Inhaltsverzeichnis
- Brust selbst abtasten: Keiner kennt deinen Körper so gut wie du selbst
- Brust abtasten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Weitere Maßnahmen zur Brustkrebsvorsorge
- Abtasten lassen: Was ist Taktilographie?
- Smarte Erinnerung zum Brustabtasten
Wie wichtig das regelmäßige Abtasten der eigenen Brust ist, zeigt die Statistik: Mehr als 80 Prozent der Brustkrebserkrankungen werden von den Frauen selbst entdeckt. Und das, obwohl nur etwa 27 Prozent aller Frauen ihre Brust regelmäßig abtasten. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, die eigene Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und sich regelmäßig selbst zu untersuchen. Lass uns gemeinsam lernen, wie man die Brust richtig abtastet.
Weißt du, wie sich deine Brust anfühlt in den verschiedenen Zyklusphasen? Durch das regelmäßige Abtasten fühlst du, wie sich deine „normale“ Brust anfühlt. Somit merkst du auch, wenn etwas nicht stimmt.
Brust selbst abtasten: Keiner kennt deinen Körper so gut wie du selbst
Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Aber selbst der Arzt oder die Ärztin können Knoten, die weniger als zwei Zentimeter Durchmesser haben, nicht entdecken. Wenn du regelmäßig deine Brust selbst abtastest, fallen dir bereits Verhärtungen von weniger als einem Zentimeter Durchmesser auf. Auch andere Veränderungen, die auf Tumore hinweisen, etwa Farbe oder Größe von Brust oder Brustwarzen, entdeckst du nur, wenn dir deine Brust im normalen Zustand vertraut ist.
Untersuchungen zur Brustkrebsfrüherkennung, wie Mammographie oder Ultraschall, und die Selbstuntersuchung durch eigenes Abtasten, sollten alle Frauen auf ihren Prioritätenlisten ganz oben anfügen.
Brust abtasten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mit diesem Wissen sollte jede Frau die Angst, beim Abtasten womöglich etwas zu entdecken, überwinden. Denn viel größer als die Angst sollte der Wille sein, zu leben und gesund bleiben zu wollen.
Mit unserer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie du deine Brüste am besten selbst abtasten kannst.
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Brust selbst abtasten: Schritt 1
Veränderungen der Brust können in jedem Alter vorkommen. Deshalb solltest du deine Brust regelmäßig selbst abtasten, am besten alle paar Wochen. Stell dich dafür unbekleidet vor einen Spiegel.
- Stell dich mit herunterhängenden Armen davor.
- Betrachte deine Brüste und achte auf Größen- und Formveränderungen, Hautveränderungen, Einwölbungen und ob die Haut oder die Brustwarzen eingezogen sind.
Brust selbst abtasten: Schritt 2
- Stütze die Arme links und rechts in die Taille und achte wieder auf die möglichen Veränderungen.
Brust selbst abtasten: Schritt 3
- Hebe nun beide Arme über und dann auch hinter den Kopf und wiederhole die genaue Betrachtung im Spiegel.
Brust selbst abtasten: Schritt 4
- Strecke einen Arm nach oben.
- Taste mit den mittleren Fingern der Hand die Achselhöhle der gegenüberliegenden Seite auf Veränderungen oder Wölbungen ab.
- Wechsel dann die Seite.
Brust selbst abtasten: Schritt 5
- Drücke deine Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger und achte darauf, ob Flüssigkeit austritt und wenn ja, in welcher Farbe. So kannst du deiner Frauenärzt*in genau davon berichten.
Brust selbst abtasten: Schritt 6
- Nimm zum Abtasten der Brust die mittleren drei Finger der Hand. Achte darauf, dass du systematisch vorgehst und nach und nach die gesamte Brust abtastest. Dafür kannst du zunächst von links nach rechts tasten, dann von oben nach unten.
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Im Video: Diese Frauen erzählen von ihrem Schicksal mit Brustkrebs
Solltest du eine Veränderung an deiner Brust wahrnehmen oder ungewohnte Verhärtungen fühlen, ist das kein Grund zur Panik. Gerade bei jungen Frauen sind die entdeckten Knoten in 80 von 100 Fällen gutartig. Dennoch solltest du nicht zögern und dich von deiner Gynäkolog*in untersuchen lassen, ganz egal, wie alt du bist.
Weitere Maßnahmen zur Brustkrebsvorsorge
Ihr fragt euch, welche Untersuchung zur Brustkrebsvorsorge euch bei Frauenärzt*innen erwartet? Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Tumore in der Brust entdeckt werden können. Zum einen tastet deine Gynäkolog*in die Brust ab, außerdem kann eine Untersuchung mit Ultraschall, in der Fachsprache Sonografie genannt, gemacht werden. Zusätzlich gibt es Screening-Methoden wie eine Mammographie, dabei wird die Brust quasi geröntgt. Manchmal wird auch ein MRT, also eine Kernspintomografie durchgeführt.
Abtasten lassen: Was ist Taktilographie?
Recht neu ist die Taktilographie, eine Untersuchung durch eine speziell ausgebildete Medizinisch-Taktile Untersucherin (MTU). ‚discovering hands‚ nennt sich die Initiative dahinter, und setzt sich nicht nur im Kampf gegen Brustkrebs ein, sondern auch für mehr Inklusion. Denn die MTU blinde und sehbehinderte Frauen, die speziell auf das Abtasten der Brust geschult werden.
Smarte Erinnerung zum Brustabtasten
Viele Frauen benutzen Zykluskalender, vor allem als App auf dem Smartphone. Eine dieser Apps ist die breastcare.app von Pink Ribbon Deutschland. Der Zykluskalender zum Abtasten der Brust erinnert zuverlässig ans Abtasten zum individuell optimalen Zyklus-Zeitpunkt und ist in vielen Sprachen für Android und iOS verfügbar.
Lesetipp: Bleibt gesund! Mit diesen 5 einfachen Tipps beugt ihr Brustkrebs vor
#GemeinsamGegenBrustkrebs
Wir begehen gemeinsam mit den Frauenportalen myself, DONNA, BILDderFRAU und EDITION F den Brustkrebsmonat Oktober. Denn Wissen kann Leben retten und Erkrankungen verhindern. -> Hier gehts zum Themen-Special
Quellen und weitere Informationen:
- Deutsche Krebsgesellschaft
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
- Pink Ribbon
- discovering hands
- NetDoktor
- Onmeda.de
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information. Dieser ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder Beratung beim Apotheker. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder Apotheker kontaktieren.