Inhaltsverzeichnis
- Der Unterschied zwischen einem vaginalen und einem klitoralen Orgasmus
- Das macht den vaginalen Orgasmus so besonders
- Vaginaler Orgasmus, Freud und die Mähr vom „richtigen“ Höhepunkt
- So klappt es mit dem vaginalen Höhepunkt
- #1 Take your Time: Vorspiel für zwei
- #2 Mehr stimulierte Punkte, mehr Fun
- #3 G-Punkt selbst erkunden und sich sensiblisieren
- #4 Beckenboden rules!
- #5 Eine Frage der Stellung
- #6 Die richtigen Moves, das richtige Tempo
Viele Frauen gehen immer noch unbefriedigt aus dem Sex hervor. Und das ist echt traurig. Stichwort Orgasm-Gap (der ist auch längst durch Studien belegt). Aber es liegt an uns, mehr über die weibliche Sexualität zu reden, damit sich endlich auch bis in den letzten Winkel der Erde rumspricht, wie eine Frau zu einem fulminanten Orgasmus kommt – egal ob durch den Partner beim Sex oder durch Solosex.
Denn nicht nur die Männer stellen sich da oft ungeschickt an. Auch viele Frauen wissen zu wenig über ihren eigenen Körper und das, was sie zum Höhepunkt bringt. Da ist es kein Wunder, dass es vielen total egal ist, ob sie jetzt einen klitoralen oder einen vaginalen Orgasmus haben: Hauptsache sie kommen überhaupt.
Fakt ist: Die meisten Frauen kommen durch reine Penetration nicht zum Orgasmus, sondern brauchen klitorale Stimulation, um erregt zu sein. Das zeigt ja leider, dass die vaginale Stimulation beispielsweise beim Heterosex durch den Penis nicht wirklich gut performt, um es mal so zu sagen.
Und das ist extrem schade, denn beide Arten der Erregung sind eben doch sehr verschieden und beide auf ihre Art zudem ziemlich genial. Deshalb sollten Frauen möglichst in den Genuss von beiden Arten von Höhepunkt kommen. Daher gibt es hier eine kleine Orgasmus-Kunde und eine Anleitung, damit Frauen auf ihre Kosten kommen!
Der Unterschied zwischen einem vaginalen und einem klitoralen Orgasmus
Eins vorweg: Von einem klitoralen und einem vaginalen Orgasmus als zwei total getrennten Dingen zu sprechen, ist nicht wirklich korrekt, weil die Klitoris weit mehr ist, als die kleine, außen sichtbare Knospe. Vielmehr setzt sie sich im Inneren der Vagina fort. Dennoch wollen wir hier beides getrennt behandeln, da dann klarer wird, welche Art der Stimulation gemeint ist. Nehmen wir also vaginale für innere und klitorale für äußere Stimulation.
Der klitorale Orgasmus wird demnach, wie der Begriff schon sagt, durch die Stimulation der weiblichen Klitoris erreicht. Der vaginale Orgasmus durch die Stimulation der Lustzentren in der Vagina, wie dem G-Punkt und dem A-Punkt.
Ersterer ist natürlich einfacher zu erreichen, da die Klitoris nun mal zum Teil außenliegend und somit leichter zu stimulieren ist, als die Punkte im Inneren der Vagina. (Wobei ja, wie gesagt, auch der vaginale Orgasmus nicht ohne die Erregung der Klitoris geschieht, da ja ein großer Teil der Klitoris innenliegend und nicht nur der kleine, außen sichtbare Teil ist.)
Die Ausläufer der Klitoris reichen also in die Vagina hinein und die klitorale Erregung und das Anschwellen der Klitoris (außen und innen in der Scheide der Frau) sorgen erst dafür, dass sich die Vagina verengt und somit empfänglicher für Reize wird. Deshalb kann man zumindest beim vaginalen Orgasmus nicht sagen, die Klitoris hätte nicht ihre Finger mit im Spiel. Beides lässt sich also nicht wirklich trennen.
Das macht den vaginalen Orgasmus so besonders
Auch wenn es vielleicht einfacher ist, klitoral erregt zu werden, sei es durch den Penis, durch die Reibung am Körper des Anderen oder durch Fingern: Der vaginale Orgasmus hat schon einen ganz besonderen Vorteil. Und deshalb lohnt sich die Mühe in jedem Fall!
Der vaginale Höhepunkt braucht oft etwas länger, kündigt sich langsam an und wenn es soweit ist, spürt man ihn tief innen und irgendwie klingt er auch viel länger nach. Viele Frauen schwören deshalb auf diese Art des Orgasmus, weil sie ihn als intensiver und befriedigender erleben.
Lest auch: Endlich zum Höhepunkt: Wie bekomme ich einen Orgasmus?
Vaginaler Orgasmus, Freud und die Mähr vom „richtigen“ Höhepunkt
Der Psychoanalytiker Sigmund Freud hatte sich bereits mit dem vaginalen Höhepunkt beschäftigt und nannte es den „reifen“ Orgasmus. Der klitorale Orgasmus kam bei ihm nicht so gut weg. Kritiker unterstellen Freud damit aber auch die machohafte Denkweise, dass nur durch die Penetration mit dem Penis „richtiger“ Spaß aufkommen kann. Was absoluter Unsinn ist.
So ergab eine Umfrage der Plattform OMGYes.com: Knapp 20 Prozent der Frauen gehen beim Hetero-Sex komplett leer aus und haben gar keinen Orgasmus. Lediglich 42 Prozent der hetero-sexuellen Frauen gaben an, dass sie immer zum Orgasmus kämen. Bei den Männern sagten das ganze 95 Prozent (!).
Aber, und das macht es so interessant – wenn Frauen mit Frauen Sex haben, sind es auf einmal stolze 86 Prozent, die zum Höhepunkt kommen. Und lieber Herr Freud: Dank zahlreicher Sextoys kann es auch bei lesbischem Sex Penetration geben. Somit ist der G-Punkt und der vaginale Orgasmus eben doch wieder mit im Spiel, egal, ob die Frau jetzt mit einer Frau oder einem Mann Sex hat.
So klappt es mit dem vaginalen Höhepunkt
Übrigens zeigt selbige Umfrage von OMGYes.com eben auch, dass 75 Prozent der Frauen klitoral zum Orgasmus kommen und nur 25 Prozent vaginal. Da geht also noch was!
Zugegeben: Während die Klitoris einfach zu stimulieren ist, ist es mit den erogenen Zonen im Inneren der Vagina leider nicht ganz so einfach. Sie werden durch die Penetration durch den Mann oder mit einem Sextoy wie einem Vibrator oder Dildo aber sehr gut erreicht. Hier ein paar Tipps für alle Vagina-O-Neulinge:
#1 Take your Time: Vorspiel für zwei
Es wird ja immer gerne gesagt, dass Frauen länger brauchen, um erregt zu sein und das Vorspiel nur für sie nötig sei. Das ist natürlich Quatsch. Dennoch brauchen wir ja – wie oben beschrieben – zunächst die Stimulation der Klitoris, damit sich die Vulva verengt und sexuell erregbarer ist. Dafür ist ein Vorspiel sehr wohl nötig. Und die Zeit sollte man sich auch nehmen.
Wer seinem Partner zuliebe aufs Tempo drückt und die eigene Erregung dabei vergisst, tut sich selbst und auch dem Partner keinen Gefallen damit. Denn zum Glück ist Sex eben deutlich besser, wenn beide auf ihre Kosten kommen.
Hierzu auch lesen: Selbstbefriedigung: Warum Frauen es viel öfter tun sollten
#2 Mehr stimulierte Punkte, mehr Fun
Wer dennoch Probleme hat, die eine Erregung zu finden, die ihn zum Orgasmus bringt, sollte wissen: Je mehr erogene Zonen stimuliert werden, umso genialer und wahrscheinlicher ist der Orgasmus.
Für den vaginalen Orgasmus heißt das: Beginnt klitoral mit dem Verwöhnprogramm und erkundet dann die innenliegenden, erogenen Zonen, wie den G-Punkt. Denn der ist maßgeblich am vaginalen Orgasmus beteiligt. Hier kommen einige Nervenenden zusammen, die diesen Punkt so hot machen.
Der Weg zum vaginalen Orgasmus führt also über die Kenntnis der eigenen erogenen Zonen, deren Stimulation und dabei maßgeblich der Stimulation des G-Punkts.
Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Denn wer sich gegenseitig verwöhnt, der tut genau das. Vorspiel, erregen, stimulieren, penetrieren und genießen. Und es muss nicht von Anfang an klappen. Übung macht den Meister.
Wichtig ist eben ein Partner, der gemeinsam mit der Frau die inneren Zauberpunkte von Vulva und Vagina erkundet und nicht nur daran denkt, möglichst schnell selbst zu kommen. Zurückhaltung und Einhalten seitens des Mannes ist hier gefordert. Umso schöner: So haben wenigstens beide was zum Üben.
#3 G-Punkt selbst erkunden und sich sensiblisieren
Jede Frau sollte wissen, welche Punkte ihres Körpers besonders empfindlich sind und da hilft eben Üben, Experimentieren und Austesten. Mit Solosex oder mit dem Partner – wie es beliebt.
Idealerweise macht ihr euch selbst im Masturbations-Trainingslager fit, bevor es mit dem Partner zur Sache geht. Zum Beispiel mit euren eigenen Händen oder eben mit einem kleinen Helfer: dem Sextoy – ob Dildo oder Vibrator ist reine Geschmackssache.
Hier zum Beispiel zwei kleine Helfer, um den G-Punkt zu erkunden: zum Beispiel mit diesem G-Punkt Vibrator mit zehn unterschiedlichen Vibrationsmodi – jetzt hier direkt auf Amazon anschauen*
Oder die Kombi aus klitoraler und vaginaler Stimulation mit dem Womanizer Insideout, einer Kombi aus Klitorissauger und G-Punkt Stimulator. Jetzt hier direkt auf Amazon ansehen*
Wenn du dann genau weißt, wie, wo und was in deiner Vagina hot und erregbar ist, bist du bestens gewappnet für den vaginalen Orgasmus zu zweit. Denn egal wie wild es beim Sex zugeht: Du kannst deinen Partner lenken und ihn in die richtige Richtung respektive die richtigen Zonen in deiner Vagina dirigieren.
Mehr zum weiblichen G-Punkt: Vom Suchen und Finden: Alles, was du über den G-Punkt wissen musst!
#4 Beckenboden rules!
Was total wichtig ist, wenn es um Orgasmen geht: Anspannung und Entspannung. Das sind die beiden Zauberworte. Und mit den beiden Aktionen kannst du spielen und austesten, was dich zum Höhepunkt bringt.
Auch hier ist Masturbieren super, aber um die Muskeln auch richtig fit zu halten (oder richtig aufzubauen) ist auch etwas Beckenbodentraining hilfreich. Nicht umsonst wird immer wieder gesagt: Ein starker Beckenboden ist nicht nur gegen Inkontinenz gut, sondern auch für guten Sex das Ass im Ärmel.
- Teste es selbst aus, am besten mit ein bisschen Pussy-Yoga.
- Hier findest du zudem vier einfache Übungen, für mehr Orgasmen.
#5 Eine Frage der Stellung
Wichtig ist natürlich beim Sex auch die richtige Stellung. Schließlich soll der Partner bei der Penetration die richtigen Punkte stimulieren können. Und egal ob er klein oder eher gut gebaut ist, die Länge ist beim G-Punkt nicht wichtig. Eher die Breite, Performance und die Stellung.
Es sind vor allem drei Sexstellungen beim Geschlechtsverkehr, die für vaginale Orgasmen besonders gut sind, da sie den G-Punkt stimulieren:
- Die Löffelchenstellung, da der Partner hierbei den Vorderbereich der Vagina leicht erreicht, in dem der G-Punkt liegt.
- Die Reiterstellung, bei der die Frau oben ist und selbst bestimmen kann, wie weit und in welchem Winkel er eindringt und ihn so geschickt zum G-Punkt führen kann.
- Und eine Variante der klassischen Missionarsstellung, bei der die unten liegende Frau ihre Beine über seine Schutern legt, so dass er tief eindringen kann.
Weitere Stellungen für euren vaginalen Orgasmus findet ihr hier: Ooooh ja! Die 15 besten Stellungen für den G-Punkt
#6 Die richtigen Moves, das richtige Tempo
Klar, Sex mit einem Mann hat auch immer was von Verstecken-im-Dunkeln. Schließlich muss er während der Penetration erstmal schauen, wo was ist und wie er das blind findet. Wenn du ihm helfen möchtest, lenk ihn in die richtige Richtung und zeig ihm, was er tun sollte, damit du in Fahrt kommst.
Idealerweise sollte der Mann die Stimulation variieren, bis er die für dich richtige gefunden hat. Erfolgsbringend sind meist jedoch langsame, gleichmäßige Bewegungen. Wichtig eben nur: die richtige Stelle, Tiefe, Stellung und Winkel.
Hat er die Position gefunden, die für Spaß sorgt, einfach dabei bleiben und ruhig und langsam ein einheitliches Tempo vornehmen. Kommt die Frau in Fahrt, gerne schneller werden. Nur zur Info: Ständige Positionswechsel und andere Tempi sind zumindest anfangs eher der Killer als der Bringer. Vor allem, wenn sie zu den 20 Prozent gehört, die immer leer ausgehen. Wichtig dabei, und davor scheuen sich scheinbar immernoch zu viele: Sprecht miteinander auch beim Sex, nur dann kann der Partner verstehen, was euch wirklich gefällt.
Bleibt nur noch zu sagen: Viel Spaß beim Trainieren und Kommen.