Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet passiv-aggressiv?
- Woher kommt die passive Aggression?
- Das ist typisch für einen passiv-aggressiven Menschen
- Warum ist der Umgang mit Passiv-Aggressiven so schwer?
- Wie kann man mit passiv-aggressiven Menschen umgehen?
Vielleicht ist dein Partner passiv-aggressiv oder eine Freundin von dir? Vielleicht hat man dir selbst schon mal vorgeworfen, passiv-aggressiv zu sein? Auf jeden Fall möchtest du wissen, was es mit dem Begriff auf sich hat? Dann findest du hier die wichtigsten Fakten.
Was bedeutet passiv-aggressiv?
Wenn jemand offen sagt, was ihn stört und seine Wut somit thematisiert, dann kannst du darauf reagieren und das Problem aus der Welt schaffen. Anders jedoch, wenn jemand nicht offen sagt, was los ist, dich aber deutlich spüren lässt, dass er wütend auf dich ist. Sei es durch sein aggressives Verhalten oder seine Mimik.
Diese Art von Aggression ist deutlich schwerer zu ertragen, weil man keinen genauen Anhaltspunkt hat, auf den man eingehen kann. Mit dem Ergebnis, dass man selbst diejenige ist, die sich schlecht fühlt. Und es ist einfach nur extrem zermürbend, mit passiv-aggressiven Menschen zu diskutieren, weil man nie zu einer befriedigenden Lösung kommt.
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Woher kommt die passive Aggression?
Passiv-aggressive Menschen leiden an einer Persönlichkeitsstörung. Sie sind meist sehr negativ denkende Menschen. Ihre Grundeinstellung ist geprägt von Sarkasmus und Abwertung aller Dinge in ihrem Umfeld. Und sie sind extrem misstrauisch und skeptisch.
Werden sie von anderen Menschen kritisiert oder zu etwas gedrängt, setzen sie auf passiven Widerstand und schalten auf Durchzug. Meist fühlen sich passiv-aggressive Menschen permanent missverstanden und ungerecht behandelt.
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Das ist typisch für einen passiv-aggressiven Menschen
-> Jemand redet bei anderen schlecht über dich, anstatt dir direkt ins Gesicht zu sagen, was ihn stört.
-> Jemand versucht dich zu manipulieren, indem er die Tatsachen verdreht – und zwar so lange, dass du selbst irgendwann an deiner Wahrnehmung zweifelst.
-> Jemand kann unfassbar gemeine Dinge sagen. Und wenn du dich verletzt zeigst, war es laut ihm nur ein Scherz.
-> Jemand ist ein Meister der sarkastischen Bemerkungen.
-> Jemand ist nicht kompromissbereit und lässt nicht mit sich reden. Entweder es geht nach ihm, oder nichts geht.
-> Jemand geht Konflikten aus dem Weg, lässt dich aber spüren, dass ihn etwas an dir stört.
-> Statt offen über Probleme zu reden, attackiert er dich hinterrücks. Sich zu rächen, passt eher zu ihm, als nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.
-> Jemand macht immer andere für seine Fehler verantwortlich.
-> Sein Verhalten irritiert dich, weil das, was er sagt, oft nicht zu dem passt, was bei dir ankommt.
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Warum ist der Umgang mit Passiv-Aggressiven so schwer?
Was den Umgang mit passiv-aggressiven Menschen so kompliziert macht, ist die Tatsache, dass sie in Konflikten und schwierigen Situationen nicht so reagieren, wie wir das gemeinhin gewohnt sind. Mit unserem erlernten Streitverhalten kommst du bei ihnen nicht weiter. Du spürst ihre Wut und Aggression dafür aber umso mehr. Das hat ein bisschen was von Psychoterror.
Indem keine der normalen Verhaltensweisen bei ihm fruchtet, musst du dich selbst auf seine absonderliche Art zu streiten einlassen. Und natürlich verunsichert dich das. Und schon hat der andere von seinem eigentlichen Problem abgelenkt und den Konflikt auf dich projiziert.
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Wie kann man mit passiv-aggressiven Menschen umgehen?
Man sollte passiv-aggressiven Menschen nicht automatisch böswilliges Verhalten unterstellen. Viele sind sich gar nicht bewusst, dass sie passiv-aggressiv sind und dass sie nicht gelernt haben, sich in Konfliktsituationen richtig zu verhalten. Deshalb ist ein offenes Gespräch der erste Weg zur Besserung.
Nicht im Streit, sondern in einer ruhigen Minute. Und nicht, indem du dem Partner Vorwürfe machst – das fällt dem passiv-aggressiven Typ besonders schwer -, sondern indem du ihm erklärst, warum sein Verhalten oft schwer und verletzend für dich ist.
Erklär ihm, wie du sonst Konflikte löst und weshalb es mit ihm schwieriger ist. Ein Gespräch ist zumindest ein Anfang. Die Erkenntnis, dass man passiv-aggressiv ist, ist immer der erste Schritt zur Besserung. An sich arbeiten muss derjenige jedoch selbst.
Hilfe für Betroffene psychischer Gewalt:
Wenn du oder jemand, den du kennst, Opfer psychischer Gewalt geworden ist, findest du Hilfe und Unterstützung beim Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ erreichst du unter der Rufnummer 08000 116 016 an 365 Tagen im Jahr, zu jeder Uhrzeit, anonym und kostenlos. Dolmetscherinnen helfen bei sprachlichen Barrieren.
Oder du nutzt die Telefonseelsorge, die rund um die Uhr unter 0800 111 0111 oder 0800 111 0222 erreichbar ist.