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Schlaganfall-Risiko für Frauen: 8 Maßnahmen, um vorzubeugen

Frau hält sich beide Hände vor ihr Herz und lächelt
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Vorab im Video: Erste Hilfe bei Schlaganfall: Der FAST-Test für den Notfall

Schlaganfälle sind in Deutschland für 15 Prozent der Todesfälle verantwortlich und gehören damit zu den drei häufigsten Todesursachen nach Herzinfarkt und Krebs. Davon sind auch sehr viele Frauen betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Frauen sind mit etwa 55 Prozent der Fälle etwas häufiger von einem Schlaganfall betroffen als Männer. Doch es gibt Mittel und Wege, sich vor dem Hirninfarkt zu schützen. Wir stellen acht Maßnahmen vor.

Rund 270.000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr an den Folgen eines Schlaganfalls. Und auch die Patient*innen, die den Hirninfarkt überleben, müssen häufig mit schweren Gesundheitsfolgen und Einschränkungen leben. Das gilt vor allem für Frauen, da sie durchschnittlich fünf Jahre älter werden als Männer und damit ein etwas höheres Risiko haben.

Dabei lassen sich viele Schlaganfälle verhindern, wie die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bestätigt. Um einem Schlaganfall vorzubeugen, kann jeder etwas tun: Angefangen bei regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung, über Rauchverzicht bis hin zur Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen.

Schlaganfall vorbeugen: Bewegung macht den Unterschied

Das Problem in unserer heutigen Gesellschaft ist vor allem eines: Wir bewegen uns zu wenig, sind sehr bequem geworden. Laut „Global Burden of Disease Study“, einer seit 1992 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zusammenarbeit mit der Weltbank und der Harvard Universität (USA) durchgeführten Studie liegt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, weltweit bei 25 Prozent.

Sprich: Statistisch gesehen ist jede*r vierte betroffen! Das bedeutet aber auch, dass drei von vier Personen keinen Schlaganfall erleiden. Um diese Zahl weiter zu erhöhen, hilft es schon signifikant, ein paar Schritte am Tag mehr zu Fuß zu gehen – und das möglichst bereits in jungen Jahren.

Natürlich, im Alter ist das mit dem Laufen oft nicht mehr so einfach. Doch es ist meist nur eine Frage der Gewöhnung. Wer früh beginnt, sich regelmäßig zu bewegen, bleibt auch später agiler.

Und Bewegung schützt nicht nur vor Schlaganfall, wie Miriam Mashkoori, Präventionsexpertin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, erklärt: „Weil körperliche Aktivität nicht nur die Gefäße gesünder macht, sondern auch weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und Übergewicht reduziert.“

Dabei betonen die Expert*innen der Stiftung: Es muss kein Powertraining sein. „Wer 150 Minuten pro Woche moderaten Sport treibt, der macht schon sehr viel richtig. Das entspricht den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO“, sagt Mashkoori.

Das heißt beispielsweise so viel wie an fünf Tagen in der Woche eine halbe Stunde walken – oder eben einfach zu Fuß gehen, wenn möglich gelegentlich das Auto stehen lassen oder als Bus- und Bahnfahrende auch mal eine Station früher aussteigen.

Unterstützend im Kampf gegen den Schlaganfall sind außerdem eine gesunde, ausgewogene Ernährung sowie der Verzicht aufs Rauchen. Alle drei Risikofaktoren sind Dinge, die man selbst ändern kann.

Lesetipp:7 Risikofaktoren für Brustkrebs auf die Frauen achten sollten

Schlaganfall zeigt sich für Frauen anders

Typische Symptome für einen Schlaganfall wie Sprach- und Sehstörungen sowie Lähmungen treten sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Frauen beschreiben aber häufig auch Symptome, die nicht sofort auf einen Schlaganfall hindeuten.

Das sind etwa Kopf- oder Gliederschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit, aber auch untypische Anzeichen Harninkontinenz oder Schluckbeschwerden. Problematisch sind die untypischen Symptome, da sie eine Diagnose und damit eine schnelle Versorgung des Schlaganfalls verzögern. 

Das sind die typischen Risikofaktoren für einen Schlaganfall

Die gute Nachricht: Es ist gar nicht so schwer, selbst etwas gegen das Risiko Schlaganfall zu tun. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Schlaganfälle eine Folge von Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Gefäßverkalkungen sind. „Denen können wir oft gut vorbeugen durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Arztbesuche“, erklärt Mashkoori.

Diabetes

Gerade Diabetes Typ 2 ist meist die Folge eines ungesunden Lebensstils mit wenig Bewegung. Dabei, schreibt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, seien 70 Prozent aller Schlaganfälle vermeidbar. Für Frauen mit Diabetes ist das Risiko für einen Schlaganfall doppelt so hoch wie für Frauen ohne die Stoffwechselerkrankung.

Hormone

Auch Hormone erhöhen das Schlaganfall-Risiko für Frauen. Wenn etwa Hormone eingenommen werden, etwa zur Regulierung von Wechseljahrsbeschwerden, kann das Risiko für einen Schlaganfall steigen. Ebenso hat die Antibaby-Pille zur Verhütung Einfluss auf das Schlaganfall-Risiko und sollte daher immer einer Risiken-Nutzen-Prüfung unterzogen werden.

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Bluthochdruck während der Schwangerschaft

Auch Bluthochdruck in der Schwangerschaft erhöht das Schlaganfall-Risiko. Untersuchungen zeigen, dass betroffene Frauen ein fünffach erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, als Frauen ohne Hypertonie in der Schwangerschaft.

Nicht-beeinflussbare Risikofaktoren

Natürlich gibt es auch nicht-beeinflussbare Faktoren, die das Schlaganfall-Risiko erhöhen: etwa Vererbung oder das Alter. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Arteriosklerose sowie Vorhofflimmern, vor allem aber Übergewicht, Alkoholkonsum und das Rauchen sowie Bewegungsmangel sind jedoch alles Dinge, die sich ändern lassen.

Auch Stress kann, so schwer es manchmal ist, aktiv vermieden werden. Das Gute: Wer sich ausreichend bewegt, hält den Blutdruck in vielen Fällen gering. Und wer sich dazu auch noch halbwegs gesund ernährt, kann seine Blutfett- und Blutzuckerwerte bändigen.

Doch was heißt gesunde Ernährung eigentlich? Ausgewogen muss es sein und möglichst kochsalzarm. Bei einem individuellen Ernährungsplan können Ärzt*innen und Ernährungsexpert*innen unterstützen und Tipps geben, wie sich eine Ernährungsumstellung dann auch im Alltag umsetzen lässt.

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Welche Vorsorgeuntersuchungen sind zur Schlaganfall-Prävention wichtig?

Ein Schlaganfall ist Folge einer Schädigung und zunehmenden Verkalkung der Blutgefäße. Daher ist es wichtig, regelmäßig den Blutdruck sowie die Blutzucker- und Cholesterinwerte kontrollieren zu lassen.

Bereits bestehende Verengungen der Blutgefäße können Ärzt*innen mit einer Ultraschalluntersuchung (Doppler-Duplexsonografie) erkennen. Denn vor allem verengte Halsschlagadern erhöhen das Schlaganfall-Risiko. Aus diesem Grund spielt die Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern bei der Schlaganfall-Vorsorge eine wesentliche Rolle.

Kurzfassung: 8 Maßnahmen, um einem Schlaganfall vorzubeugen

  • viel bewegen (2,5 Stunden moderate sportliche Betätigung auf die Woche aufgeteilt)
  • gesund ernähren
  • Übergewicht abbauen
  • mit dem Rauchen aufhören
  • wenig bis gar keinen Alkohol trinken
  • Stress nach Möglichkeit vermeiden
  • Grunderkrankungen behandeln lassen
  • regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Aber wie den inneren Schweinehund loswerden?

Laut Mashkoori ist es auch „nie zu spät für einen neuen Anfang, Bewegung verbessert auch im Alter noch die Gesundheit.“ Das ist allerdings nicht immer so einfach mit Sport und Fitness.

Wer sich normalerweise wenig bewegt und gerne auch einmal schlemmt, weiß, wie schwer es ist, die Ernährung umzustellen und sich auch mal aufzuraffen – vor allem dann, wenn Bewegung trotz zuvor mangelnder Aktivität mit Schmerzen verbunden ist. Warum sollte ich mich bewegen, wenn’s weh tut? Ganz einfach: Mit der Zeit werden die Muskeln stärker und tragen den Körper wieder besser.

Aller Anfang ist aber schwer, das weiß auch Prof. Dominik Michalski, Oberarzt der Schlaganfallspezialstation der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), wenn er sagt: „Das Schlüsselwort heißt Bewegung“. Er ergänzt: „Es braucht viel positive Motivation, um seinen Lebensstil zu ändern.“

Dem stimmt auch Miriam Mashkoori zu: „Wer es allein nicht schafft, sucht sich eine*n Partner*in, das motiviert und sorgt für Verbindlichkeit. Eine Alternative können Sportkurse sein, wie sie zum Beispiel viele Fitness-Studios für alle Altersklassen anbieten.“ Auch viele Krankenkassen bieten Kurse an, übernehmen teilweise Kosten.

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Weitere Schlaganfälle verhindern – geht das?

Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn nicht richtig durchblutet, das kann verschiedenste Auslöser haben. Alle Schlaganfälle, betont auch Prof. Michalski, lassen sich leider auch mit Bewegung und Co nicht verhindern.

Und auch wer mit den Folgen eines Schlaganfalles leben muss, wird es in den meisten Fällen schwer haben, trotz Einschränkungen Bewegung in den sowieso schon schweren Alltag einzubauen.

„Trotz Verbesserungen in der sogenannten Akuttherapie direkt nach dem Ereignis, durch die verschlossene Hirngefäße wieder eröffnet werden können, leiden viele Betroffene nach einem Schlaganfall an dauerhaften Einschränkungen in ihrem Alltag, wie beispielsweise Lähmungen oder Schwierigkeiten beim Sprechen“, sagt Michalski.

Daher kommt es auch auf eine gute Nachsorge an: „Zusätzlich zur richtigen Medikation spielen dabei interessanterweise die gleichen Maßnahmen wie bei der Vorsorge eine entscheidende Rolle, also Bewegung, Ernährung und die optimale Einstellung von Risikofaktoren wie erhöhten Blutfetten“, so Michalski.

„Die Betroffenen müssten allerdings noch stärker auf die Umsetzung dieses Maßnahmenbündels achten, wobei regelmäßige ärztliche Kontrollen, zum Beispiel durch den Hausarzt, helfen können.“

Und auch dabei, überhaupt wieder einen Weg in die regelmäßige Bewegung zu finden, etwa wenn die Nachwirkungen eines Schlaganfalles die Beweglichkeit einschränken, können Ärzte unterstützen.

Ganz wichtig ist es, für jeden von uns, die Anzeichen eines Schlaganfalls identifizieren zu können. So lassen sich Leben retten, denn bei einem Hirnschlag zählt jede Minute. Wie die  Erste Hilfe bei Schlaganfall aussieht und was zu beachten ist, ist genauso wichtig.

Dieser Artikel erschien zuerst auf bildderfrau.de – Autorin ist Sonja Utsch. -> Mehr spannende Themen rund um Frauengesundheit findet ihr auch hier auf bildderfrau.de.

Quellen und weitere Information: