Inhaltsverzeichnis
- Mäusebefall erkennen: Das sind die typischen Anzeichen
- Deshalb ist Mäusebefall im Haus gefährlich
- Warum Giftköder & Schnappfallen sinnlos sind (und brutal)
- 1. Schritt: Mäuse nicht unwissentlich anlocken
- 2. Den Mäusen den Zugang versperren
- 3. Mäuse mit Düften vertreiben
- 4. Gibt es Pflanzen, die Mäuse vertreiben?
- 5. Ultraschallgeräte gegen Mäuse im Garten
- 6. Katzen (auch die Nachbarskatzen) vertreiben Mäuse
- 7. In diesen Fällen sind Lebendfallen sinnvoll
- 8. Letzter Ausweg: Der Kammerjäger
Ein Mäusebefall im eigenen Haus, der Garage und selbst im Garten ist wirklich kein Spaß. Zudem kann sich der Befall sehr schnell zur richtigen Plage ausweiten. Es gilt deshalb schnell Mittel zu finden, um die Mäuse zu vertreiben.
Leider setzen viele Menschen auf Giftköder oder Todesfallen, um die Nager loszuwerden. Dazu sei aber gesagt: Dies ist gar nicht so effektiv! Warum das so ist und was wirkungsvoller ist, erfahrt ihr hier.
Mäusebefall erkennen: Das sind die typischen Anzeichen
Mäuse sehen auf den ersten Blick für viele niedlich aus, doch im Haus haben sie es faustdick hinter den Ohren. Sie gelten nicht umsonst als Schädlinge, denn es gibt zahlreiche Probleme, sobald sich Mäuse in Haus, Garten oder Garage breitgemacht haben. Folgende Anzeichen für den Schädlingsbefall solltet ihr deshalb nicht ignorieren:
- Nagespuren – die Vorderzähne der Nager wachsen konstant ihr Leben lang. Deshalb müssen sie ihre Zähne abwetzen und dafür nagen sie an harten Materialien. Wer angefressene Kisten oder Kabel zu Hause entdeckt, sollte also sofort nach weiteren Anzeichen für Mäuse suchen.
- Mäusekot – auch die Köttel der Nager sind ein sicheres Anzeichen. Wer kleine, schwarze Köttel entlang einer Spur angeordnet sieht, hat es vermutlich mit einem Mäusebefall zu tun.
- Schmierspuren – es klingt so eklig wie es ist: Körperfett und Schmutz der Mäuse bilden so genannte Schmierspuren an Möbeln und Wänden. Diese finden sich entlang der Wege, die die Mäuse häufig nutzen.
- Kratzgeräusche – wer schon einmal Sorgen hatte, dass sich eine Fledermaus auf dem Dachboden ausgebreitet hat, hat es viel wahrscheinlicher mit Mäusen zu tun. Sie kratzen und scharren und verursachen dabei natürlich auch Geräusche, vor allem nachts.
- Gestank – bei starkem Mäusebefall kommt es zu typischem Mäusegeruch. Mäuse nutzen Urin, um ihr Revier zu markieren. Deshalb verteilen sie nicht nur Kot, sondern auch Urin entlang ihrer Laufwege.
Lesetipp: Mittel gegen Spinnen: 5 Maßnahmen, die helfen
Deshalb ist Mäusebefall im Haus gefährlich
Da Mäuse Kot, Urin, Schmutz und Körperfett überall verteilen, wo sie sich aufhalten, stellen sie ein großes Hygieneproblem dar. Sie laufen außerdem erst draußen durch den Abfall und dann im Haus auf sämtliche Oberflächen, mit Vorliebe in der Küche.
Mäuse verteilen so gefährliche Keime im ganzen Haus und verunreinigen Lebensmittel. Sie ebnen dadurch den Weg für Nahrungsmittelschädlinge und andere Parasiten. Außerdem verbreiten sie Krankheitserreger, die Typhus, Salmonellen, das Hantavirus und die Nagerpest auslösen können.
Zudem verursachen Mäuse nicht selten auch einen großen Sachschaden. Sie beschädigen Isolationen, fressen Löcher in Fenster, Türrahmen und sogar Decken. Sie durchbeißen Leitungen, wetzen sich die Zähne an Ziegeln und beschädigen Holzbalken durch ihren Urin.
Außerdem fressen sie mit Vorliebe Kabel an, sodass es keine Seltenheit ist, dass elektrische Geräte plötzlich nicht mehr angehen.
Mäuse können also einen erheblichen Sach- und Gesundheitsschaden anrichten. Wer es mit einem Mäusebefall zu tun hat, muss deshalb schnell handeln. Je schneller man reagiert, desto weniger Zeit haben die Mäuse, um sich zu vermehren. Da man es hier mit einem Wettlauf gegen die Zeit zu tun hat, braucht man sofort wirkungsvolle Mittel.
Warum Giftköder & Schnappfallen sinnlos sind (und brutal)
Leider setzen viele Menschen auf Giftköder oder Schlagfallen, um Mäuse loszuwerden. Die Tierschutzorganisation Peta sagt dazu ganz klar: „Die Anwendung solch tödlicher Methoden ist grausam und nutzlos“.
Frisst eine Maus einen Giftköder verstirbt sie zwar, weil sie entweder erfriert oder innerlich verblutet, doch die restlichen Mäuse richten weiter Schaden an. Dasselbe passiert bei einer Schnappfalle.
Die Tierschutzorganisation sagt weiterhin: „Freie Reviere werden blitzschnell wieder besetzt und die Verluste in der Population durch eine erhöhte Fortpflanzung ausgeglichen“. Es hilft also nicht, Mäuse zu töten.
Ein weiteres Problem ist, dass Giftköder nicht nur bei Nagetieren zu einem grausamen Tod führen. Gift ist auch für Haustiere, Wildtiere und den Mensch gefährlich. Vergiftete Mäuse sterben nicht sofort, sondern oft erst Tage später.
Der Grund dafür ist, dass Mäuse sehr intelligente Tiere sind. Sie schicken erst ein Tier vor und wenn dieses unbeschadet zurückkommt, folgt der Rest. Giftköder wirken deshalb zeitversetzt, um die restlichen Mäuse nicht abzuschrecken.
Eine Maus, die einen Köder gefressen hat, kann also noch von anderen Tieren gejagt und gefressen werden. Frisst dann beispielsweise eine freilaufende Katze eine vergiftete Maus, kann die Katze ebenfalls daran sterben.
Ähnliches gilt für Greifvögel oder Igel, die von dem Mäusekadaver gefressen haben. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem Artikel: Tödlich: Giftköder aus dem Baumarkt gefährdet Katzen und Hunde.
Sinnvoller ist es also Mäuse zu vertreiben. Dies geschieht durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen.
1. Schritt: Mäuse nicht unwissentlich anlocken
Bewusst lockt wohl kaum jemand Mäuse an. Dennoch tun wir es unwissentlich häufig. Bestimmte Verhaltensweisen von uns führen nämlich zu perfekten Lebensbedingungen für Mäuse. Deshalb gilt es im ersten Schritt sicherzustellen, dass wir nichts tun, was die Nager anlockt:
- Platziert Mülltonnen und Komposthaufen möglichst weit weg vom Haus. Sie sind eine gute Nahrungsmittelquelle für Mäuse und Ratten.
- Entsorgt Abfälle aus der Wohnung sofort. Ein unhygienisches Zuhause lockt Insekten und Mäuse an.
- Wer Kleintiere hält, sollte die Käfige oft genug und sorgfältig reinigen. In einer unhygienischen Umgebung fühlen Mäuse sich wohl.
- Generell sollten Haustierhalter kein Futter offen herumstehen lassen. Sowohl Kleintierfutter als auch Hundefutter lockt die Nager an. Füttert nach Möglichkeit immer genau so viel, dass eure Haustiere es direkt verspeisen.
- Mäuse halten sich dort auf, wo sie Nahrung finden. Lagert Vorräte deshalb in geschlossenen Behältern aus Glas oder Metall (hier bei Amazon)*. Vor allem Mehl, Nüsse, Nudeln und Trockenfrüchte sollten so abgesichert werden. Durch Plastikverpackungen, Papier oder Holz können sich die Nager leicht fressen.
- Mäuse halten sich auch dort auf, wo sie Unterschlupf finden. Sie sind Beutetiere und brauchen deshalb Versteckmöglichkeiten. Unaufgeräumte Garagen und Schuppen, sowie Bodendecker-Pflanzen in Hausnähe begünstigen deshalb einen Mäusebefall. Auch Bewuchs an der Hauswand wie zum Beispiel Efeu kann ihnen helfen ins Haus zu gelangen.
Auch lesen: Silberfische bekämpfen: Die besten Mittel gegen die kleinen Insekten
2. Den Mäusen den Zugang versperren
Wer Mäuse im Haus hat, sucht am besten direkt die Einstiegsquelle. Die Mäuse haben irgendeinen Weg ins Haus gefunden und den gilt es zu versperren. Das können undichte Fenster, Fugen, Türspalten, kleine Löcher in der Hauswand, Schächte und auch offene Kellerfenster sein.
Am besten ihr sucht das Haus ab und versiegelt alle potenziellen Einstiegsorte. Aber Vorsicht: Vermutet ihr, dass ein Loch in der Hauswand die Problemstelle ist, müsst ihr erst sicherstellen, dass sich keine Maus mehr in der Wand aufhält. Manchmal finden sich ihre Nester in der Isolation.
Spachtelt ihr das Loch zu, obwohl sich im Innern Mäuse aufhalten, verhungern sie qualvoll. Dann kommt es außerdem zusätzlich zu unangenehmem Verwesungsgeruch.
Offene Kellerfenster kann man natürlich nicht einfach versiegeln. Ihr müsst aber nicht aufs Lüften verzichten. Kauft einfach ein Metallgitter für das Fenster. Durch Metall können sich Mäuse nicht fressen.
Sie können sich jedoch durch erstaunlich schmale Löcher und Ritzen zwängen. Deshalb solltet ihr am besten auf ein Fliegengitter aus Metall setzen (gleich hier bei Amazon bestellen)*.
Tipp: Wer im Garten ein Kleintiergehege hat, kann auch dieses mit dem Metallgitter vor Mäusen schützen. Kaninchen und Meerschweinchen könnten das Gitter allerdings durchnagen, weshalb es von außen zusätzlich am kaninchensicheren Gehege befestigt und ein wenig in die Erde eingelassen werden sollte.
Lesetipp: Bettwanzen: So erkennst du sie und wirst sie wieder los
3. Mäuse mit Düften vertreiben
Mäuse werden so schnell von Müll angelockt, weil sie extrem gute Riechorgane haben. Sie gehen quasi immer der Nase nach. Das könnt ihr jedoch auch nutzen, um Mäuse abzuschrecken.
Dazu muss man jedoch sagen, dass Mäuse für sie unangenehme Gerüche zwar meiden, wenn sie es sich in ihrem Revier aber schon bequem gemacht haben, lassen sie sich von Düften nicht so schnell vertreiben.
- Pfefferminzöl – Tröpfelt einige Tropfen Pfefferminzöl auf ein Baumwolltuch und steckt es in das Loch, hinter dem ihr die Mäuse vermutet. Auch entlang der Laufwege könnt ihr das Öl verteilen, sofern das Material nicht empfindlich ist, oder ihr stellt ein Schälchen mit Pfefferminzöl (hier bei Amazon)* auf.
- Essig – Essig ist ebenfalls ein wirkungsvolles Mittel gegen Mäuse. Zusätzlich zum Verpacken der Vorräte in mäusesichere Behälter, könnt ihr auch die Schubladen und Schränke mit Essig auswischen. Zudem könnt ihr auch ein Baumwolltuch in Essig tränken und ins Mäuseloch stecken.
- Terpentin – Auch Terpentingeruch soll auf Mäuse abschreckend wirken. Terpentin sollte allerdings nicht in Wohnräumen zum Einsatz kommen. Damit lassen sich Mäuse also eher in der Garage oder im Keller abschrecken.
Achtung: Manchmal wird empfohlen Mäuse mit Gewürzen zu vertreiben. Chili und Cayennepfeffer werden dafür in Pulverform empfohlen. Dies führt bei Mäusen allerdings zu starker Atemnot und quält die Tiere.
4. Gibt es Pflanzen, die Mäuse vertreiben?
Gerade wer nach einem Weg sucht, um Mäuse aus dem Garten zu vertreiben, fragt sich, ob es Pflanzen gibt, die Mäuse fernhalten. Leider lautet die Antwort: Nein. Es gibt Pflanzen, die von Mäusen nicht angefressen werden. Dazu gehören zum Beispiel Thymian, Knoblauch, Holunder und Wolfsmilchgewächse. Vertreiben kann man Mäuse mit Pflanzen aber nicht.
Lesetipp: Pflanzen gegen Stechmücken: Die vertreiben Moskitos!
5. Ultraschallgeräte gegen Mäuse im Garten
Ultraschallgeräte schrecken die kleinen Nager auf und verjagen sie – erstmal. Sie kommen jedoch sehr schnell wieder. Hat man bis dahin die Eintrittsmöglichkeiten und Nahrungsquellen nicht beseitigt bleiben sie. Mäuse sind anpassungsfähig. Sie gewöhnen sich an die Schallwellen.
Achtung: Je nach Frequenz schaden Ultraschallgeräte auch Igeln, Katzen, Hunden, Füchsen, Mardern, Rehen, Fledermäusen und sogar Vögeln. Das Geräusch empfinden die Tiere oft nicht nur störend, sondern schmerzhaft, selbst ein Verlust des Hörvermögens ist möglich. Tierfreunde verzichten deshalb lieber auf derartige Geräte.
6. Katzen (auch die Nachbarskatzen) vertreiben Mäuse
Das zuverlässigste Mittel gegen Mäuse kommt aus der Natur: Katzen. Schon die Anwesenheit einer Katze reicht, damit Mäuse sich ihr Revier anderswo suchen. Sie meiden die Territorien der Katzen. Wer selbst keine Katze hat, sollte Nachbarskatze also lieber nicht vom Grundstück jagen. Katzenkot im Garten nervt zwar, aber er hält Mäuse fern.
Bittet die Nachbarn vielleicht einfach um Hilfe, denn auch benutztes Katzenstreu ist ein wirkungsvolles Mittel, um Mäuse zu vertreiben. Ihr könnt es im Haus in einer Tüte vor den Mäuselöchern platzieren und anschließend einfach wegräumen.
Auch im Garten könnt ihr benutztes Katzenstreu an Mäuse Hot-Spots verteilen. Ihr solltet jedoch darauf achten, dass herkömmliches Katzenstreu nicht biologisch abbaubar ist.
Auch lesen: Luftfeuchtigkeit in Räumen: So schaffst du ein optimales Wohnklima
7. In diesen Fällen sind Lebendfallen sinnvoll
Mit Lebendfallen beseitigt man keine Mäuseplage, aber sie können sinnvoll sein, wenn sich vereinzelt eine Maus ins Haus verirrt hat. Stellt die Lebendfallen an die Orte, an denen ihr Mäuse vermutet.
Platziert den Köder ganz am Ende der Falle, weil sonst der Schwanz der Maus eingeklemmt wird, sobald die Falle zuschnappt. Außerdem ist es wichtig, die Falle jede Stunde zu kontrollieren. Wenn das nicht möglich ist, sollte die Falle für den Zeitraum deaktiviert werden. Die Mäuse könnten sonst trotz Lebendfalle sterben.
Für Mäuse bedeutet die Falle großen Stress, schon daran können sie sterben. Außerdem dehydrieren Mäuse schnell. Ein weiteres Todesrisiko: Wenn ihr die Mäuse in unbekannter Umgebung freilasst.
Wer Lebendfallen einsetzen möchte, sollte also die Falle stündlich kontrollieren und die eingefangene Maus so schnell wie möglich etwa 100 Meter vom Haus entfernt freilassen.
8. Letzter Ausweg: Der Kammerjäger
Zu lange sollte man nicht versuchen, die Mäuse auf eigene Faust zu vertreiben. Eine einzige Maus kann mehrmals im Jahr mehr als zehn Junge gebären. Dann sind aus einer Maus plötzlich 100 geworden. Die Mäuse können dann erhebliche Schäden am Gebäude anrichten.
Wer eine Mäuseplage verhindern will, oder bereits mit einer zu kämpfen hat, sollte sich deshalb an den Kammerjäger wenden.