. Wenn alle in der Klasse schon ein Handy haben, steht auch das letzte Kind irgendwann bei seinen Eltern und bettelt darum.
Dann ist da noch die Sache mit den Apps, Spielen oder Videos, die selbstverständlich gut bei Kindern ankommen. Auf dem Weg zur Schule spielen, in der Pause und am Nachmittag schnell ein Video gucken, für Kinder ist das eine traumhafte Beschäftigung. Aber genau da lauern auch die Gefahren.
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Das erste Handy: Wie alte sollte ein Kind sein?
In unserer heutigen Zeit ist es eine utopische Vorstellung, sein Kind bis zu einem bestimmten Alter von Technik wie Handy, Tablet und PC fernzuhalten. Ganz im Gegenteil sogar. Vielmehr sollten Eltern heute darauf bedacht sein, ihren Kindern den verantwortungsvollen Umgang damit beizubringen. Sie sollten ihnen erklären, wie man sich im Internet bewegt, was man machen kann, wovon man die Finger lassen sollte und auch, wo eventuelle Gefahren lauern.
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Generell gilt natürlich, dass Eltern darüber entscheiden, wann ihr Kind ein Handy bekommen sollte. Im Grundschulalter ist ein Handy für Kinder schlichtweg nicht nötig. Sie werden oft zur Schule gebracht, sind anschließend in der Nachmittagsbetreuung und werden dann von den Eltern abgeholt oder treffen diese zu Hause.
Ab 10 Jahren kann man ein Handy anschaffen
In einem Alter von ungefähr zehn Jahren, also mit dem Wechsel von der Grund- in eine weiterführende Schule, kann man seinem Kind auch ein Handy kaufen. In diesem Alter sind die meisten Kinder selbstständig unterwegs, auf dem Spielplatz, im Park oder mit dem Rad zu Freunden. Es kann ihnen und den Eltern eine gewisse Sicherheit geben, erreichbar zu sein. Außerdem lassen sich Handys mit der entsprechenden Software auch orten, und so können besorgte Eltern sich zusätzliche Sicherheit verschaffen.
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Handy für Kinder: Worauf sollten Eltern achten?
Dennoch sollten Eltern für die Benutzung des Handys Regeln aufstellen. Für jüngere Kinder unter zehn Jahren kann man eine Art ‚Notfalltelefon‘ einführen. Sogenannte Kinderhandys haben keinen Internetzugang, unzählige Spiele oder Apps, sondern mit ihnen kann man ausschließlich telefonieren.
Smartphones hingegen sind nicht nur Telefone, sondern sie ermöglichen so viel mehr. Fotos, Apps, Spiele, der Internetzugang, all die Funktionen sollten dem Kind nicht einfach in die Hand gedrückt werden. Eltern sollten gemeinsam mit dem Kind besprechen, welche Funktionen sinnvoll sind, wie sie mit Bildern und persönlichen Informationen umgehen und wie sie sich anderen gegenüber verhalten, auf Social Media Plattformen, in Chats oder in Messenger-Gruppen.
Auch die Zeit, die Kinder ihrem Smartphone widmen, sollte nicht unbegrenzt sein. So sollten Zwölfjährige das Handy nicht länger als 45 Minuten täglich nutzen, bei 14-Jährigen darf es auch eine Stunde sein. Auch wann das Handy genutzt werden darf, sollte besprochen werden. Beim Essen und beispielsweise in der Schule sollte das Handy mindestens auf lautlos gestellt werden.
Smartphone für Kinder: Auch eine Frage der Kosten
Die Kosten, die ein Handy für Kinder verursacht, müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Für die erste Zeit empfiehlt sich eine Prepaid-Karte, bei der die Ausgaben besser kontrolliert und in Grenzen gehalten werden können. Denn ist die Karte leer, kann man nicht mehr einfach so telefonieren oder das Internet nutzen. Auch kann man mit seinem Kind vereinbaren, dass es sich an den Kosten, die ein Handy verursacht, beteiligt. So lernt es einen verantwortungsvollen Umgang damit.
Eltern sollten zudem darauf achten, mit positivem Beispiel voranzugehen. Wenn Mama und Papa auch in jeder freien Sekunde das Handy in der Hand haben, sendet das ein falsches Signal an das Kind.
Android oder iOS: Welches Gerät eignet sich für Kinder?
Handys können, je nach Marke bzw. Betriebssystem, viele hundert Euro kosten. Da die kleinen Minicomputer aber recht stoß- und sturzanfällig sind und in Kinderhänden schnell mal kaputtgehen, ist es ratsam, seinem Kind nicht unbedingt das neueste iPhone zu schenken, sondern lieber ein günstigeres Android-Modell. Oder man überlässt dem Nachwuchs sein altes Handy.
Das Gute ist, dass auch Smartphones, die im Preis bis 100 Euro liegen, heute bereits viele Funktionen haben, die auch Marken-Handys besitzen. Die Kamera bei einem einfachen Android Handy macht vielleicht keine grandiosen Bilder, für schnelle Fotos des Nachwuchses reichen sie aber allemal. Auch was Speicher- und Akku-Laufzeit betreffen, sind günstigere Geräte nicht unbedingt schlechter.
Handy für Kinder altersgerecht einrichten
Kinder sollten natürlich wissen, wie sie sich im Internet bewegen und welche Daten sie preisgeben können bzw. niemals preisgeben sollten. Eltern sollten deshalb unbedingt über soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, TikTok und Co. sprechen und mit ihren Kindern klären, was sie dürfen und nicht dürfen.
So sind beispielsweise die drei genannten Netzwerke und die dazugehörigen Apps erst ab einem Alter von 13 Jahren zulässig. Bei der Anmeldung gibt es aber lediglich eine Altersabfrage, nicht jedoch eine Überprüfung. Erklärt man den Kindern schon vorher, wo die Gefahren dieser Netzwerke liegen und was es zu beachten gilt, widerstehen sie dem Drang „da mitmachen zu müssen“ vielleicht ein bisschen leichter.
Der Umgang mit sozialen Netzwerken, aber auch mit Messenger-Diensten und Apps sollte deshalb unbedingt mit dem Kind geklärt werden.
Tipp: Trotzdem sollten Eltern dem Drang widerstehen, einfach mal das Handy des Kindes zu durchforsten (und evtl. nicht erlaubte Inhalte zu löschen). Das ist nicht nur ein Eingriff in die Privatsphäre des Kindes, sondern auch ein großer Vertrauensbruch.
Nutzt Familien-Apps
Um sein Kind vor ungewünschten Inhalten, Apps oder Spielen zu schützen, kann man Familien-Apps nutzen, die die Zugriffs- bzw. Download-Rechte auf Apps, Spiele oder Hörbücher, aber auch die Handynutzungsdauer regeln.
Darüber lässt sich beispielsweise einstellen, dass das Kind nicht mehr als eine Stunde am Tag am Handy spielen darf. Es lässt sich einstellen, dass App-Käufe immer nur dann möglich sind, wenn die Eltern vorher ihr Okay geben (man erhält als Eltern eine Nachricht, dass ein ‚Kauf‘ angefragt wurde). Und es lassen sich auch ‚Ruhezeiten‘ festlegen, in denen das Handy einfach nicht nutzbar ist, so zum Beispiel zur Schlafenszeit.
Warum ein Handy (neben dem eigentlich Zweck) noch nützlich für Kinder sein kann
Das Smartphone ist längst viel mehr als ein Telefon, mit dem wir überall erreichbar sind. Es ist genau genommen ein kleiner Computer, den wir alle mit uns herumtragen. So haben wir immer einen Taschenrechner dabei (Gruß an alle Mathelehrer*innen!), ein Wörterbuch und ein Lexikon mit unendlichem Wissen. Nachrichten aus aller Welt sind in wenigen Sekunden in unseren Taschen, genauso wie unsere Freunde und Familie immer nur einen Klick entfernt sind.
Ein Handy kann deshalb auch von großem Nutzen für unsere Kinder sein. So sind beispielsweise Lern-Apps für Sprachen, Mathe und Deutsch eine super Alternative zum stupiden Lernen aus dem Lehrbuch. Auch Plattformen wie zum Beispiel Youtube, noch besser YouTube kids, bieten viele Möglichkeiten, Lerninhalte zu üben, zu begreifen oder zu vertiefen.