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Erkältungszeit: Ist Kälte schuld an Schnupfen & Halsschmerzen?

Erkältungszeit: Was verursacht Schnupfen & Halsschmerzen?
Erkältungszeit: Was verursacht Schnupfen & Halsschmerzen? Credit: AdobeStock/ Pormezz

Es wird wieder kälter und wir fragen uns: Sind kühle Temperaturen wirklich der Auslöser einer Erkältung? Soll man die Nase nicht schnäuzen? Wir erklären, was an typischen Erkältungsmythen dran ist.

Inhaltsverzeichnis

Erkältungszeit: Was verursacht Schnupfen & Halsschmerzen?

Erkältungsmythen: Was hilft wirklich und was nicht?

Hilft heiße Milch mit Honig wirklich gegen Halsschmerzen und kann man eine Erkältung in der Sauna ausschwitzen und warum ist Sport so gefährlich, wenn wir krank sind? Es ranken sich viele Mythen um die fiese Erkältung. Was stimmt wirklich und was ist falsch?

Unser Tipp für alle, die gerade krank im Bett liegen: Lehnt euch zurück und ruht euch aus, denn Ruhe ist mit Abstand eines der besten Mittel gegen Erkältung.

#1 Erkältung durch Kälte?

Draußen ist es kalt, windig, nass – einfach nur unangenehm. Läuft dann am nächsten Tag unsere Nase und kratzt der Hals, schieben wir die Erkältung meist auf das schlechte Wetter. Auch, wenn in vielen Büros nun die Heizungen auf 19 °C eingestellt werden, um Energie zu sparen und ihr etwas fröstelt. Die Temperatur ist weniger an der Erkältung beteiligt, als ihr denkt. Bekommt man eine Erkältung also durch Kälte?

Nein. Mit dieser Vermutung liegen wir daneben. Tatsächlich ziehen Kälte und Nässe allein noch keine Erkältung nach sich – auch wenn das der Name so vermuten lässt. Eine Erkältung wird in der Regel durch Keime wie Viren übertragen. Allerdings schwächen Kälte und Nässe unser Immunsystem, sodass es die Viren in der kalten Jahreszeit ein bisschen leichter haben.

Des Weiteren, so erklärt es das Robert-Koch-Institut (RKI) am Beispiel von Grippeviren, sind diese in kühler und trockener Luft besonders lange lebensfähig. Wohingegen die Schleimhäute unserer Atemwege oft zu trocken sind, aufgrund trockener Heizungsluft, wodurch die Atemwege anfälliger sind für eindringende Viren, wie Rhinoviren, die häufig Erkältungen auslösen.

Zudem haben wir durch die Coronapandemie schmerzlich gelernt, dass wir Menschen im Winter in Gruppen zusammen in trockener Heizungsluft sitzen, und uns somit besonders gut mit Keimen aller Art gegenseitig anstecken können.

#2 Was ist der Unterschied zwischen Grippe und grippalem Infekt?

Grippe und grippaler Infekt, das ist doch dasselbe, oder? Nein, die beiden Begriffe klingen zwar sehr ähnlich, allerdings handelt es sich bei der Grippe um eine durch Viren verursachte, ernstzunehmende Erkrankung der Atemwege, die mit schwerem Fieber und einer Schwächung des Allgemeinzustandes einhergehen kann. Gerade Risikopatient*innen wird daher eine saisonale Grippeimpfung empfohlen. Eine akute Infektion der oberen Atemwege, also Husten oder Schnupfen, wird auch als grippaler Infekt bezeichnet und ist einfach nur ein anderer Ausdruck für eine Erkältung, im Gegensatz zur Grippe tritt Fieber nur sehr selten bei einer Erkältung auf.

Seit der Coronapandemie, kommt eine weitere häufig auftretende Atemwegserkrankung hinzu, die sich rein durch die Symptome kaum abgrenzen lässt von Erkältung und Grippe. Das Coronavirus lässt sich jedoch durch Schnelltests nachweisen.

Auch lesen: Covid-19, Grippe oder Erkältung: Diese Unterschiede gibt es

#3 Nase hochziehen statt schnäuzen?

Wir alle kennen den mahnenden Ton unserer Eltern: „Zieh nicht immer die Nase hoch!“ Allerdings müssen wir jetzt mal Klartext reden, denn mit diesem Hinweis lagen unsere Eltern leider ganz schön daneben. Bei einer Erkältung sollte man tatsächlich nicht jedes Mal die Nase putzen, sondern sie öfter mal hochziehen.
Der Grund dafür: Beim Putzen baut sich ein enormer Druck im Nasen-Rachen-Raum auf. Unter Umständen gelangen dadurch Erkältungsbakterien/-viren in die Nasennebenhöhlen und verursachen dort eine schmerzhafte Nebenhöhlenentzündung. Die kann ganz schön lange dauern und ganz schön schmerzhaft sein.

Ein super Tipp gegen eine verstopfte oder auch eine laufende Nase: Eine Nasenspülung: Am besten funktioniert das mit einer Nasendusche, die gibts in jedem Drogeriemarkt, in Apotheken oder hier bei Amazon* als Komplettset* aus Plastik oder nur das Nasenspülkännchen* stilecht aus Keramik.

#4 Vitamin C schützt vor Erkältung

Getreu dem Motto „Viel hilft viel“ versuchen wir, eine herannahende Erkältung mit jeder Menge Vitamin C zu unterdrücken. Schließlich stärkt das Vitamin das Immunsystem. Das klingt zwar logisch, die Erkältung bekämpfen kann man jedoch auf diese Weise in der Regel nicht. Zum einen hat sich die langjährige Vermutung, dass Vitamin C vor einer Erkältung schützt, wissenschaftlich noch nicht bestätigt. Zum anderen kann unser Körper das Vitamin C nicht speichern. Sprich, alles, was er gerade nicht benötigt, wird wieder ausgeschieden. Zusätzlich benötigt das Immunsystem viele weitere Mikronährstoffe wie Zink und Vitamin D, um einwandfrei zu arbeiten.

Trotzdem: Um das Immunsystem dauerhaft zu stärken, sollte man auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse achten. Drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag sind ideal.

Erkältungsmythe: Vitamin C schützt vor Erkältung
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Auch lesen: Ingwer, Honig und Co.: Diese Hausmittel helfen am besten beim grippalen Infekt

#5 Heiße Milch mit Honig gegen Halsweh

Zur Linderung von Erkältungsbeschwerden sind Hausmittel sehr beliebt. Besonders heiße Milch mit Honig wird gern empfohlen, denn es schmeckt gut und soll bei Halsweh helfen. Das trifft tatsächlich zu, denn die Wärme beruhigt den rauen Hals und wird deswegen als wohltuend empfunden.

Damit die im Honig enthaltenen Nährstoffe nicht zerstört werden, sollte man erst die Milch erhitzen, diese etwas abkühlen lassen und erst dann den Honig einrühren.

Gut zu wissen: Auch heißer Tee wird bei Halsschmerzen als wohltuend empfunden und beruhigt den kratzenden Hals.

Übrigens: Milch sollte man bei Halsschmerzen mit Husten besser nicht trinken, heißt es, weil das angeblich die Schleimproduktion anregt. Dabei handelt es sich allerdings um einen Mythos. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel über hartnäckigen Schleim im Hals.

#6 Hygieneregeln beachten


HATSCHI! „Halt dir die Hand vor den Mund!“ war ein weit verbreiteter Hinweis sämtlicher Erziehungsberechtigter und denen, die sich dazu berufen fühlen, Andere zu maßregeln, sobald sich ein Nieser den Weg durch den Riechkolben gebahnt hat.

ABER: Seit der Coronapandemie wissen wir es besser! Viel besser als die Hand ist jedoch ein Taschentuch oder auch die Armbeuge, wenn man niesen oder husten muss. Benutzt man die Hand, dann gelangen die Viren nämlich erst recht überall dorthin, was man berührt. So haben die fiesen Biester leichtes Spiel und verbreiten sich in Rekordzeit auf Türklinken, Telefonen und zur Begrüßung auf der Hand des Gegenübers. Die sogenannte AHA+L-Regel – also Abstand halten, Hygienemaßnahmen beachten, Alltagsmasken tragen und Lüften sollten bei allen Erkrankungen gelten, vor allem im Umfeld von Menschen mit gesundheitlichem Risiko.

#7 Deshalb ist Antibiotika manchmal nötig

Letzter Ausweg Antibiotika? Nicht selten werden bei besonders hartnäckigen Erkältungen Antibiotika verschrieben. Doch warum? Antibiotika wirken doch nur gegen Bakterien. Da die klassische Erkältung jedoch durch Viren verursacht wird, hat sich bei euch demnach noch etwas anderes eingeschlichen.

Antibiotika helfen nur dann, wenn an einer Infektion auch Bakterien beteiligt sind. Das kann auch bei einer Erkältung schon mal vorkommen, ist aber eher selten. Euer Arzt oder eure Ärztin wird genau abwägen, ob ihr Antibiotika braucht. Ist das der Fall, solltet ihr euch auch an diese Vorgabe halten.

#8 Erkältung und Sport

Es klingt immer wie eine faule Ausrede, wenn man bei Husten und Schnupfen die Sportschuhe im Schrank lässt. Es ist aber tatsächlich besser so, denn bei einer Erkältung benötigt der Körper vor allen Dingen eins: Ruhe. Geht ihr dennoch zum Sport, belastet ihr euren Körper nur unnötig und verzögert den Heilungsprozess. Im schlechtesten Fall riskiert ihr sogar eine Herzmuskelentzündung.

Quellen:

Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wendet euch an eure*n Ärzt* oder Apotheker*in.