Inhaltsverzeichnis
- Trockene Scheide: Wenn der Kopf nicht mitmacht
- Trockene Scheide: Die Symptome
- Psychische Ursachen einer trockenen Vagina
- Biologische Ursachen einer trockenen Scheide
- Ganz offen drüber sprechen
- Trockene Scheide: Was kann man selbst tun?
- Fehler bei der Intimhygiene vermeiden
- Trockene Scheide: Wann zum Arzt?
Die Annahme Scheidentrockenheit trete nur bei Frauen auf, die die Wechseljahre durchleben ist falsch. Jucken oder Brennen und Trockenheitsgefühl im Intimbereich ist alles andere als angenehm und kann auch in jungen Jahren bereits auftreten. Es kann viele verschiedene Ursachen für eine trockene Scheide geben, wie übertriebene Hygiene, Erkrankungen, hormonelle Schwankungen oder sexuelle Unlust. Was dahinter steckt und was Frauen gegen eine trockene Scheide tun können, erklären wir hier.
Im Video: Nachgefragt: Wechseljahre – wo bleibt die Lust auf Liebe?
Trockene Scheide: Wenn der Kopf nicht mitmacht
Leider ist es so, dass die weibliche Lust stressanfällig ist. Will heißen: Wenn wir total im Stress sind oder gefangen im To-do des Alltags, dann schaltet unser Kopf die Lust einfach ab, als hätte man einen Knopf gedrückt. Mit der miesen Folge, dass wir keine Lust auf Sex haben und die Vagina trotz Stimulation trocken bleibt.
Anders jedoch, wenn wir auf jemanden scharf sind und Lust auf Sex bekommen. Diese psychische Erregung zeichnet sich im Hypothalamus ab (eine Region im Gehirn, die die wichtigsten Körperfunktionen steuert). Von dort aus wird die nun folgende, körperlich spürbare Erregung eingeleitet, die sich zum Beispiel im Feuchtwerden äußert.
Die ausgeschütteten Sexualhormone bewirken, dass die Scheide vermehrt durchblutet wird. An den Scheidenwänden bildet sich ein Film aus einer klaren Flüssigkeit.
Den Scheideneingang macht ein anderer Effekt feucht: Das Sekret aus zwei Drüsen, der Bartholin’schen und der Skene’schen, bereiten den inzwischen heiß ersehnten sexuellen Akt optimal vor.
Bleibt diese natürliche Vorbereitung trotz Lust aus, spricht man von einer trockenen Scheide bzw. von vaginaler Trockenheit.
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Trockene Scheide: Die Symptome
Störungen dieser ausgesprochen komplexen Vorgänge können sich an ganz verschiedenen Stellen ergeben. Es kann der Kopf sein, der abgelenkt wird, aber es können auch körperliche Ursachen sein, die beispielsweise die Produktion der Sekrete und Flüssigkeiten verlangsamen.
Was auch immer diese Störung verursacht, die Symptome können so aussehen:
- Trockenheitsgefühl der Haut
- juckende und brennende Haut im äußeren Genitalbereich
- Schmerzen durch Druck, Reibung, beim Sex oder Sport
- wunde oder rissige Haut mit kleineren Verletzungen
- empfindliche Hautreizungen
Psychische Ursachen einer trockenen Vagina
Es gibt viele psychische Ursachen für eine trockene Scheide, beispielsweise wenn die Frau beim Sex innerlich verkrampft, weil sie heimlich Probleme wälzt, weil sie eine bestimmte Praktik eigentlich unangenehm findet oder weil sie Angst hat schwanger zu werden. Dann wird sich der Körper auch nicht auf Sex vorbereiten und es kommt zwangsläufig zu Problemen beim Geschlechtsverkehr.
Biologische Ursachen einer trockenen Scheide
Die trockene Scheide kann jedoch auch biologische Ursachen haben. Für die Befeuchtung der Scheide sind verschiedene Drüsen zuständig. Ihre Funktion wird durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise den Monatszyklus, das Alter, Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, übertriebene oder falsche Intimhygiene und den Grad der Erregung beeinflusst.
Eine typische Ursache für eine trockene Scheide trotz hoher Erregung sind hormonelle Veränderungen, wie sie jede Frau im Monatszyklus erlebt und wie sie ganz extrem in den Wechseljahren auftreten. Sinkt der Östrogenspiegel, etwa in den Wechseljahren, so kann Scheidentrockenheit entstehen.
Natürlich endet das sexuelle Erleben und die Lust nicht mit der Menopause. Aber wenn die Fruchtbarkeit nachlässt, kommt es zu einer hormonellen Umstellung und die verursacht Veränderungen im Körper, die sich eben auch in trockenen Schleimhäuten äußern können.
Auch in der Zeit des Stillens sind manche Frauen derart körperlich belastet, dass die Erregung nicht immer den gewohnten Weg nimmt und die Scheide trotz Erregung trocken bleibt.
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Ganz offen drüber sprechen
Mit dem Partner zu reden ist das Beste, was man tun kann, wenn es zu Problemen beim Geschlechtsverkehr kommt. Zum Sex gehören zwei – und beide sollten gleichwohl auf ihre Kosten kommen und keiner von beiden sollte für den anderen Schmerzen ertragen müssen. Sich nur dem Partner zuliebe zusammenzureißen führt nämlich selten zu gutem Sex.
Wer mehr Zeit braucht, um erregt und somit feucht zu werden, der sollte sich die auch nehmen. Eine entspannte, sich langsam steigernde Erregungsphase gibt dem Körper die Zeit, sich vorzubereiten und der trockenen Vagina die Möglichkeit, auf ganz natürliche Weise feucht zu werden. Manchmal ist eben mehr Zeit nötig und die sollte der Sex wert sein.
Tipp: Da Erregung im Kopf beginnt, kann auch erotische Literatur oder ein erotischer Film dabei helfen, langsam und entspannt in Stimmung zu kommen.
Wenn all das nicht hilft und die Scheide trotzdem trocken bleibt, solltest du zu einem Gleitgel greifen (bei Amazon kaufen*). Das löst das Problem und sorgt dafür, dass der Sex angenehm wird.
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Trockene Scheide: Was kann man selbst tun?
Falls es juckt und sich die Haut im Genitalbereich trocken anfühlt, sollten Frauen einige Dinge beachten:
- möglichst Unterwäsche aus Baumwolle tragen
- keine übertriebene Intimhygiene, herkömmliche Duschgels sind oft zu scharf (Intimpflege bei Amazon*)
- reines Wasser reicht zur Reinigung der Intimzone (Intimdusche bei Amazon kaufen*)
- vermeide zu enge Kleidung
- nicht in chlorhaltigem Wasser schwimmen
Fehler bei der Intimhygiene vermeiden
Viel zu oft kann die falsche Pflege des Intimbereichs zu Problemen wie Scheidentrockenheit oder Juckreiz führen. Daher solltet ihr euch genau überlegen, ob ihr bei der Intimpflege gerade beim Duschen alles richtig macht. Achtet darauf, dass euer Duschgel auch tatsächlich für die Schamregion geeignet ist. Lasst von parfümierten oder desinfizierenden Produkte die Finger, diese greifen nämlich die Hautbarriere an und zerstören so den natürlichen Hautschutz. Am besten eignen sich pH-neutrale Duschgels oder spezielle Produkte zur Intimpflege.
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Trockene Scheide: Wann zum Arzt?
Grundsätzlich werden die Schleimhäute der Vagina mit zunehmendem Alter weniger stark durchblutet. Frauen sollten sich also nicht schämen, wenn sie zu Hilfsmitteln greifen. Ganz im Gegenteil: Eine Frau, die weiß, was sie will und wie sie es bekommt, ist einfach sexy – egal in welchem Alter.
Eine dauerhafte Trockenheit der Scheide sollte in jedem Fall von einer Gynäkologin oder einem Hautarzt untersucht werden. Zur Therapie werden je nach Befund hormonfreie Cremes oder spezielle hormonhaltige Vaginalcremes oder Zäpfchen verschrieben. Diese werden oft als Monatskuren verkauft. Beim Sex empfiehlt sich der Einsatz eines neutralen Gleitgels, um Schmerzen zu vermeiden.
Quellen:
Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.