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Sexpraktik Petting: Warum es weit mehr als nur ein Vorspiel ist

Petting: So kann die Sexpraktik dein Liebesleben bereichern.
Petting: So kann die Sexpraktik dein Liebesleben bereichern. Credit: GettyImages

Wer denkt, Petting sei nur was für Teenies, der irrt gewaltig. Petting kann für jeden eine aufregende Bereicherung beim Sex sein. Warum Streichel-Sex extrem gut sein kann und was ihr alles dazu wissen solltet.

Inhaltsverzeichnis

Petting: So kann die Sexpraktik dein Liebesleben bereichern.

Sexpraktik Petting: Warum es weit mehr als nur ein Vorspiel ist

Was genau ist Petting?

Petting ist eine schöne und intime Sache und klar, es ist sicher auch ein guter Einstieg für sexuell noch unerfahrene Paare, die das erste Mal noch vor sich haben. Denn beim Sex ohne Penetration kann man sich langsam herantasten aneinander.

Die Bezeichnung Petting für diese Spielart, sagt bereits worum es geht, denn Petting kommt vom Englischen Ausdruck „to pet“ und bedeutet übersetzt „liebkosen, streicheln“.

Es geht also in erster Linie um Berührungen mit den Händen. Aber nicht nur, denn Petting kann alle möglichen Spielarten beim Sex umschreiben – alle, nur eben nicht den wie man fälschlicherweise sagt „richtigen“ Sex, also Sex mit Penetration. Und damit ist nicht nur die klitorale Penetration gemeint, sondern auch die anale und orale. Denn natürlich ist Sex mehr als rein raus und guter Sex muss nicht immer penetrativ sein. Und genau deshalb ist Petting eben weit mehr als nur ein Vorspiel oder ein Einstieg ins Sexleben für Teenager.

Was genau macht man beim Petting?

Beim Petting streicheln sich beide Partner gegenseitig, egal ob abwechselnd oder gleichzeitig. Aber es geht auch um Berührungen mit den Lippen, der Zunge usw. Liebkost wird der gesamte Körper des Partners, letztlich aber natürlich auch bzw. vor allem der Intimbereich. Denn klar: Auch Petting zielt darauf ab, den anderen zu erregen und – wenn man mag – zum Orgasmus zu bringen.

Weil es beim Petting um das Spiel mit der Erregung geht, um fummeln, fingern, knutschen und anfassen, wird es auch gerne als Vorspiel für den eigentlichen Sex angesehen. Es kann aber auch gut sein, dass es „nur“ beim Petting bleibt. Und das ist gar nicht mal so wenig. Denn der „Streichelsex“ kann, wenn er gut gemacht ist, zum Höhepunkt führen und absolut hot sein.

Video: Nachgefragt: Schwanger durch Petting?

Petting: So kann die Sexpraktik dein Liebesleben bereichern.

Nachgefragt: Schwanger durch Petting?

Necking, Petting, Heavy Petting: Was ist der Unterschied?

Petting ist nicht gleich Petting. Es gibt verschiedene Spielarten mit jeweils eigenen Bezeichnungen. Hier eine kleine Übersicht:

Necking:
Beide liebkosen sich, die Zärtlichkeiten beziehen jedoch nicht den Intimbereich des Partners mit ein, sondern bleiben etwas „braver“, so können Gesicht, Arme, Oberkörper, Brüste liebkost werden – Vagina, Klitoris, Hoden und Penis sind außen vor.

Soft Petting:
Beide Partner fassen sich gegenseitig an und erregen sich, indem sie die erogenen Zonen des anderen stimulieren, also fassen sie sich auch im Genitalbereich an. Beide bleiben dabei jedoch meist angezogen, denn es geht eher um ein bisschen fummeln, nicht darum, den anderen heftig zu erregen oder gar zum Orgasmus zu bringen.

Heavy bzw. Hard Petting:
Beide Partner stimulieren sich gegenseitig bis zum Orgasmus, letztlich ist alles erlaubt, also auch der Handjob für ihn, das Fingern von ihr etc., nur eben keine klassische Penetration.

Warum Petting Paaren helfen kann

Es gibt viele Gründe für Petting. Und es ist für alle Altersklassen und für alle Erfahrungsstufen gleichermaßen spannend.

Petting für jüngere Paare:
Petting macht aus mehreren Gründen Sinn. Zum einen für jüngere Paare, die noch keinen wirklichen Sex haben möchten, sich aber durch das miteinander Schmusen und Fummeln einander annähern können und so herausbekommen, was den anderen erregt, welche erogenen Zonen er hat und wie weit man gehen kann oder darf.

Zudem ist es eine Möglichkeit für Paare, die keinen Sex vor der Ehe haben möchten oder dürfen bzw. die auf ihre Jungfräulichkeit achten möchten.

Petting für erfahrene Paare:
Aber auch für jedes andere Paar ist Petting eine super Sache. Denn es bringt einander näher. Viele Paare, die vielleicht eingefahrene Routine-Sex miteinander haben, wissen gar nicht, wie vielfältig die Lust des Partners oder der Partnerin sein kann. Also was ihn*sie alles erregt und welche neuen Entdeckungsmöglichkeiten es gibt.

Wer vielleicht am Anfang der Beziehung noch für bestimmte Sexpraktiken und Spielarten nicht bereit war, ist nach einiger Zeit miteinander vielleicht durchaus offen für Neues und hat nur noch nicht die Gelegenheit gehabt, es für sich zu entdecken, beispielsweise eine Prostatamassage, Tantra oder ähnliches. Es geht darum, das eigene Spektrum der Verführungstechniken zu erweitern und da ist Petting durchaus eine spannende Möglichkeit, die man perfekt ins Liebesspiel einbauen kann.

Nur weil man in der ersten Kennenlernphase vielleicht nicht alles ausgetestet hat, was einander anmacht, muss das ja nicht heißen, dass man den Körper des anderen nicht noch weiterhin neu entdecken kann. Und da kann Petting durchaus ein guter Weg sein, zu experimentieren.

Tipp: Vor allem mit der Stop-and-go Technik kann Petting unfassbar hot sein. Will heißen: Immer, wenn der Partner oder die Partnerin kurz davor ist zu kommen, mit der Bewegung innezuhalten und den anderen zappeln lassen. Das wirkt garantiert extrem luststeigernd.

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Petting als Vorspiel

Zudem ist Petting ein super Vorspiel, das man beispielsweise beim Knutschen auf der Couch anfangen kann und dann bis zu Ende spielt. Will heißen: Mit Sex und Orgasmus und allem drum und dran. Petting kann Verführung in Perfektion sein, wenn aus einem zarten Kuss plötzlich mehr wird und einer den anderen anfasst und nach Strich und Faden verführt. Und zwar so langsam, wie es eben beim Petting vor sich geht. Das kann man durchaus zelebrieren, und sollte es nicht als Teenie-Sex abtun.

Petting für ältere oder Menschen mit körperlichen Problemen:
Für wen Petting noch super ist? Nun, für all jene, die Probleme mit dem penetrierenden Sex haben. Sei es, weil sie grundsätzlich Schmerzen haben, weil eine erektile Dysfunktion vorliegt oder Scheidentrockenheit, weil sie Schmerzen während der Penetration haben oder es andere Gründe gibt, weshalb Sex mit Penetration unangenehm oder gerade nicht möglich ist.

Deshalb: Verteufelt Petting nicht vorschnell als Kinderkram. Petting kann extrem hot sein – entscheidend ist, was beide daraus machen.

Kann man sich beim Petting mit Krankheiten anstecken?

Da man sich schon recht nah kommt, kann es durchaus passieren, dass man sich mit einer Geschlechtskrankheit wie Tripper, Syphilis oder Chlamydien ansteckt. Eine HIV-Infektion ist extrem selten, je nachdem, wie man mit den Körperflüssigkeiten des anderen in Kontakt kommt, kann es jedoch auch passieren. Deshalb gilt hier wie bei jedem anderen Sex auch: Checkt, ob ihr beide gesund seid, bevor ihr auf Tuchfühlung geht. Mehr dazu: Schütze dich! DAS musst du über sexuell übertragbare Krankheiten wissen

Kleiner Hinweis zum Schluss: Natürlich steht es jedem frei, das schön zu finden, was ihm gefällt und niemand sollte sich von irgendwelchen Vorgaben eingeengt fühlen. Letztlich sollten wir Diversity leben, statt irgendeinem Ideal oder einer Uniformität hinterherzulaufen. In diesem Sinne: Fühlt euch frei, so zu sein, wie es euch richtig erscheint.